CST-100 Starliner
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Boeing muss massiv nachbessern

Boeing Starliner
Boeing Starliner, © Boeing

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SEATTLE - Die Untersuchungen zum missglückten Erstflug der neuen Raumkapsel CST-100 Starliner im Dezember 2019 sind abgeschlossen. Durchgeführt wurden sie von einem unabhängigen Team aus Experten der US-Raumfahrtbehörde NASA und des Luft- und Raumfahrtkonzerns Boeing, das zu 80 Veränderungen am Raumschiff rät.

Dazu gehören Software-Updates, intensivere Integrationstests von Hard- und Software, die Ergänzung eines externen Funkfrequenzfilters gegen Störungen außerhalb des Bandes, aber auch organisatorische Anpassungen bei der Sicherheitsberichterstattung bei Boeing.

Der Erstflug der neuen Kapsel zur Internationalen Raumstation ISS am 20. Dezember 2019 musste wegen diverser Probleme abgebrochen werden, der Starliner konnte aber sicher landen. Gründe für den Misserfolg waren Softwarefehler sowie Kommunikationsstörungen. Neuer Starttermin noch 2020?

Der Mission Elapsed Timer (MET) des Starliner hatte sich nach Angaben das NASA noch vor Beginn des Countdowns mit der Atlas-5-Rakete synchronisiert, elf Stunden zu früh. Dadurch nahm das Raumschiff an, dass es an einem anderen Punkt der Mission sei und führte einige Manöver nicht zur richtigen Zeit durch.

Ein weiterer Softwarefehler betraf die Phase der Trennung von Raumkapsel und Service-Modul. Dabei hätte es zu einer Kollision und Beschädigung der Kapsel kommen können.

Zudem sorgten Störungen der Kommunikation zwischen dem Raumschiff und dem Flugkontrollteam am Boden dafür, dass der Starliner zur Korrektur der Fehler lange nicht erreicht werden konnte.

Boeing hatte bereits im April angekündigt, einen unbemannten Testflug ohne zusätzliche Kosten für die US-Regierung zu wiederholen. Man wolle dabei die Qualität des Starliner-Systems demonstrieren, hieß es damals in einer Pressemitteilung.

Dabei sollen die Kapsel und die Atlas-5-Rakete zum Einsatz kommen, die eigentlich für den ersten bemannten Testflug geplant waren. Wann der sogenannte Orbital Flight Test-2 (OFT-2) zur ISS stattfindet, ist noch nicht bekannt. Laut Medienberichten ist ein Start frühestens im November 2020 denkbar.
© FLUGREVUE - Ulrike Ebner | Abb.: Boeing | 16.07.2020 16:36

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Beitrag vom 17.07.2020 - 09:32 Uhr
Wirklich erschreckend, was aus Boeing geworden ist, seitdem nur noch das Geld regiert...
Das sollte allen anderen ein trauriges Beispiel sein, wie man eine hervorragende und gesunde Firma zu Grunde richten kann...


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