Problemtriebwerk Trent 1000
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Norwegian lässt im Winter mehr 787 am Boden

Norwegian Air Boeing 787-Dreamliner
Norwegian Air Boeing 787-Dreamliner, © Norwegian Air

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HAMBURG - Europas größter Billigflieger auf Langstrecken, Norwegian, muss im kommenden Winter jeweils sieben Boeing 787 am Boden stehen lassen um gemeinsam mit Rolls-Royce Überprüfungen bei den Trent-1000-Triebwerken vorzunehmen. Trotzdem erwarten die Norweger bald wieder Gewinne.

Mit den Antrieben war es wiederholt zu Problemen mit Ermüdungserscheinungen gekommen. "Im Sommer hatten wir im Durchschnitt jeweils vier Dreamliner zu Checks gegroundet", erklärte Tore Østby, Executive Vice President Strategic Development bei Norwegian, auf einer Konferenz der Beratungsfirma CAPA in Hamburg gegenüber aero.de.

Norwegian betreibt derzeit 42 Boeing 787-8 und -9 und unterhält damit bei einem Altersschnitt von 3,8 Jahren weltweit die modernste Flotte. Fünf weitere 787 sind bestellt.

"Trotz der Inspektionen haben wir das Langstreckenangebot in diesem Jahr um 20 Prozent gesteigert", so Østby. Erst am Freitag hatte Norwegian, der mit Abstand größte Langstrecken-Billigflieger Europas, angekündigt, im Sommer 2020 sein Angebot wiederum massiv auszuweiten.

Dabei stehen Frequenzerhöhungen auf Transatlantikverbindungen aus London-Gatwick, Paris-CDG und Barcelona im Mittelpunkt. Allein aus Gatwick werden im kommenden Sommer 75.000 zusätzliche Sitze auf bestehenden Routen etwa nach San Francisco, Denver und Tampa angeboten.

In New York ist Norwegian bereits größte ausländische Fluggesellschaft, die USA bringen mit 23 Prozent den größten Anteil am Umsatz, vor Norwegen (21 Prozent) und Spanien (13 Prozent).

Auch finanziell erwartet Norwegian wieder sehr viel solideren Untergrund nachdem sie zuletzt finanziell angeschlagen und ein Übernahmekandidat war. "Wir haben im zweiten Quartal durch Kostensenkungen und Beschränkung des Wachstums die größte operationelle Ergebnisverbesserung in unserer Geschichte erreicht", so Østby.

"Wir werden in Kürze wieder Gewinne einfliegen, wir wären wahrscheinlich jetzt schon wieder profitabel hätte es nicht die Extrakosten wegen des MAX-Groundings, den Triebwerksproblemen der 787 und anderer Faktoren gegeben."

Das Betriebsergebnis, so erwartet Norwegian, wird sich dieses Jahr gegenüber 2018 mindestens verdoppeln. Zu möglichen künftigen Fernstrecken aus Deutschland wollte sich Østby nicht äußern, obwohl Norwegian stets betont, wie wichtig dieser Markt sei.
© aero.de, Andreas Spaeth | Abb.: Norwegian Air | 15.10.2019 06:55


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