Überschalljet Overture
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Rolls-Royce soll für Boom die Triebwerke bauen

Boom Supersonic
Boom Supersonic, © Boom Supersonic

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COLORADO - Das US-Startup Boom Supersonic und Triebwerkshersteller Rolls-Royce wollen gemeinsam nach einem passenden Antrieb für den Überschall-Passagierjet Overture suchen. Eine entsprechende Vereinbarung haben beide Seiten nun bekanntgegeben.

Schon in wenigen Jahren will Boom Supersonic mit seiner Mach 2+ schnellen Overture das Erbe der Concorde antreten: Erstmals seit dem Ende des legendären Überschalljets sollen dann wieder zivile Passagiere in den Genuss des Reisens mit zweifacher Schallgeschwindigkeit kommen.

Während Boom in Colorado den verkleinerten Technologieträger XB-1 kurz vor der Fertigstellung wähnt und ihn im Oktober bei einem virtuellen Rollout der Öffentlichkeit zeigen will, stehen hinter der Overture selbst noch einige offene Fragen. Auf eine dieser Fragen scheint Boom nun eine Antwort gefunden zu haben: Rolls-Royce soll die Triebwerke für den neuen Überschall-Airliner liefern.

Bestehender Antrieb als Grundlage

Man habe zusammen vereinbart, die "Kombination eines Rolls-Royce-Antriebssystems mit Booms Überschallflaggschiff" Overture zu untersuchen, haben beide Unternehmen mitgeteilt.

Dabei geht es zunächst offenbar nicht primär um eine Neuentwicklung. Vorerst sollen die beteiligten Teams "untersuchen, ob eine vorhandene Triebwerksarchitektur für den Überschallflug angepasst werden kann, während das interne Team von Boom die Konfiguration der Flugzeugzelle weiterentwickelt", heißt es aus Colorado.

"Wir teilen ein starkes Interesse an Überschallflügen und an Nachhaltigkeitsstrategien für die Luftfahrt mit Boom", sagte Simon Carlisle, Director of Strategy – Civil Aerospace bei Rolls-Royce.

"Wir bauen jetzt auf unserer wertvollen Erfahrung in diesem Bereich sowie auf unserer vorherigen Zusammenarbeit auf, um unsere Motorentechnologie für Booms Overture weiter anzupassen und zu verfeinern."

Als besonders wichtigen Aspekt führen beide Parteien dabei an, dass der Antrieb des künftigen Überschalljets nachhaltig arbeite und die Overture so mit einer Zukunft des CO2-neutralen Reisens vereinbar sei.

Zentraler Entwicklungsschritt

Das mächtige Olympus 593, mit dem Rolls-Royce einst vor 50 Jahren bereits die Concorde auf Mach 2 beschleunigen ließ, scheidet damit wenig überraschend als Grundlage aus. Die durch die Concorde gewonnenen Erfahrungswerte dürften für das Projekt dennoch kein Schaden sein.

Ob die Briten und Boom Supersonic bei ihren Untersuchungen tatsächlich ein bereits existierendes Triebwerk finden, das sich für den Überschalleinsatz modifizieren ließe und dabei zugleich das Prädikat "nachhaltig" verdient, bleibt abzuwarten.

Allerdings scheint damit endlich Bewegung in diesen zentralen Entwicklungsaspekt zu kommen, der letztlich auch darüber mitentscheidet, wie das finale Design der Overture aussehen wird.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Boom Supersonic | 03.08.2020 07:34

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Beitrag vom 04.08.2020 - 15:56 Uhr
Der Passagierbetrieb mit der endgültigen Größe ist für 2030 vorgesehen, Erstflug Mitte 20er.

Schon, aber mit uU einer anderen Zellenform und einer anderen Flächengeometrie aufgrund von Schwerpunktänderungen durch anders als vorgesehene Gewichte des Triebwerks, andere Lufteinläufe, etc.

Das bedeutet mMn schon, dass dieser Rollout keiner ist der notwendigerweise mit dem Endprodukt irgendwas zu tun hat, da sich durch die Triebwerkswahl und die dadurch ändernden Rahmenparameter noch so ziemlich alles an der vorliegenden Planung ändern kann.
Keine Ahnung, kann ich nicht beurteilen. Allerdings hat das Testbed XB-1 auch schon drei Triebwerke und ganz offiziell ist das der Sinn "The completion of XB-1’s assembly marks a turning point in commercial viability for supersonic travel. XB-1 leads the way for Overture development, by providing continual learnings for the program."
Das hatten Sie geschrieben
Ein Mach2-Konzept, das angeblich im Herbst Rollout hat fängt jetzt an, ein Triebwerk zu suchen.
Es liest sich wie die Passagierversion hätte im Herbst Rollout, das ist aber noch über 5 Jahre hin und RR und Boom arbeiten an dem Konzept schon mehrere Jahre. Das ist nur die Verkündigung der jetzt vereinbarten Zusammenarbeit.
Lassen wir sie einfach machen.

Dieser Beitrag wurde am 04.08.2020 15:57 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 04.08.2020 - 15:29 Uhr
Der Passagierbetrieb mit der endgültigen Größe ist für 2030 vorgesehen, Erstflug Mitte 20er.

Schon, aber mit uU einer anderen Zellenform und einer anderen Flächengeometrie aufgrund von Schwerpunktänderungen durch anders als vorgesehene Gewichte des Triebwerks, andere Lufteinläufe, etc.

Das bedeutet mMn schon, dass dieser Rollout keiner ist der notwendigerweise mit dem Endprodukt irgendwas zu tun hat, da sich durch die Triebwerkswahl und die dadurch ändernden Rahmenparameter noch so ziemlich alles an der vorliegenden Planung ändern kann.
Beitrag vom 04.08.2020 - 11:40 Uhr
Allerdings scheint damit endlich Bewegung in diesen zentralen Entwicklungsaspekt zu kommen, der letztlich auch darüber mitentscheidet, wie das finale Design der Overture aussehen wird.

Ist das nicht der zentrale Punkt?
Ein Mach2-Konzept, das angeblich im Herbst Rollout hat fängt jetzt an, ein Triebwerk zu suchen.
Da bringen Sie aber einiges durcheinander. Der Rollout im Herbst ist der Maßstab 1:3 Testprototyp XB-1. Dafür gibt es schon ein GE Triebwerk welches auch Bio Treibstoff verrbeitet. Der Passagierbetrieb mit der endgültigen Größe ist für 2030 vorgesehen, Erstflug Mitte 20er.
Ohne die Kenndaten des Triebwerks (Maße, Gewicht, Verbrauch, etc. ), die sich massiv auf das Aussehen, die Auslegung und das Einsatzprofil des Flugzeugs auswirken werden, ist Overture doch nicht mehr als eine hochgehypte Designstudie.
Sieht hübsch aus, aber das letztendliche Design sowie Umsetzbarkeit, Leistungsdaten und Kosten sind völlig unklar.

Rolls-Royce soll die Triebwerke für den neuen Überschall-Airliner liefern.

Korrektur: RR muss den erst mal entwickeln... man "sucht" nun gemeinsam ...

Als besonders wichtigen Aspekt führen beide Parteien dabei an, dass der Antrieb des künftigen Überschalljets nachhaltig arbeite und die Overture so mit einer Zukunft des CO2-neutralen Reisens vereinbar sei.

Nachdem dieses "Nachhaltigkeits"-Dingens die letzte Zeit so wichtig genommen wird, sahen sich die Overture Marketing Leute wohl auch gezwungen, sich noch einen Satz dazu für ihre Pressemitteilung abzuringen.
Ich denke allen Beteiligten ist klar dass Nachhaltigkeit und M>0,9 frühestens dann zusammengehen, wenn man suborbitale Flugstrecken außerhalb der Atmosphäre wie zB beim Spaceliner einplant.

Also je mehr man von Overture erfährt, einen desto besseren Anwärter auf einen Vaporware Award geben sie ab...
Oder mal liest mal nach ;-)
 https://boomsupersonic.com/

Nachtrag
Hier die versprochenen Vorschläge der FAA zu Änderungen an der B737MAX. Happy Reading
 https://www.faa.gov/news/media/attachments/19_035n-R3-8-3-20.pdf

Dieser Beitrag wurde am 04.08.2020 11:51 Uhr bearbeitet.


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