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Warnung vor Insolvenz von Niki

Flyniki Airbus A320
Flyniki Airbus A320, © Ingo Lang

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BERLIN - Bei der Übernahme der bisherigen Air Berlin-Tochter Niki sieht der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus nur noch die Lufthansa im Rennen.

Der britische IAG-Konzern (British Airways, Iberia, Vueling) habe schriftlich mitgeteilt, kein Kaufinteresse mehr an Niki zu haben, teilte Kebekus am Dienstag nach einer Sitzung des Gläubigerausschusses der insolventen Air Berlin mit.

"Auch die erneuten Gespräche mit dem Bieterkonsortium um den Reiseveranstalter Thomas Cook haben bisher nicht ansatzweise zur Unterbreitung eines tragfähigen Alternativangebots geführt." Insofern bleibe die Lufthansa der einzig zuverlässige Kaufinteressent für Niki.

Kebekus sagte, wie von der EU-Kommission gefordert, habe man noch einmal Kontakt zu weiteren möglichen Bietern aufgenommen. Daraufhin hatten Thomas Cook (Condor) und IAG wieder Interesse an Niki gezeigt, nachdem sie im Bieterverfahren der Insolvenzverwaltung von Air Berlin zunächst nicht zum Zuge gekommen waren.

Die einst zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet und Ende Oktober den Flugbetrieb eingestellt. Einen Großteil der Flotte will die Lufthansa übernehmen, einschließlich der lukrativen Teilgesellschaft Niki.

Die EU-Kommission prüft derzeit noch die Lufthansa-Übernahme, die Frist für die erste Prüfungsphase läuft bis 21. Dezember. Lufthansa will mit dem Verzicht auf Start- und Landerechte wettbewerbsrechtliche Bedenken der Kommission zerstreuen.

Uhr läuft gegen Niki

Kebekus sagte: "Wenn wir bis 21. Dezember von der Europäischen Kommission grünes Licht bekommen, können wir den Verkauf erfolgreich abschließen." Wenn der Zeitplan jedoch ins Rutschen komme, müsse Niki umgehend Insolvenz anmelden. "Dies würde bedeuten, dass kurz vor Weihnachten 1.000 Mitarbeiter ihre Arbeit verlieren, Zehntausende Passagiere stranden und hunderttausende Tickets ihre Gültigkeit verlieren."

Eurowings-Chef Thorsten Dirks hatte bereits kurz nach der Kaufentscheidung im Oktober davor gewarnt, dass Niki das Geld ausgehen werde, wenn sich die kartellrechtliche Prüfung in die Länge zieht. In welchem Umfang Eurowings Kartellauflagen akzeptieren werde, sei "eine unternehmerische Entscheidung".

Derzeit subventioniert Lufthansa Betriebsteile von Air Berlin, die sie übernehmen will. Von einem erfolgreichen Deal hängt auch die Rückzahlung eines Notkredits in Höhe von 150 Millionen Euro ab, den die staatseigene KfW-Bank Air Berlin zur Verfügung gestellt hatte.
© dpa-AFX, aero.at | 12.12.2017 20:24

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Beitrag vom 13.12.2017 - 10:10 Uhr
>Habe ja heute erfahren das es jetzt auch Darwin Airlines erwischt hat ist ebenfalls bleite ,die hat es noch vor Niki geschafft in Insolvenz zu gehen,jetz sind fast alle Airlines aus Europa ,die mit Etihad zu tun hatten am boden

Habe ich was verpasst? Alitalia, LGW und Niki fliegen ja noch oder?

Nur mal so als Anhaltspunkt: Die Flotte der Lufthansa bestand Anfang des Jahres zu 90,9% aus eigenen Flugzeugen. Alitalia oder Air Belin besitzten/besaßen kein einziges Flugzeug.

Wobei auch hier noch eine Quote dabei ist, die mit Fremdfinanzierung als "nicht eigene" zu betrachten sein wird. Aber in Summe stimmt es schon, dass bei Lufthansa bis heute der überwiegende Anteil der Flotte dem KONZERN gehört. Die Finanzkonstrukte sind aber auch so wirr (siehe Geschäftsbericht), dass hier für den Außenstehenden kaum nachvollziehbar ist, was jetzt wirklich voll bezahlt auf dem Hof steht.
Beitrag vom 13.12.2017 - 03:45 Uhr
Habe ja heute erfahren das es jetzt auch Darwin Airlines erwischt hat ist ebenfalls bleite ,die hat es noch vor Niki geschafft in Insolvenz zu gehen,jetz sind fast alle Airlines aus Europa ,die mit Etihad zu tun hatten am boden das sind jetzt Air Berlin,Alitalia,Darwin,LGW,und Niki nur Air Serbia lebt noch ,wer weiß wie lange,aber da kann ja im Notfall der Staat aushelfen,die Nationalairlines wird man nicht im Stich lassen..
Verstehe nicht warum hier noch kein Artikel verfasst wurde
Beitrag vom 13.12.2017 - 01:42 Uhr
"Wem gehören eigentlich die Flugzeuge mit denen NIKI momentan noch operiert?"

So profan wie es klingt, die Eigentümer der Flugzeuge sind heutzutage fast immer Banken oder große Leasingunternehmen.

Wir erleben aber damit gleichzeitig auch die große Tücke beim Leasen - auch wenn es gerade so chic ist.

Denn mit einem Mietvertrag kannste eben auch nichts von Wert auf den Tisch legen, wenn es mal ernst wird. Noch schlimmer - ratz fatz sind die Flieger sogar dann direkt beschlagnahmt, wenn es mal wirklich wirtschaftlich brenzlich wird und die Leasingraten nicht mehr pünktlich fließen (siehe A330 Flotte der Air Berlin). Ja und dann kann man als Airline sowieso einpacken...wenn einem sogar noch das Werkzeug genommen wird zum Geld verdienen.

Aber daran denkt heutzutage kaum noch ein Management, denn da gehts nur ums Bilanz aufhübschen (gebundenes Kapital aus den Büchern kriegen).

Auch wenn die Medien zu letzt immer wieder den Punkt aufgriffen, wer welche Flugzeuge von Air Berlin übernehmen sollte ging es dabei eigentlich fast immer nur um die Weiterführung der Leasingverträge (also der Flugzeuge die Banken und Leasingunternehmen gehören und nicht er Air Berlin selbst). Niemals wurde da tatsächlich Flugzeuge "gekauft" oder "verkauft" - die Verträge wurden im Prinzip weiter geschoben. Mal günstiger und mal teurer.

Noch ein Haken bei der Nummer - Solange die Leasing Unternehmen mitspielen ist alles kein Problem. Wenn das Leasing Unternehmen allerdings vielleicht anderswo in der Welt (und Flieger werden manchmal anderswo genauso sehnlichst - also für mehr gebotenen Geld - gebraucht), steht der Leasinggeber immer noch zwischen den Parteien die da gerade im Rahmen der Insolvenz verhandeln.

Verträge aufkündigen kann der Leasinggeber in so einem Moment aber ganz ganz schnell und kann sein "Pferdchen" auch ganz woanders profitabel in der Welt platzieren. Nehmen wir unser Beispiel - angenommen unter der großen Airbus Flotte sind einzelne mit sehr günstigen Leasingraten.
Ratet mal warum die A330 ganz schnell aus der Flotte von AB zurück gefordert wurden. Die werden bald ganz wo anders - oder aber hier viel viel teurer neu verleast.

Und was ein kränkelndes Unternehmen angeht - mal schnell wie früher einen A320 für vielleicht noch 20 Millionen verbleibenden Restwert in Zahlung geben um erstmal über die Runden zu kommen wenn der Schuh mal drückt, geht noch nicht mal im Ansatz. Die Karre gehört wem anders... (bildlich gesprochen)

(mehrmals bearbeitet und leicht umformuliert)
Ich habe vor kurzem in einem Portal gelesen daß ,die Leasing Konditionen günstiger geworden sind ,weil angeblich Chinesische Leasing geber auf den Markt drängen und diese die Preise um bis zu 30% gedrückt haben,also gute Aussichten für Airlines.


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