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Etihad will Air-Berlin-Prozess nach London verlegen

Etihad Airways Airbus A380
Etihad Airways Airbus A380, © Airbus

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BERLIN - Etihad Airways will den Rechtsstreit um Schadenersatz für die Insolvenz der Air Berlin von Berlin nach London verlegen. Der High Court in der britischen Hauptstadt sei für das Verfahren zuständig, weil Air Berlin dort formell seinen Sitz gehabt habe, teilte Etihad am Mittwoch mit. Man habe dort Haftungsausschluss beantragt.

Etihad war Großaktionär der einst zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft. Air Berlins Insolvenzverwalter Lucas Flöther hatte die arabische Gesellschaft im Dezember am Berliner Landgericht auf Schadenersatz verklagt.

Air Berlin hatte im August 2017 Insolvenz angemeldet, nachdem Etihad den Berlinern den Geldhahn abgedreht hatte. Dabei hatte Etihad noch wenige Monate zuvor förmlich zugesagt, Air Berlin zu unterstützen.

Flöther verlangt vom Landgericht die Zahlung von 500 Millionen Euro sowie die Feststellung, dass Etihad zu weiterem Schadenersatz verpflichtet sei. Das Gericht legte den Streitwert "vorläufig auf bis zu zwei Milliarden Euro" fest.

"Etihad hat offensichtlich Angst, den Rechtsstreit vor deutschen Gerichten zu führen", bemerkte Flöther am Mittwoch.

Ein Etihad-Sprecher teilte mit: "Die Klage des Insolvenzverwalters entbehrt jeder Grundlage, und wir sind zuversichtlich, dass wir uns durchsetzen werden, unabhängig davon, wo der Fall verhandelt wird." Er fügte hinzu, beide Seiten hätten sich seinerzeit auf London als Gerichtsstand verständigt.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Andreas Spaeth, Großbild: Etihad Airways | 23.01.2019 16:02

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Beitrag vom 26.01.2019 - 13:24 Uhr
Wenn Air Berlin seinen Firmensitz tatsächlich in London hatte, war es offensichtlich der Wille, dass angelsächsisches Recht zur Anwendung kommen soll.
Beitrag vom 23.01.2019 - 22:13 Uhr
Haha jetzt geht es los. Logisch, daß sich Etihad den Prozeß in London wünscht. Denn das ist der angelsächsische Rechtskreis, den Etihad vielleicht besser kennt als den in D herrschenden römisch-germanischen Rechtskreis.

Aber wieso soll der Fall nach London verlegt werden? Angst von Etihad, ja sicher bei einer Klage auf 500 Mio €.

Aber das hätten sie sich vor ihrem Einstieg und vor allem vor der Abgabe ihrer Erklärungen zur Sicherstellung der Liquidität bei Air Berlin überlegen müssen und sollen. Mit ihrer mangelhaften Strategie haben sie den Konkurs doch sehr lange hinausgeschoben. Sicher war die Ltd in London registriert, aber die Ltd war nur die Geschäftsführung der Ltd & Co KG. Habe sogar nirgendwo gelesen, ob diese Gesellschaft (Ltd) überhaupt ebenfalls in Konkurs gegangen ist. Aber die Ltd & Co KG hatte ihren Sitz in Berlin, jedenfalls meine ich mich zu erinnern, daß es so im veröffentlichten Geschäftsbericht stand und das zählt, sonst wäre es sogar noch Investorenbetrug, ein Straftatbestand.

Welche beiden Seiten haben sich auf London als Gerichtsstand geeinigt? Sicher nicht Etihad mit dem Insolvenzverwalter, also was soll ihm die Vereinbarung mit wem auch immer interessieren? Hier den Insolvenzverwalter anzugreifen, wie es Etihad macht, zeugt von Arroganz der Araber. Irgendwie inzwischen seit 2015 sehr bekannt.


Dieser Beitrag wurde am 23.01.2019 22:20 Uhr bearbeitet.


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