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Island, 28. März 2019: der Höhenflug der isländischen Niedrigpreisairline WOW Air endet jäh im Grounding. Die Kassen sind schlicht leer. Das Ausmaß des Mangels lässt das Gläubigerverzeichnis erahnen, das die Zeitung "Morgenblatt" kürzlich einsehen konnte.
Mehr als 6.000 natürliche und juristische Personen haben in den letzten Monaten Forderungen gegen WOW Air angemeldet. Gesamtsumme: 138 Milliarden isländische Kronen, ziemlich genau eine Milliarde Euro. Den größten Finanzschaden werden Leasingfirmen erleiden, bei denen WOW Air in der Kreide steht.
Allein bei CIT Aerospace sind 53 Milliarden Kronen - 385 Millionen Euro - an Flugzeugmieten und entgangenen Gewinnen offen. Der kalifornische Leasinggeber ALC macht einen Posten von 9,0 Milliarden Kronen - 65,4 Millionen Euro - geltend.
Zuvor ist es ihm nach wochenlangem Rechtsstreit und einer Zahlung in Millionenhöhe gelungen, einen seiner A321 aus Island auszufliegen, den Skuli Mogensen als Pfand bei der staatlichen Flugsicherung und Betreiberin aller Flughäfen, Isavia, abgestellt hatte. Rolls-Royce fordert 22 Milliarden Kronen - 160 Millionen Euro.
Keine nennenswerten Vermögenswerte
Die meisten Gläubiger werden ihre Forderungen abschreiben. Denn nach einer erster Schätzung des Insolvenzverwalters deckt das vorhandene Restvermögen nicht einmal vorrangige Ansprüche über rund 5,0 Milliarden Kronen - 36,3 Millionen Euro - von Mitarbeitern und Sozialkassen vollständig ab.
Auch Skuli Mogensen wird am Ende wohl leer ausgehen. Der Airlinegründer hat zwei persönliche Forderungen über 797 Millionen Kronen - 5,8 Millionen Euro - angemeldet. Weitere 3,0 Milliarden Kronen - 21,9 Millionen Euro - fordern nach Informationen des "Morgenblatts" Firmen ein, an denen Mogensen beteiligt ist.
© aero.de | Abb.: Airbus | 13.08.2019 13:00
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