Covid-19-Krise
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Norwegian Air igelt sich bis 2021 ein

Norwegian Boeing 787-9
Norwegian Boeing 787-9, © Norwegian

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OSLO - Norwegian Air steht in der Covid-19-Krise mit dem Rücken zur Wand. Der Airline droht nach eigenen Angaben bereits Mitte Mai Zahlungsunfähigkeit. Große Gläubiger sollen milliardenschwere Forderungen nun gegen Aktien tauschen. Einen Neuanfang will Norwegian erst im Sommer 2021 wagen.

Krisenmanagement, Restrukturierung, Neustart: Norwegian Air kämpft gegen die Insolvenz. Die droht, wenn nicht ab Mitte Mai Hilfsgelder der norwegischen Regierung fließen. Voraussetzung dafür ist eine schnelle Entschuldung der Airline.

Konkret will Norwegian 1,2 Milliarden US-Dollar an Verbindlichkeiten mit Aktien ablösen - Leasingfirmen sollen 53,1 Prozent einer "New Norwegian" halten, teilte Norwegian am Montag mit. Anleihegläubiger will Norwegian mit 41,7 Prozent Aktienkapital abfinden, nur noch 5,2 Prozent der Airline blieben in der Hand der Altaktionäre.

"Dieses Sanierungskonzept weist in die richtige Richtung, um das Unternehmen vor dem Bankrott zu retten", ordnete Airlineanalyst Jacob Pedersen den Vorschlag ein, über den die Gläubiger in den nächsten Tagen abstimmen - und womöglich zähneknirschend akzeptieren werden. "Die Verwässerung der bestehenden Aktien wird natürlich massiv ausfallen."

Norwegian schließt mit 2020 ab

Norwegian hat vergangene Woche Insolvenz für vier Tochterfirmen angemeldet, in denen Flugbegleiter und Piloten angestellt sind. Die Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.

Mit einem straffen Sparkurs hatte Norwegian 2019 Weichen für eine wirtschaftlich solidere Zukunft gestellt. Covid-19 macht alle Anstrengungen und Teilerfolge der krisenerprobten Airline zunichte.

Sofern Gläubiger sich auf den Sanierungsplan einlassen, will Norwegian die Krise aussitzen und 2020 nur sieben Flugzeuge für wichtige Regionalstrecken in Betrieb halten - das soll den Kapitalverbrauch auf ein Minimum reduzieren. Eine "schrittweise Öffnung" des Europa- und Langstreckennetzes plant Norwegian ab April 2021, Normalbetrieb erst 2022.

Vor der Krise hatte Norwegian für 2020 eine Flottenstärke von 168 Flugzeugen angepeilt, die New Norwegian soll cih bei "110 bis 120" Flugzeugen einfinden.
© aero.de | Abb.: Norwegian | 27.04.2020 16:38

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Beitrag vom 28.04.2020 - 12:36 Uhr
Nein, heuchlerisch ist mein Statement überhaupt nicht! Der Klein- umd Mittelstand trägt den Staat, und nicht LH und Co.! Wir können uns nämlich nicht "Steuroasen" und "Outsourcing" leisten, dafür "reicht" es bei uns nicht.

Polemik... Das ist klassisches Messen mit zweierlei Maß. Darf man fragen, wieviele Arbeitsplätze Sie sichern (Minijobs und solche mit Mindestlohn unberücksichtigt)? Wenn 9.000 Euro bis August reichen, klingt das nicht nach Mittelstand.

Habe ich auch nie behauptet. Wir sind - wenn es Sie denn glücklich macht, 'Kleinstunternehmer' (ca. 1 Mio Umsatz im Jahr). Und wir sichern "lediglich" 5 Vollzeitstellen und 4 Zeitarbeitstellen. Undcdie seit 25 Jahren. Zufrieden oder eher "wassen das für ein kleiner Spinner" ?

Nein, warum sollte ich das tun? Das wäre anmaßend, im Gegenteil: Ich habe Respekt für jeden, der sich aus eigener Kraft selbständig macht (oder meinetwegen "selbsständig", sorry, kleiner Scherz...).



(Und bitte korrigieren Sie doch mal den Rechtschreibfehler unter Ihrem Usernamen - entweder selbständig oder selbstständig, je nach klassischer oder neuer Rechtschreibung. Aber nicht "selbsständig"...)

Sonst haben Sie keine Probleme - Glückwunsch!

Alles gut. Es ist mir bloß etwas sauer aufgestoßen, daß Sie hier so vollmundig aufgetreten sind, und noch nicht mal... ach lassen wir das. Es geht ja eigentlich auch um ein ganz anderes Thema; wir sind abgeschweift. Wie ich hörte, ist am 30.4. die Abstimmung mit den Leasinggebern und den anderen Gläubigern und am 4.5. die außerordentliche Hauptversammlung von NAS. Das wird spannend werden.

Dieser Beitrag wurde am 28.04.2020 12:38 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.04.2020 - 12:14 Uhr
Sie sind also der Meinung, das 9000,00 Staatshilfe für uns zu viel sind!? Okay, kann ich mit leben. Aber, wie ich bereits geschrieben habe, "hilft" uns das bis Ende August. Und (wie Sie möglicherweise überlesen haben (Plan B)), wenn bis dahin nicht alles wieder halbwegs in Ordnung ist, werden wir Insolvenz anmelden UND DIE 9000,00 zurück zahlen! Ich bin mir ziemlich sicher, dass LH & Co. das nicht machen werden! (Hat mit Ethik zu tun, aber davon verstehen bzw. halten Sie offensichtlich nichts).

Es geht noch nicht darum, was ich für zu viel oder zu wenig halte. Es geht hier sogar nicht einmal darum, ob ich pro oder contra Staatshilfe bin. Es geht darum, dass Sie hier unter einem Beitrag schreiben: "Nein, keinerlei Staatshilfen oder ähnliches. Wer pleite ist (oder war!?) ist pleite!" (sogar mit ! um den ganzen Nachdruck zu verleihen), es dann aber auf der anderen Seite für völlig richtig halten, dass Sie selbst genau diese von Ihnen abgelehnte Staatshilfe in Anspruch genommen haben.

Nach Ihrer eigenen Aussage müssten Sie pleite gehen sobald Ihr Geld alle ist. Nicht erst im August, wenn die Staatshilfe aufgebraucht ist, sondern jetzt!

Das ist das einzige was ich an Ihrem Auftreten hier bemängel. Nicht die Höhe, nicht, dass ich dagegen bin, dass Sie die bekommen haben, sondern einzig und allein um Ihre heuchlerische Diskussion hier in den verschiedenen Threads.
Beitrag vom 28.04.2020 - 11:45 Uhr

Und ja, für mich bleibt es heuchlerisch. Sie fordern, dass es keine Staatshilfen gibt und nehmen selbst welche an. Ich verstehe Ihre Logik zwischen diesen beiden Aussagen nicht.

Siehe meine Antwort an @Debaser.

Ihr Kommentar geht doch nicht darauf ein, wie Sie dazu kommen, dass Staatshilfen nicht gewährt werden sollen, außer für Sie. Die Aussage "keine Staatshilfen für niemanden" ist das Motto. Alle sind gleich, wenn Sie aber dann sagen Sie selbst haben Staatshilfe angenommen und finden auch, dass Sie diese verdient haben, dann sind nach Ihrer eigenen Meinung einige (also Sie) gleicher als andere.

Und ja, auch nach Ihren letzten Erklärungsversuchen bleibt das für mich reinste Heuchelei.

Fordern, dass andere Firmen pleite gehen, während man sich selbst aus der Staatskasse bedient um selbst zu überleben...wie würden Sie das denn nennen?


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