Hi Fly
Älter als 7 Tage  

Verbrauchssenkung mit deutschem Dreizack-Winglet

Trinitair Winglet
Trinitair Winglet, © APC

Verwandte Themen

LISSABON - Eine neues Winglet soll bei Hi Fly den Verbrauch und Emissionen senken. "Trinitair" kommt aus Deutschland und wird erstmalig an einem Airbus A330 von Hi Fly installiert. Hi Fly und das Hamburger Unternehmen "The Aircraft Performance Company" (APC) stellten die neue Flügelspitze am Montag vor.

Die als modularer Einbausatz auch zum nachträglichen Anbau vorgesehene Endscheibe verfügt über drei Flügel, um die Luftströmung an der Flügelspitze günstig zu beeinflussen.

Dort treffen eine schnelle Strömung auf der Flügeloberseite und eine langsamere von der Flügelunterseite zusammen. Die Luft "von unten" versucht, seitlich um die Flügelspitze herum auf die Oberseite zu strömen, wobei sich die sogenannten Wirbelzöpfe bilden.

Diese entziehen dem Flugzeug Energie und erhöhen den induzierten Widerstand. Im Ergebnis steigen der Leistungsbedarf und Verbrauch und damit auch die Abgase.

Die neue Trinitair-Flügelspitze trennt die Strömungsbereiche effizienter, so dass der Verbrauch um etwa zwei Prozent gesenkt werden kann. Dies ist in der Luftfahrt eine sehr beachtliche Einsparung, die auf einem Beispielflug von Frankfurt nach Hongkong 1,5 Tonnen weniger Kerosinverbrauch ausmacht. Zudem senkt jedes eingesparte Kilogramm Kerosin den CO2-Ausstoß um 3,16 Kilogramm.

Auch der NOx-Ausstoß sinkt. Weniger Leistungsbedarf sorgt aber auch für weniger Triebwerksverschleiß und ermöglicht mehr Reichweite oder mehr Nutzlast. Die nachrüstbare Flügelspitze kann, laut Herstellerangaben, an einem Tag installiert werden. Hi Fly will, als weltweit erste Airline, die neue Flügelspitze an einer A330 installieren und noch 2021 im Flug testen.

Erste Skizze auf Serviette

"In einer Branche, die sich zunehmend um die Erhaltung unseres Planeten Gedanken macht, und die überlegt, wie sie im täglichen Betrieb einen positiven Beitrag dazu leisten kann, ist jede Investition in umweltfreundliche Technik der richtige Weg", sagte Paulo Mirpuri, President von Hi Fly und der Mirpuri Foundation.

Harald Zirngibl, Managing Director von APC, sagte: "Die Dreifingerlösung ist buchstäblich auf einer Serviette entstanden. Sie senkt nicht nur den Treibstoffverbrauch, sondern verbessert auch insgesamt die Flugleistungen. Wir nutzen gut begründete, patentierte Erkenntnisse aus Strömungslehre und Strukturmechanik, um eine optimale Druckverteilung zu erzielen. Dazu beeinflussen wir die örtliche Strömung und verteilen den entstehenden Wirbel. Wir brauchen nicht auf den ganz großen Durchbruch zu warten, sondern wir gehen bei der Emissionssenkung schrittweise vor und fangen direkt an."
© FLUG REVUE - SST | Abb.: APC | 01.06.2021 10:00

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 01.06.2021 - 18:11 Uhr

Da ich ein wenig von der Entstehungsgeschichte dieser Lösung kenne, wunderte ich mich über den Namen "Harald Zirngibl".
Wenn man den googelt, kommt ganz viel über einen Bankräuber und auf LinkedIN ist der auch nicht, steht aber als MD auf der Homepage der APC?

Sonderbar, Investigativjournalismus, bitte übernehmen ;-)
Beitrag vom 01.06.2021 - 15:43 Uhr
Tja, wenns das Teil nun auch für den A380 gäbe ..


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden