Flug 2100 dauerte nur 36 Sekunden, in denen die Fokker 100 maximal sechs Meter Höhe erreichte. Bei dem Startunfall durchbrach das Flugzeug schließlich eine Betonmauer am Pistenende und kollidierte mit einem Gebäude. Zwölf der 98 Insassen überlebten nicht, andere wurden teils schwer verletzt.
Der Unglück liegt erst vier Tage zurück, noch sichern Ermittler Beweise und befragen Überlebende. Umso mehr sind die Behörden über das Vorgehen der Airline irritiert. Denn deren Management hat am Montag in einer Pressekonferenz Einzelheiten zum Unglücksverlauf in die Welt gesetzt - offenbar, um sich von jeder Mitschuld freizusprechen.
UPDATE: A Bek Air plane with 93 passengers and five crew members on board crashed near the city of Almaty in Kazakhstan shortly after taking off, killing at least 15 people https://t.co/MHR4Kfz50t pic.twitter.com/jhpX3aU7iI
— Reuters (@Reuters) December 27, 2019
Demnach pendelte sich die Fokker 100 - die UP-F1007 gehörte einst zur Flotte von Contact Air - unmittelbar nachdem die Räder den Boden verlassen auf. Der Flugschreiber verzeichnete Rollausschläge "um bis zu 18 Grad nach links (...) und bis zu 14,5 Grad nach rechts", bevor die Fokker mit angestellem Bug über das Ende der Startbahn hinausschoss.
Das Enteisungssystem sei zwar aktiviert gewesen, teilte Bek Air mit. Vor dem Start habe der Kapitän "aber nur das Höhenleitwerk" enteisen lassen. Doch vereiste Tragflächen sind nicht die einzige Unfalltheorie der Bek-Air-Verantwortlichen: ebenso sei möglich, dass Flug 2100 in die Wirbelschleppen eines zuvor gestarten Airbus geriet.
Das kasachische Ministerium für Katastrophenschutz will die Darstellungen der Airline nicht kommentieren und verweist auf "laufende Ermittlungen in Übereinstimmung mit internationalen Vorschriften und Standards".
© aero.de | Abb.: Katastrophenschutz Kasachstan | 31.12.2019 09:33
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