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Qatar Airways hält weiter Kurs auf American-Beteiligung

FORT WORTH - Qatar Airways will weiterhin bei American Airlines einsteigen - trotz deren Kündigung eines gemeinsamen Codesharing-Abkommens. Man habe bei der Börsenaufsicht SEC eine neue Mitteilung eingereicht, in der offene Fragen geklärt worden seien, sagte Qatar-Chef Akbar Al Baker am Donnerstag in Doha.

Den geplanten Anteilskauf von etwa 10 Prozent über die Börse will er somit weiter vorantreiben. Im Juni hatte Qatar Airways die Pläne bekannt gemacht. Zudem erklärte das Unternehmen, vom Laptop-Verbot auf US-Flügen mittlerweile befreit zu sein.

Akbar Al-Baker
Akbar Al-Baker, © Qatar Airways

Aus Ärger über die geplante Beteiligung hatte American Airlines Ende Juni einen zwischen den beiden Fluggesellschaften bestehenden Codesharing-Vertrag beendet. Beim Codesharing vermarkten Airlines Flüge der jeweiligen Partnerin unter einer eigenen Flugnummer und erweitern so das Angebot für ihre Kunden.

Auch mit der Qatar-Rivalin Etihad sei eine solche Kooperation gekündigt worden, gaben die US-Amerikaner bekannt. Etihad ist Großaktionärin der strauchelnden Fluglinien Air Berlin und Alitalia. Einen Codeshare mit Air Berlin hatte American bereits gekappt.

Die Fluggesellschaften aus dem arabischen Raum mischen schon seit geraumer Zeit die Branche auf. Der Vorwurf etablierter westlicher Gesellschaften ist, dass sie dies nur durch staatliche Subventionen schaffen. Dank prall gefüllter Kassen kaufen sie sich zudem in ausländische Gesellschaften ein. So ist Qatar Airways bereits mit gut 20 Prozent an der europäischen Luftfahrt-Holding IAG beteiligt, zu der British Airways, Iberia, Vueling, Aer Lingus und Level gehören.

Sowohl Qatar Airways als auch Etihad bezeichneten die Entscheidung von American Airlines als "enttäuschend". Das entspreche nicht dem Geist des Luftfahrtbündnisses Oneworld, so Al Baker. In dem Luftfahrtbündnis sind beide Gesellschaften Mitglied.

American Airlines Boeing 777-200ER
American Airlines Boeing 777-200ER, © Ingo Lang

"Wenn es für sie jedoch ein Weg ist, uns dazu zu bringen, unsere US-Geschäfte zu reduzieren oder aufzugeben, dann werden wir das nicht tun, denn wir halten uns an die Politik der freien Lufträume." American Airlines hatte vor einigen Monaten auch ein Codeshare-Abkommen mit Air Berlin beendet.

Qatar überrumpelt American

Die am 22. Juni veröffentlichte Mitteilung über die Kaufabsicht von Qatar Airlines kam für American Airlines überraschend. Zwar hatten die Katarer eine behördliche Genehmigung für den Einstieg zu diesem Zeitpunkt bereits beantragt. Dem Verwaltungsrat von American Airlines lag dagegen noch keine förmliche Absichtserklärung vor.

Unterdessen hat das US-Heimatschutzministerium sein Laptop-Verbot für alle Qatar-Airways-Flüge in die USA mittlerweile aufgehoben. Passagiere, die über den Hamad International Airport in Doha reisen, dürfen größere elektronische Geräte wie Laptops nun wieder an Bord mitführen, wie Qatar am Donnerstag zusätzlich mitteilte.

Geräte, die größer sind als Smartphones, durften seit einigen Monaten auf US-Flügen von einigen Flughäfen vor allem im Nahen Osten und Nordafrika aus nicht mehr mit in die Flugzeugkabine genommen werden, sondern mussten im Gepäckraum transportiert werden.

Die USA begründeten dies mit der Gefahr von Sprengstoffanschlägen. Terroristen sollen Wege gefunden haben, Sprengstoff in solchen Geräten an Bord zu schmuggeln. Fluglinien aus der Region hatten daraufhin die Zahl ihrer US-Flüge gekappt.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Qatar Airways | 13.07.2017 16:10


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