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Lufthansa: Rechnerischer Überhang von 22.000 Vollzeitstellen

Lufthansa Group
Lufthansa Group, © Lufthansa

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FRANKFURT - Lufthansa und die Gewerkschaften ringen weiter um ein Sparpaket für die angeschlagene Fluggesellschaft. Tausende Stellen stehen auf der Kippe. Lufthansa bezifferte den rechnerischen Überhang auf 22 000 Vollzeitstellen, wie das Unternehmen am Mittwoch nach einem Tarifgipfel mitteilte.

An dem Gipfel nahmen die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit, Ufo und Verdi teil. Zuletzt war von deutlich mehr als 10 000 Stellen die Rede. Ziel sei es, durch Kurzarbeit und Krisenvereinbarungen möglichst betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, erklärte Lufthansa.

"Ohne signifikante Senkung der Personalkosten während der Krise verpassen wir die Chance eines besseren Restarts aus der Krise und riskieren, dass die Lufthansa Group deutlich geschwächt aus der Krise hervorgeht", sagte Personal-Vorstand Michael Niggemann. Man setze alles daran, mit den Tarifpartnern bis zum 22. Juni 2020 zu konkreten Ergebnissen zu kommen.

Lufthansa rechnet damit, dass die Erholung der Nachfrage im Luftverkehr nur langsam verläuft. Sie geht davon aus, dass die Flotte der Lufthansa Group nach der Krise rund 100 Flugzeuge weniger zählen wird. Hinzu kämen Überhänge in der Verwaltung und im Drittkundengeschäft der Servicegesellschaften.

Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo betonte, sie sei bereit, bis zur außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni eine Lösung zu erreichen. Zugleich forderte sie: "Die Mitarbeiter aller Airlines des Konzerns müssen einen Kündigungsschutz bekommen und daran glauben, dass das Management endlich einen gemeinsamen Kurs geht." Ufo zufolge entspricht der rechnerische Überhang 26 000 Arbeitsplätzen.

"Es ist gut, dass wir uns heute so intensiv ausgetauscht haben. Allerdings hat es sich gezeigt, dass ein gemeinsamer Kraftakt noch in sehr weiter Ferne ist", sagte der Ufo-Vorsitzende Daniel Flohr. Ufo hat bislang eine Nullrunde für dieses Jahr und die Absenkung des Stundenzuschlags für besonders lange Flüge angeboten.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit bekräftigte ihre Bereitschaft zu Zugeständnissen in Höhe von 350 Millionen Euro. Für den einzelnen Piloten bedeute dies einen Gehaltsverzicht von bis zu 45 Prozent. "Im Gegenzug erwarten wir einzig vom Konzernvorstand, dass er sich zu seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bekennt", erklärte VC-Präsident Markus Wahl. Eine Verwendung des Beitrags zur Auslagerung von Arbeitsplätzen zu schlechteren Bedingungen wäre völlig inakzeptabel. Zugleich appellierte Wahl an die Aktionäre, dem Rettungspaket für die Lufthansa zuzustimmen.

Die Corona-Pandemie mit den Reisebeschränkungen hatte die Geschäfte der Lufthansa mit Ausnahme der Fracht nahezu zum Erliegen gebracht. Der Konzern benötigt daher staatliche Hilfe. Im Gegenzug für ein neun Milliarden schweres Rettungspaket einschließlich Beteiligung des Bundes an dem Unternehmen muss die Lufthansa 24 Start- und Landerechte an ihren wichtigen Flughäfen in Frankfurt und München an die Konkurrenz abgeben.

Die Aktionäre müssen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni noch grünes Licht für Paket geben. Lufthansa-Chef Carsten Spohr will der Hauptversammlung ein Sparkonzept präsentieren. Der Konzern, der im ersten Quartal einen Milliardenverlust eingeflogen hatte, beschäftigt rund 138 000 Mitarbeiter.
© dpa-AFX | 10.06.2020 21:28

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Beitrag vom 12.06.2020 - 12:31 Uhr
Vielleicht ist er derjenige der tatsächlich 45% abgeben muss. Ironie OFF.

Wovon reden Sie? Wollen Sie jetzt Mitleid? Ich fass es nicht, ganz weit oben stehen und jammern ...

Ohne Spass, könnt Ihr endlich mal aufhören mit dem Rumgeheule und BS-Posts?!?!?
contrail55 hat eine berechtigte Frage gestellt, auf welche B747-400 geantwortet hat, und nicht mehr! Ob contrail55 die Antwort ausreicht obliegt contrail, aber was Ihr schon wieder hier reininterpretiert und meint lesen zu müssen....unfassbar!

Sie verbreiten Ihre Ansichten, ich meine. Das müssen wir jeweils beide aushalten. Ist nunmal so, wenn jeder frei seine Meinung rausposaunen darf.
Beitrag vom 12.06.2020 - 12:13 Uhr
>Vielleicht ist er derjenige der tatsächlich 45% abgeben muss. Ironie OFF.

Wovon reden Sie? Wollen Sie jetzt Mitleid? Ich fass es nicht, ganz weit oben stehen und jammern ...

Ohne Spass, könnt Ihr endlich mal aufhören mit dem Rumgeheule und BS-Posts?!?!?
contrail55 hat eine berechtigte Frage gestellt, auf welche B747-400 geantwortet hat, und nicht mehr! Ob contrail55 die Antwort ausreicht obliegt contrail, aber was Ihr schon wieder hier reininterpretiert und meint lesen zu müssen....unfassbar!
Beitrag vom 12.06.2020 - 08:24 Uhr
Ganz abgesehen davon, war und ist das Gehalt der LH Piloten im internationalel Vergleich im Mittelfeld. Großartige langfristige Änderungen halte ich trotz Krise für unwahrscheinlich.

Nicht das ich das Thema hier aufmachen will, aber woher haben Sie denn diese Daten? Alle Vergleichstabellen die man finden kann sehen LH eher bei den oberen 20%.

 https://www.pilotjobsnetwork.com/jobs/American

Andere Airlines sind dort auch zu finden.

Beachten muss man, dass man nicht die maximal zu erreichenden Gehälter nimmt, sondern die, die nach einer Anzahl von Jahren vergleichbar sind.

Viele Quellen weisen als maximal Gehälter die Summe aus, die man in der Endstufe als Checker mit weiterer Zusatzfunktion erreichen kann. Repräsentativ sind diese allerdings nicht bzw wird nur von sehr wenigen erreicht. Desweiteren muss man LC mit LC und Legacy mit Legacy vergleichen.

Zusätzlich die Lebenshaltungskosten und Steuerbelastung im jeweiligen Land. Außerdem ist man in den USA tendenziell älter, wenn man auf LR Fliegern unterwegs ist. Das alles macht die Vergleichbarkeit von Gehältern extrem schwer.

Außerdem haben neben den monetären Aspekten auch die Manteltarifverträge einen nicht zu unterschätzenden Wert. Fliegt man eine Route zu 3. oder zu 4., hat man längere oder kürzere Ruhezeiten, wie lange ist man in welchem Hotel, usw.

Ist mir klar, aber Sie sprachen von Gehalt.
Aber wenn ich auf Ihrem Link die Top 6 Airlines in Europa nehme, dann ist LH da, egal welchen Vergleich ich nehme eher oben zu finden.
Ihr Vergleich mit den Airlines hinkt. Man darf nicht FS mit FS und LC mit LC vergleichen, man muss die Kosten für die gleiche Strecke vergleichen. Wenn man die Strecke FRA-AGP nimmt, dann buhlen beide um den gleichen Passagier und die Personalkosten stehen sich direkt gegenüber. Da ist der FS in der Regel im Nachteil. Da wir bei LH ja einen hohen Umsteigeanteil haben, hat der Kunde auf der LS eine sehr breite Auswahl von, sagen wir, USA nach Indien. Dem Kunden ist Ihr Lebensstandard, Steuerbelastung oder MTV ziemlich egal, er sieht den Endpreis. Ich hatte hier vor ein paar Wochen einen Vergleich gepostet und da liegt LH in Europa im Vergleich mit AF, KL, LX BA an erster Stelle der Cockpitkosten pro ASK. Daher wundert mich das mit dem Mittelfeld. Wie gesagt, es geht mit nicht um die höhe der Gehälter, es geht mir um Ihre Aussage.

Dieser Beitrag wurde am 12.06.2020 08:42 Uhr bearbeitet.


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