Verteidigungsminister Nikos Panagiotopoulos sprach bei der Parlamentsdebatte am Donnerstag vom größten Rüstungsprogramm Griechenlands seit Jahrzehnten. Die zwölf gebrauchten und sechs neuen Kampfflieger samt Waffen, Munition und Ersatzteilen sollen 2,3 Milliarden Euro kosten.
Hintergrund der Anschaffung ist der Konflikt mit dem Nachbarn Türkei um Erdgasvorkommen in der östlichen Ägäis, der im vergangenen Jahr immer wieder hochgekocht war und die beiden Ländern bis an den Rande einer militärischen Auseinandersetzung brachte. Man wolle die Verteidigungskraft stärken, um den Frieden zu sichern, sagte Panagiotopoulos nun. Auch weitere Investitionen sind geplant, etwa der Kauf neuer Fregatten sowie von Munition und anderem Militärzubehör.
Zudem wird ab Mai die Dauer des Militärdienstes in Griechenland von neun auf zwölf Monaten verlängert. Damit solle die Zahl der aktiven Wehrpflichtigen und der Berufssoldaten von etwa 100 000 auf 133 000 erhöht werden.
Griechenland hat stets an seinen hohen Militärausgaben festgehalten, selbst während der schweren Finanzkrise von 2010 bis 2018. Nach jüngsten Nato-Vergleichszahlen lag Athen zuletzt im Vergleich mit anderen Bündnispartnern bei den gesamten Verteidigungsausgaben im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt mit 2,58 Prozent auf Platz zwei hinter den USA.
Im Konflikt um Erdgas wirft Athen der Türkei vor, in Meeresgebieten nach Erdgas zu suchen, die nach internationalem Seerecht nur von Griechenland ausgebeutet werden dürften. Nach Lesart Ankaras gehören diese Gebiete zum türkischen Festlandsockel. Zuletzt hatten beide Seiten angekündigt, am 25. Januar Sondierungsgespräche aufzunehmen, um den Streit zu überwinden.
© dpa-AFX | 14.01.2021 20:55
Kommentare (4) Zur Startseite
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Mehr als bettelarm aber für solchen S........ findet sich immer die Kohle.