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Kommentar der "Börsen-Zeitung"
Älter als 7 Tage

... Spitz auf Knopf für Air Berlin

BERLIN - Für Air-Berlin-Chef Stefan Pichler ist die Abgabe von bis zu 40 Flugzeugen an Lufthansa ein "Win-win-Geschäft". Mit dieser Einschätzung dürfte er ziemlich alleine dastehen, zumindest, was den finanziellen Hintergrund der Transaktion angeht, kommentiert die "Börsen-Zeitung" den Deal mit Lufthansa.

Denn einen Deal zustande zu bringen, der einerseits für Air Berlin finanziell auskömmliche Leasingraten bereit hält und andererseits bei der Lufthansa die für den Günstigableger Eurowings benötigten niedrige Kostenbasis sicher stellt, gleicht der Quadratur des Kreises.

airberlin Niki Airbus A320
airberlin Niki Airbus A320, © Ingo Lang

Noch ist nichts fix zwischen den beiden Fluglinien und deshalb ist auch ein Scheitern der Transaktion noch nicht ausgeschlossen. Der für Eurowings zuständige Lufthansa-Vorstand Karl Ulrich Garnadt betonte, die Air-Berlin-Flieger auf das Kostenniveau der Eurowings zu bringen, sei Sache der Air Berlin.

Wie das Management der Berliner Fluglinie das in der Kürze der Zeit schaffen soll, steht in den Sternen (am Samstag konnte Air Berlin immerhin einen neuen Manteltarifvertrag mit ihrer Kabine vermelden, Red.).

Apropos Kürze der Zeit. Einerseits ist die knappe Zeit bis zum Sommerflugplan 2017 - ab dann sollen die Flieger für Eurowings an den Start gehen - angesichts von bis zu 40 Maschinen, die integriert werden müssen, eine Herausforderung. Für Air Berlin könnte die Zeit bis Ende März 2017 aber trotzdem lang werden.

Denn nun muss an Kosten geschraubt und gleichzeitig das Geschäft am Laufen gehalten werden. Mancher Reisender wird verunsichert sein, was genau nun mit dem Unternehmen passiert und ob er seinen Sommerurlaub überhaupt noch mit Air Berlin buchen kann. Das könnte das Geschäft belasten.

Zudem verbrennen Airlines in der Regel im Winter Geld, was angesichts der klammen Verfassung der Air Berlin existenzbedrohlich werden könnte. Für die Airline steht es also nach wie vor Spitz auf Knopf, Lufthansa-Deal hin oder her. Nicht ausgeschlossen, dass Großaktionär Etihad noch mal Geld nachschießen muss, die Spekulationen drehen sich um einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag.

2018 will Air Berlin dank der Restrukturierung operativ schwarze Zahlen schreiben, ein ehrgeiziges Unterfangen. Das Langstreckengeschäft, auf dem künftig der Fokus liegt, wird alles andere als ein Selbstläufer, die Konkurrenz ist groß und das bereits vorhandene Überangebot auf dem Nordatlantik beschert derzeit allen sinkende Preise.

Passenderweise hat Delta Air Lines am Donnerstag mitgeteilt, von Sommer 2017 an wieder auf der Strecke zwischen Berlin und New York zu fliegen. Schlechte Vorzeichen für Air Berlin, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
© Börsen-Zeitung, OTS | Abb.: Ingo Lang | 02.10.2016 11:10

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Beitrag vom 04.10.2016 - 10:22 Uhr
Zuerst einmal: mit sie meinte ich nicht Sie, sondern die in Ihrem Beitrag genannten Menschen (zu denen Sie selbstverständlich auch gehören :)).

Zu Ihrem letzten Beitrag: den ersten Satz würde ich so nicht 100 %ig unterschreiben. Es gibt diese Sorte Mensch schon noch, wird leider nur immer seltener und (in der Regel) von anderen "mitleidig" als Spinner belächelt.
Auch das ist m.E. ein Zeichen für die Transformation unserer Gesellschaft.

Tja in Bezug auf die Miete bezahlen: da haben Sie recht, aber es gibt halt Menschen die das beeinflussen können und andere eben nicht.
Beitrag vom 04.10.2016 - 08:36 Uhr
Keiner macht was aus edlen Motiven, Sie und ich auch nicht. Unterm Strich muss die Miete bezahlt werden, hier wie da.

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Beitrag vom 04.10.2016 - 00:03 Uhr
@gpower

Bin absolut Ihrer Meinung. Klar und deutlich.

Ich würde nur noch eines - aus meiner Sicht - ergänzen: sie leiden auch darunter, das sie immer noch glaub(t)en in einer Wirtschaftsform zu leben, in der solche Werte wie Anstand, Gerechtigkeit, Veranwortungsbewusstsein, Solidarität etc. noch Grundwerte sind. Und mehr und mehr erkennen (müssen), dass das ein Illusion ist. Denn das sind sie nämlich schon lange nicht mehr!

Das einzige was zählt ist "seine Schäfchen ins trockene zu bringen" - ohne Rücksicht auf jemand anderen. Und da haben gewisse Leute, in gewissen Positionen, eindeutig die besseren Karten.

Man kann das freie Marktwirtschaft nennen, aber eben auch so, wie das Karl Marx bereits vor sehr langer Zeit beschrieben hat. Das gilt in allen Wirtschaftsbereichen, also auch in der Luftfahrt.

Ich glaube nicht das Etihad aus "edlen" Motiven jahrelang soviel Geld in AB gesteckt hat. Es ging Ihnen von Anfang an nur um ihre eigenen Interessen. "Leider" hatten sie dabei auf die falschen "Partner" gesetzt bzw. schwache oder unfähige Vertragspartner auf Seiten AB (die sie dummerweise dann auch noch "weiterwurschteln" ließen). So und nun ist aber Schluss mit lustig, die Erkenntnis hat sich durchgesetzt: mit AB ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Also weg damit.

Aber: die o.g. "Partner" aus der Führung von AB haben eben alle ihre "Schäfchen im trockenen"! Oder kennt jemand irgendwer aus der ehemaligen bzw. jetzigen Führungsriege der Jobangst haben muss bzw. in Hartz4 abgerutscht ist... ?
Das betrifft nur die normalen ArbeitnehmerInnen... !

PS. Um Missverständnissen vorzubeugen: ich bin zwar Ossi, aber ich will ganz sicher NICHT in diese katastrophalen Zeiten zurück. Wenn es daran überhaupt etwas gutes gab, dann lediglich den Umstand, dass "der Westen" durch die Existenz des "Ostens" gezwungen war, gewisse humanitäre Züge zu haben.

Jetzt gibt es diesen "Zwang" nicht mehr - und entsprechend wird gehandelt.



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