Verwandte Themen
Zunächst auf den Zahlen. "Wizz Air betreibt derzeit nur zehn Prozent ihrer Kapazität, die aber fliegt mit 75 Prozent Auslastung", sagte Airlinechef Józséf Váradi in einem von CAPA veranstalteten Webinar. "Wir liegen bei der Marktkapitalisierung auf Platz drei in Europa, vor der Lufthansa, und haben 50 Prozent mehr Kapital als Easyjet, weltweit sind wir dabei auf Rang 13 unter allen Airlines."
Der Preisbrecher will schneller aus der Krise kommen als die Konkurrenz. "Für uns wird die Erholung nur etwa ein Jahr dauern, für die Branche insgesamt sicher zwei bis drei", schätzt der Firmenchef.
Spätestens seit Beginn der Corona-Krise positioniert sich die in Ungarn beheimatete Billigfluggesellschaft Wizz Air, an der die amerikanische Indigo Partners-Gruppe beteiligt ist, um ein noch dominierender Wettbewerber in Europa zu werden. Nach angebotenen Sitzplätzen war Wizz Air in den vergangenen Wochen mit ansonsten generell geringem Luftverkehrsaufkommen wiederholt bereits größte Airline Europas.
Gleichzeitig hagelte es Kritik, weil der Billigflieger angeblich fast leere Flugzeuge auch deswegen wieder einsetzte, um für gebuchte, aber nicht genutzte Tickets keine Erstattung leisten zu müssen. Viele gebuchte Wizz Air-Passagiere konnten dem Vernehmen nach ihre Flüge nicht antreten, weil die national weiter geltenden Lockdown-Regeln dies unmöglich machten.
Wizz Air ärgert sich über Flickenteppich
"Die ungleichen Restriktionen sind eine extreme Behinderung", schimpft Váradi. "Wir haben 45 Länder in Europa, aber nicht zwei davon haben die gleichen Bestimmungen, es gibt so viel Komplexität, die den Leuten das Leben schwer macht."
Er fordert Änderungen: "Wir müssen die Aufhebung der Reisebeschränkungen erreichen, Flüge sollten nicht verboten und die Freizügigkeit der Menschen beschränkt werden", so Váradi. Er spricht sich zwar für das Tragen von Gesichtsschutz an Bord aus, aber nicht für das Blockieren der Mittelsitze. "Mit solchen unwirtschaftlichen Maßnahmen kann die Luftfahrtindustrie nicht operieren."
Wizz Air gibt sich äußerst selbstbewusst, genau das zu machen - etwa auf eine stetig verjüngte und effizientere Flotte zu setzen, die mit 22 Neuzugängen von Airbus A321neo und -LR und Ausmusterung acht älterer Flugzeuge im kommenden Jahr auf 135 anwachsen soll. "Die Krise wird die Industrie nicht langfristig verändern, allenfalls kurzfristig", befindet der CEO.
Dass es vielen Ländern wirtschaftlich nach Corona schlechter gehen wird muss den hochfliegenden Wizz Air-Plänen nicht schaden: "In Zeiten von Rezessionen hat sich gezeigt, dass Billigflieger besonders florieren", so József Váradi.
© aero.de, Andreas Spaeth | Abb.: Airbus | 09.05.2020 01:24
Kommentare (27) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
„Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit des social Distancing und verdeutlicht das Potenzial des Virus, sich in engen Räumen wie Büros oder Fabriken auszubreiten“, kommentiert der nicht an der Studie beteiligte Forscher Lawrence Young von der University of Warwick die Resultate. „Zudem erklärt es die Übertragung von SARS-CoV-2 durch indizierte Personen ohne Symptome.“
Dieser Beitrag wurde am 15.05.2020 15:56 Uhr bearbeitet.
Diese Aussage ist aber nur in Bezug auf die FFP2-Masken mit Filter korrekt, erkennt man von außen an dem rundlichen Kunstoffeinsatz vorne. Die sieht man draußen aber nur sehr wenig. Die nwesentlich häufigeren, normalen FFP2-Masken ohne Filter schützen hingegen in beide Richtungen.
Nur, wenn jeder mit einer FFP3 Maske mitmachen würde, würde das klappen.
Aber >90% von dem was ich an Material auf der Strasse sehe, sind Halstücher oder leichte "Spuckschutz" Masken.
Deren Träger sind dann nicht geschützt.
Daher wäre es tatsächlich besser, wenn alle diese einfachen Masken tragen würden. Dann würde wenigstens jeder seine Aerosole so weit wie möglich abbremsen.
So laufen einige mit einem guten FFP3 Passiv-Schutz rum der aber andere dafür aktiv gefährdet.