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Kurz vor Schluss sind in Rom verschiedene Kandidaten im Gespräch: neben der zwangsverpflichteten staatlichen Bahngesellschaft Ferrovie dello Stato (FS) und Delta Air Lines haben sich der Eigentümer des Fußballclubs S.S. Lazio Claudio Lotito, der Mehrheitseigner der Avianca Colombia Germán Efromovich und das international tätige Bauunternehmen Toto Group als potenzielle Investoren für Alitalia postiert.
Letzteres versucht in einem Brief an die Zeitung "Il Messaggero" Zweifel an ihrer Solvenz auszuräumen. Die Toto Group "ist heute ein gesunder Konzern mit über 500 Millionen Euro Umsatz und 1.300 Mitarbeitern, der in Italien und insbesondere in den USA im Bereich der erneuerbaren Energien mit Gewinn tätig ist, in den Bereichen öffentliche Arbeiten, Autobahnkonzessionen und Anlagenwartung", heißt es darin.
Die Atlantia Group der Benetton-Familie dementiert weiterhin jedes Interesse an einer Beteiligung. Die Lufthansa hat ihre Position bezüglich der Alitalia nicht verändert, wie ein Sprecher aero.de mitteilt.
Claudio Lotito von Lazio hat unterdessen bereits klagemacht, wie er sich das Kräfteverhältnis in einer Rettungsmannschaft mit seiner Beteiligung vorstellen würde: "Wenn ich 300 Millionen Euro bezahle und Delta 100 Millionen Euro ist klar, dass ich das Sagen habe", lies er in den italienischen Medien verlauten.
Ähnliches schwebt nun offenbar Germán Efromovich vor. Er warf im vergangenen Dezember seine Mehrheitsanteile an Avianca Colombia für einen knapp 500 Millionen-Dollar schweren Kredit der United Airlines in die Waagschale - Mitte Juni hat das United-Management Efromovich - für ihn völlig überraschend - von seinem Chefposten verdrängt.
Laut "Il Sole 24 Ore" wäre er nun bereit, 30 Prozent an einer neuen Alitalia zu übernehmen. Die Bedingung: "Wir wollen in der Führungsebene sitzen und die Neuausrichtung gestalten. Ich müsste der CEO sein, zumindest am Anfang."
Von den neuen Interessenten wäre Efromovich derjenige, der die meiste Airline-Erfahrung mitbringt. Er kaufte 2004 den Mammut-Anteil der damals strauchelnden Avianca und machte sie zeitweise zu einer der stärksten Airlines Lateinamerikas.
Nun wartet er darauf, Alitalia in die Bücher schauen zu dürfen. "Es würde mich wundern, wenn sie uns ablehnen würden. Das Problem sind nicht die 200 Millionen Dollar für die 30 Prozent der Alitalia", sagte er. "Das Problem besteht darin, wie die italienische Regierung Alitalia verwalten, stark und profitabel machen will."
Die muss zunächst einmal zeigen, ob sie die aktuelle Frist bis zum 15. Juli diesmal einhält.
© aero.de | Abb.: Alitalia | 02.07.2019 13:19
Kommentare (4) Zur Startseite
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wieso?
Dann kan man doch wieder neu anfangen mit den Übergangskrediten, der Investorensuche und den Verlängerungen dieser.
Dieser Beitrag wurde am 03.07.2019 10:19 Uhr bearbeitet.
Das wird bestimmt ein Riesenspaß für Alitalia.
Die Politik der Regierung aus Clowns und Rechtsextremen trägt das Übrige bei.
Wir dürfen gespannt sein, was in 5 Jahren davon übrig ist.