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Lufthansa-Rettung hängt in Brüssel fest

Lufthansa Airbus A340-300
Lufthansa Airbus A340-300, © Lufthansa

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BRÜSSEL - Das geplante neun Milliarden Euro schwere Rettungspaket für die Deutsche Lufthansa wird informierten Kreisen zufolge durch Verhandlungen verzögert, die sicherstellen sollen, dass alle auf den Weg gebrachten Maßnahmen auch schnell von der EU-Kommission genehmigt werden.

Unter anderem geht es darum, wann Deutschland wieder aus einer Direktbeteiligung an der Fluggesellschaft aussteigen wird, wie eine der unterrichteten Personen sagte. In Bezug auf die Rückzahlung des geplanten Milliardenkredits hatte "Bild am Sonntag" berichtet, dies sei erst Ende erst Ende 2023 vorgesehen.

Ein vergangene Woche nach wochenlangen Verhandlungen erzielter Kompromiss sieht vor, dass die Bundesrepublik größter Aktionär des Konzerns wird. Berlin wollte der Lufthansa eigentlich am Wochenende ein offizielles Angebot unterbreiten.

Wie zu hören war, führten Gespräche zwischen Bundesregierung, Konzern-Management und EU-Kommission aber zu Verzögerungen.

Eine für den heutigen Montag geplante Aufsichtsratssitzung wurde angesichts dessen auf Dienstag vertagt, wie das Handelsblatt zuvor berichtete. Eine Lösung zeichnet sich nach Angaben der Zeitung im Hinblick auf die Airbus-Bestellungen ab.

Berlin wollte die Lufthansa eigentlich verpflichten, alle bei einem europäischen Hersteller - womit nur Airbus gemeint sein kann - bestellten Flugzeuge auch abzunehmen. Mittlerweile sei diese Forderung nun deutlich weicher formuliert worden, so das Handelsblatt.

Das geplante Hilfspaket soll einen Kredit über 3 Milliarden Euro, eine so genannte stille Beteiligung sowie eine Direktbeteiligung des Staates von 20 Prozent umfassen. Ebenso geplant ist eine Wandelanleihe im Wert von 5 Prozent plus einer Lufthansa-Aktie. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sagte in einem Interview am Samstag, Teil des Plans müsse eine Ausstiegsstrategie sein.

Die Bundesregierung lehnte eine Stellungnahme ebenso ab wie eine Sprecherin der Lufthansa.

Die EU-Kommission wollte sich ebenfalls nicht äußern und verwies auf ein früheres Statement, wonach sie in ständigem Kontakt mit den Regierungen und sich der schwierigen Lage bewusst sei, in der sich die Luftfahrt-Branche wegen des Coronavirus-Ausbruchs befindet.

Die Kommission zeigte sich in den vergangenen Wochen besorgt im Bezug auf die Gefahr, Ungleichgewichte bei den Corona-Hilfen der einzelnen Mitgliedsstaaten könnten den Wettbewerb auf dem Binnenmarkt verzerren. Auf Deutschland entfallen mehr als die Hälfte der 1,95 Billionen Euro an Corona-Hilfen, die von der EU genehmigt wurden.

Die Lufthansa-Rettung dürfte auch Stützungsmaßnahmen Österreichs, Belgiens und der Schweiz umfassen, wo der Konzern Tochtergesellschaften hat.
© aero.de, Bloomberg News | Abb.: Lufthansa | 25.05.2020 07:43

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Beitrag vom 25.05.2020 - 11:51 Uhr
Ich soll mit meinen Steuergeldern die LH retten? Dieselbe Lufthansa, die mir seit über 8 Wochen (!) einen stattlichen Betrag einer stornierten Reise schuldet, sich weigert meine emails zu beantworten, telefonisch nicht zu erreichen ist, mein Geld als Liquiditätsmittel benutzt, und sich keinen Dreck um meinen Status bei Miles and More kümmert?

Immerhin bekommen Sie einen Gegenwert bei der LH Rettung. Sie besitzen danach Anteile an dem Unternehmen. Bei vielen anderen Hilfen für Unternehmen in der letzten Zeit, haben Sie das Geld quasi verschenkt. Haben Sie sich da auch so drüber aufgeregt?

Und bei der Menge an Mails, Anrufen etc. ist es da nicht vielleicht sogar verständlich, dass die Bearbeitung vielleicht etwas länger dauert? Zumal nach derzeitiger rechtlicher Grundlage in Deutschland das Geld auch anders als durch direkte finanzielle Rückzahlung erstattet werden kann.

Und haben Sie es mal bei der Senator Hotline versucht? Da kommt man eigentlich immer recht schnell durch ;-) Oder sind Sie einer der 500.000+ FTLs? Dann machen Sie sich hier gerade wichtiger als Sie sind (was nicht heißen soll, dass die FTLs unwichtig sind für den Unternehmenserfolg, sondern nur nicht die primäre Priorität für LH in der aktuellen Situation, als die sich sich hier gerade hinstellen).

Nun werde ich also als Kunde sowohl als Steuerzahler von diesem Konzern übern Tisch gezogen. Wenigstens zahlt Easyjet Rückerstattungen aus. LH verspielt sich gerade die Loyalität der Menschen, die sie am Ende der Krise am meisten braucht: ihre treuen Kunden.

Über den Tisch zieht die LH Sie sicherlich nicht. Schon gar nicht bei Thema Steuergeld, denn das wird wenn dann schon von den von Ihnen beauftragten Personen (gewählte Politiker) ausgegeben und nicht von der LH. So gesehen müssten Sie sich dafür an Ihrer eigene Nase fassen.
Beitrag vom 25.05.2020 - 11:39 Uhr
Ich soll mit meinen Steuergeldern die LH retten? Dieselbe Lufthansa, die mir seit über 8 Wochen (!) einen stattlichen Betrag einer stornierten Reise schuldet, sich weigert meine emails zu beantworten, telefonisch nicht zu erreichen ist, mein Geld als Liquiditätsmittel benutzt, und sich keinen Dreck um meinen Status bei Miles and More kümmert?
Nun werde ich also als Kunde sowohl als Steuerzahler von diesem Konzern übern Tisch gezogen. Wenigstens zahlt Easyjet Rückerstattungen aus. LH verspielt sich gerade die Loyalität der Menschen, die sie am Ende der Krise am meisten braucht: ihre treuen Kunden.

Sie bevorzugen also eine Insolvenz um die Sicherheit zu haben, dass Sie definitiv nichts mehr rückerstattet bekommen?
Beitrag vom 25.05.2020 - 10:58 Uhr
Ich soll mit meinen Steuergeldern die LH retten? Dieselbe Lufthansa, die mir seit über 8 Wochen (!) einen stattlichen Betrag einer stornierten Reise schuldet, sich weigert meine emails zu beantworten, telefonisch nicht zu erreichen ist, mein Geld als Liquiditätsmittel benutzt, und sich keinen Dreck um meinen Status bei Miles and More kümmert?
Nun werde ich also als Kunde sowohl als Steuerzahler von diesem Konzern übern Tisch gezogen. Wenigstens zahlt Easyjet Rückerstattungen aus. LH verspielt sich gerade die Loyalität der Menschen, die sie am Ende der Krise am meisten braucht: ihre treuen Kunden.


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