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Airlines laufen gegen Kerosinsteuer Sturm

Betankung einer Lufthansa Boeing 747-400
Betankung einer Lufthansa Boeing 747-400, © Lufthansa

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BERLIN - Die mögliche Einführung einer europäischen Kerosinsteuer zum Klimaschutz sorgt in Teilen von Wirtschaft und Politik für Empörung.

"Eine europäische Kerosinsteuer hätte im internationalen Luftverkehr mit Drittstaaten massive Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der deutschen Netzwerkfluggesellschaften und hiesigen Luftverkehrsdrehkreuze zur Folge", kommentierte Matthias von Randow vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft am Montag.

So würden CO2-Emissionen nicht reduziert, sondern lediglich Zubringerverkehre einseitig verteuert und an die Wettbewerber aus Dubai, Doha, Istanbul und London verschoben.

Der Wirtschaftsrat der CDU warnte, eine EU-Kerosinsteuer werde auch Investitionsspielräume für die Erprobung und Anschaffung umweltfreundlicherer Technologien verknappen: "Eine EU-Kerosinsteuer wäre ein perfektes Konjunkturprogramm für die hochsubventionierten Airlines der Golfstaaten und des Bosporus."

Zudem wies er darauf hin, dass in Deutschland bereits eine Luftverkehrsteuer erhoben wird. Die Bundesregierung sei aufgerufen, in Brüssel ein klares Veto einzulegen, sagte Generalsekretär Wolfgang Steiger.

Die Einführung einer Kerosinsteuer könnte laut vorab in die Öffentlichkeit gelangten Dokumenten zu einem Maßnahmenpaket gehören, das die EU-Kommission am Mittwoch der kommenden Woche präsentieren wird. Es soll dazu führen, dass die EU ihr Klimaziel für 2030 erreicht. Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 hat sich die Europäische Union das Zwischenziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken. Das Maßnahmenpaket wird deswegen "Fit for 55" genannt.

Laut dem EU-Entwurf würde ein ab 2023 steigender Mindeststeuersatz auf Flugzeugtreibstoff für Flüge innerhalb der EU erhoben
© dpa-AFX | 05.07.2021 15:18

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Beitrag vom 06.07.2021 - 12:42 Uhr
Wenn man "die Luftfahrtbranche" zum Umdenken bringen will, genügt es nicht, nur in Deutschland oder Europa Steuern auf Kerosin zu erheben. Ich halte es für kein Pseudo-Argument, dass dadurch alle Carrier von außerhalb Europas bevorzugt werden.

DAS hatte ich ich oben auch nicht als Pseudo-Argument bezeichnet, sondern die Aussage, das Geld würde für Investitionen fehlen. So funtionieren Investitionen nicht.
Andersrum wird ein Schuh draus: Ohne finanziellen Druck bzw einen Business Case erfolgen keine Investitionen.
Und eine Besteuerung für rein innereuropäische Flüge bietet ein sehr begrenztes Missbrauchspotential für Airlines aus Drittstaaten.

Da muss es eine bessere Lösung geben - hier handelt es sich um einen globalen Wirtschaftszweig, der sich lokal kaum sinnvoll regulieren lässt.

Das Argument kam auch in dem anderen, sehr ähnlichen Thema.

 https://www.aero.de/forum/Kommentare-zu-aktuellen-Nachrichten/antworten/Airlines-droht-Besteuerung-von-Kerosin/#formular
Siehe meinen Post von heute 06:45


Dieser Beitrag wurde am 06.07.2021 12:47 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.07.2021 - 12:25 Uhr
Wenn ich an der Tankstelle stehe, dann sind Steuern ein Teil des Spritpreises. Aber eben nicht der einzige, und noch nicht einmal der höchste. Wie ist das beim Kerosin? Wenn der Staat Steuern aufschlägt, die Lieferanten aber den Preis der gesunkenen Nachfrage anpassen und der Endpreis wieder der gleiche ist, was hat dann die Umwelt davon?
Beitrag vom 06.07.2021 - 11:02 Uhr
Wenn man "die Luftfahrtbranche" zum Umdenken bringen will, genügt es nicht, nur in Deutschland oder Europa Steuern auf Kerosin zu erheben. Ich halte es für kein Pseudo-Argument, dass dadurch alle Carrier von außerhalb Europas bevorzugt werden. Da muss es eine bessere Lösung geben - hier handelt es sich um einen globalen Wirtschaftszweig, der sich lokal kaum sinnvoll regulieren lässt.


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