Krisenjahr 2020
Älter als 7 Tage

Boeing mit rabenschwarzer Absatz- und Auftragsbilanz

American Airlines Boeing 737 MAX
American Airlines Boeing 737 MAX, © AA

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CHICAGO - 737- und die Corona-Krise haben tiefe Spuren in Boeings Auftrags- und Auslieferungsbilanz hinterlassen. Unter dem Strich erhielt der Airbus-Rivale 2020 gut 650 Stornierungen. Insgesamt hat Boeing sogar mehr als 1.000 Bestellungen gestrichen, weil viele Aufträge als unsicher gelten.

Mit lediglich 157 Verkehrsflugzeugen fielen auch die Auslieferungen im vergangenen Jahr historisch schlecht aus. Im Vorjahr - das bereits stark unter den im Zuge zweier Abstürze verhängten Flugverboten für den Verkaufsschlager 737 MAX litt - hatte Boeing noch rund 60 Prozent mehr Maschinen an die Kundschaft bringen können.

Der Konkurrent Airbus enteilt mit 566 ausgelieferten Jets im Jahr 2020 immer weiter - und will 2021 auf der A320-Linie die Schlagzahl von 40 auf 47 Flugzeuge pro Monat erhöhen.


Immerhin ging es für Boeing zuletzt wieder etwas bergauf. Nachdem der Krisenflieger 737 MAX wieder zugelassen wurde, gingen neue Bestellungen ein - unter anderem ein Folgeauftrag von Ryanair. Im vierten Quartal konnte Boeing im 737-Programm 31 Flugzeuge ausliefern.

Boeing-Chef David Calhoun will die 737-Linie bis 2022 wieder auf 31 Flugzeuge hochtakten, hat aber keine Zwischenschritte für 2021 genannt. Rumpflieferant Spirit Aerosystems arbeitet derzeit mit einer Rate von rund 15 neuen 737 MAX pro Monat.

Geldquelle 787 versiegt

Zeitgleich treffen Boeing Probleme in den Langstreckenprogrammen hart. Die 777X wird wohl erst 2023 ausgeliefert, die Geldquelle 787 versiegt: Boeing senkt mangels Nachfrage die Produktion nach Medieninformationen ab März auf fünf Dreamliner pro Monat - und wird den Dreamliner dann nur noch in South Carolina montieren.

Ein kleiner Lichtblick sind die Frachter. Am Dienstag gab die Post-Tochter DHL Express bekannt, acht Frachtflugzeuge vom Typ Boeing 777F geordert zu haben. Darüber hinaus erhielt Boeing eine Bestellung für seinen schon totgesagten Jumbo-Jet 747-8 von der US-Fluggesellschaft Atlas Air.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Boeing | 12.01.2021 19:00

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Beitrag vom 13.01.2021 - 04:51 Uhr
Boeing ist wirklich in einer sehr schlechten Situation im zivilen Bereich.

Sie haben eine einzige Familie die gewinnt, die B787, und die wird wohl aufgrund der Corona Situation erstmal wenig nachgefragt.
Dazu ist sie aufgrund der Entwicklungskosten etc. wohl gesamt gesehen nicht profitabel, auch wenn sie alle 1500 Bestellungen und noch ein paar weitere bauen.

Bei den SA steht es nach Bestellungen mittlerweile 2:1 für Airbus, 7400 für A320neo und 600 für A220 stehen rund 4000 bei der Max zu buche.
Und schlimmer noch,
1. ist Airbus zumindest beim A220 noch nicht am Ende und ein A220-500 wird wohl kommen
2. wird am oberen ende das Geld verdient und bei A321neo Versionen gegen Max 9 & 10 steht es 3600 zu 700.

Die B777x scheint ein Problem zu haben, sie war schon vorher nicht gefragt, und dann kam Corona. Jetzt wird die Gap für die B777 immer größer, man will ja auch nicht auf Halde produzieren, aber man kommt mit dem Frachter wohl durch. Wann und wie nach dem Reset aber VLA Twins wie die B779 gebraucht werden? Boeing steht da vor einem Problem.

Die B767 und die B747 sind auf dem weg raus, dort fallen Kosten zur beendigung an und man hat nichts was man weiter dort fertigen kann und will.



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