Eurowings
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Streikende Flugbegleiter halten jeden siebten Flug am Boden

Eurowings Airbus A320
Eurowings Airbus A320, © world-of-aviation.de Björn Schmitt Aviation Photography

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FRANKFURT - Streikende Flugbegleiter haben am Dienstag etwa jeden siebten Flug der Eurowings-Gruppe am Boden gehalten. 62 von 442 geplanten Verbindungen wurden gestrichen, wie einer Sprecher der Lufthansa-Tochter in Köln mitteilte. Davon waren rund 4100 Passagiere betroffen.

Die Gewerkschaft Verdi hatte das Kabinenpersonal an den Standorten Düsseldorf und Hamburg zu einem Streik zwischen 5.00 Uhr und 20.00 Uhr aufgerufen. Am Mittwoch steht zudem ein Pilotenstreik bei der Lufthansa bevor.

An der Börse sorgten die Nachrichten nicht für größere Turbulenzen. Dennoch gehörte das Papier am späten Vormittag mit einem Minus von 0,58 Prozent zu den schwächsten Werten im Dax. Ein Aktienhändler vermutete, dass Anleger nach den Kurszuwächsen der vergangenen Wochen Gewinne mitnehmen könnten.

Sieben Prozent mehr Gehalt gefordert

Hintergrund des Eurowings-Streiks sind die abermals gescheiterten Tarifverhandlungen mit der Geschäftsführung über die Arbeitsbedingungen der rund 460 Beschäftigten der deutschen Eurowings-Teilgesellschaft. Nicht bestreikt wurden Maschinen der Schwestergesellschaften Germanwings und Eurowings Europe. Verdi verlangt für die Flugbegleiter je sieben Prozent mehr Gehalt und Zulagen sowie eine bessere Anrechnung der Dienstzeiten am Boden und eine Beteiligung an den Bordverkäufen.

Bei der deutschen Eurowings konkurriert Verdi mit der Kabinengewerkschaft Ufo um die Vorherrschaft und das Recht, einen Tarifvertrag abzuschließen. Auch die Ufo hat bereits einen Streik bei Eurowings veranstaltet und führt dort ebenfalls Tarifverhandlungen.

Verdi will eigenen Tarifabschluss

Ufo hat eine Dreier-Schlichtung vorgeschlagen, um zu einem einheitlichen Tarifergebnis zu kommen. Dies wird auch vom Unternehmen unterstützt, sofern alle Partner einverstanden seien. Oberstes Ziel sei die Tarifeinheit, erklärte der Eurowings-Sprecher. Doch Verdi scheint nach den Worten ihres Bundesvorstandmitglieds Christine Behle dazu nicht bereit zu sein: "Als mitgliederstärkste Gewerkschaft bei Eurowings bestehen wir auf einem eigenständigen Tarifabschluss", erklärte sie zum Streikaufruf. Möglicherweise könnte die Fluggesellschaft damit zum ersten Testfall des neuen Tarifeinheitsgesetzes werden.

In Düsseldorf und Hamburg mussten Passagiere am Morgen mit Flugausfällen und Verspätungen zurechtkommen. Die Fluggesellschaft empfahl allen Reisenden, sich auf der Internetseite des Unternehmens zu informieren, ob ihr Flieger abhebt.

Piloten wollen Lufthansa lahmlegen

Am Mittwoch könnte es für Flugreisende deutlich schlimmer kommen. Dann wollen die Piloten des Eurowings-Mutterkonzerns Lufthansa streiken, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ankündigte. Die Piloten wollen über den gesamten Tag den Flugverkehr auf der Lang- und Kurzstrecke der Lufthansa lahmlegen. Potenziell betroffen sind alle Flüge mit einer LH-Flugnummer aus Deutschland. Lufthansa wollte am Dienstagmittag ihren Sonderflugplan veröffentlichen und mitteilen, welche Verbindungen trotz des Streiks geflogen werden können.

Es handelt sich um den 14. Streik in der laufenden Tarifauseinandersetzung. Dieses Mal geht es ausschließlich um die Tarifgehälter von rund 5400 Piloten der Lufthansa, der Lufthansa Cargo und der Tochtergesellschaft Germanwings. Die Piloten verlangen Tariferhöhungen von 22 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Pilotengewerkschaft hatte zuvor erneut den Vorschlag des Unternehmens abgelehnt, in eine Schlichtung zu den offenen Gehaltsverhandlungen einzusteigen.
© dpa-AFX | 22.11.2016 06:21

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Beitrag vom 22.11.2016 - 15:55 Uhr
@ichglaubdasnicht
460 fliegende Kellnerinnen und Kellner bestreiken tausende zahlende Kunden. Wird Zeit dass die alle fliegen.

Wird Zeit dass Sie anfangen zu glauben, dass es in Deutschland ein Streikrecht gibt und das es legitim ist dieses auch zu nutzen!

Und es wird Zeit dass sie mal eine Flugbegleiterschulung durchlaufen, dann würden Sie eine Ahnung von der Materie haben und Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter nicht als fliegende Kellnerinnen und Kellner bezeichnen.
Beitrag vom 22.11.2016 - 15:50 Uhr
was mir voellig unverstaendlich ist: die masse der FAs hat doch erst vor kurzem einen vertrag > unterschrieben. wie kann man solche MA zum streik aufrufen? mir scheint der hinweis von > @Fluglaie sehr berechtigt, dass es sich um den streit um einfluss unter gewerkschaften handelt, > der auf dem ruecken der gesellschaft, des personals und der kunden=pax ausgetragen wird. immer > mit diesem plakativen und voellig sinnentleerten interesse der mitarbeiter.

saludos a todos
charlie.f.kohn@sixpence-pictures.com
fine art photography//design//madrid

Die Eurowings Flugbegleiter fallen nicht unter dem LH-Konzernvertrag und hatten schon lange keine Gehaltserhöhung. Viele EW-Mitarbeiter fühlten sich von UFO nicht gut vertreten und wandten sich an ver.di

Dieser Beitrag wurde am 22.11.2016 17:01 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 22.11.2016 - 15:46 Uhr
460 fliegende Kellnerinnen und Kellner bestreiken tausende zahlende Kunden. Wird Zeit dass die alle fliegen.

Ich glaub das auch nicht, aber es scheint immer noch Leute zu geben die glauben, sie wären etwas besseres.

Nebenbei: etwa 50% der tatsächlich bestreikten Flügen aus HAM und DUS fallen aus.


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