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Im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende März) blieben die Iren gerade noch so in der angepeilten Prognosespanne beim Jahresgewinn. Vor Sonderposten dürfte dieser zwischen 0,95 und 1,0 Milliarden Euro liegen und damit am unteren Ende des Ausblicks, hieß es auf Basis vorläufiger Zahlen.
Noch abziehen muss Ryanair davon aber rund 300 Millionen Euro, die wegen der Flugausfälle als Verlust bei Sicherungsgeschäften für den Kerosinpreis anfallen dürften. Im März brachen die Passagierzahlen gegenüber dem Vorjahresmonat um 48 Prozent auf nur noch 5,7 Millionen Fluggäste ein.
Für das gesamte Jahr ergibt sich damit zwar noch ein Plus von 4 Prozent auf 149 Millionen Passagiere. Das eigentliche Ziel, auf 154 Millionen Gäste zu kommen, verfehlte Ryanair aber wegen der Reisebeschränkungen und des Zusammenbruchs der Nachfrage. Derzeit führt Ryanair weniger als 20 Flüge täglich aus und damit nur rund ein Prozent der sonst üblichen Anzahl.
Eine Prognose für das gerade begonnene Geschäftsjahr hält das Management um Chef Michael O'Leary aktuell für unmöglich. Das Unternehmen habe eine der widerstandsfähigsten Bilanzen in der Branche und verfüge zum Ende des Geschäftsjahres über Barmittel von 3,8 Milliarden Euro. Mit 327 Maschinen seien drei Viertel der eigenen Flugzeugflotte unbelastet und schuldenfrei.
Um die Kasse zu schonen und Kosten zu senken, hat das Management zu harten Maßnahmen gegriffen. Ab sofort würden für April und Mai alle Gehaltszahlungen um die Hälfte gekürzt, auch in der oberen Führungsriege. Zusammen mit den Mitarbeitern und Gewerkschaften in allen EU-Ländern bemüht sich das Unternehmen nun nach eigenen Angaben um Lohnersatzregelungen wie Kurzarbeitergeld. Investitionen werden ebenfalls verschoben.
Der Aktienkurs von Ryanair lag in London mit dem europäischen Branchenindex Stoxx 600 Travel & Leisure knapp ein Prozent im Plus. Seit dem 24. Februar, als die Corona-Krise die Aktienmärkte erstmals mit Wucht erfasste, hat das Papier aber über 40 Prozent verloren. Die vollständige Bilanz zum Geschäftsjahr will Ryanair am 18. Mai vorlegen. Ryanair beschäftigt nach jüngsten Angaben mehr als 19 000 Mitarbeiter.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Boeing | 03.04.2020 08:35
Kommentare (8) Zur Startseite
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Der gehört doch trotzdem den Airlines? Wenn auch teuer erkauft.
Insofern müsste ja dann später nicht mehr dafür gezahlt werden und man hätte dann eine zeitlang 'keine' Treibstoffkosten mehr. Sicher, jetzt muss man erstmal über den Berg kommen, aber dann wäre es doch so, oder?
https://www.airliners.de/wenn-treibstoff/54736