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United Airlines entlässt Hunderte Impfverweigerer

United Boeing 737 MAX 9
United Boeing 737 MAX 9, © United

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NEW YORK - Bei United Airlines, die eine Corona-Impfpflicht verfügt hat, haben mehr als 96 Prozent der Mitarbeiter die Anforderung erfüllt. Zugleich ist United dabei, knapp 600 Beschäftigte zu entlassen, die sich einer Impfung verweigerten. Bei Swiss positionieren sich erstmals die Piloten zur Impfpflicht.

"Es tut mir leid für die 593 Leute, die gehen müssen, aber wir fokussieren uns darauf, das Richtige für United Airlines zu tun, und es ist gut, das Thema abhaken zu können", sagte United-Chef Scott Kirby dem Sender "CNBC".

Rund 2.000 der etwa 67.000 United-Beschäftigten wollen zudem unter Verweis auf religiöse Vorgaben oder gesundheitliche Gründe von der Impfpflicht ausgenommen werden, wie Kirby sagte. Diese Anträge sollen einzeln geprüft und die Mitarbeiter in Jobs mit möglichst wenigen Kontakten zu anderen Menschen eingesetzt werden.

Man habe nicht mit den Beschäftigten über die Impfpflicht diskutiert, betonte Kirby: "Wir haben gesagt, wir können unterschiedlicher Meinung sein. Aber das ist die Vorgabe von United Airlines, und sie müssen eine Entscheidung treffen."

In den USA müssen beim United-Konkurrenten Delta Impfverweigerer pro Monat 200 Dollar mehr für ihre Krankenversicherung bezahlen. American Airlines führte bisher keine Impfvorgaben ein. In Amerika gibt es zugleich Druck von Präsident Joe Biden: Vom 8. Dezember an sollen geimpfte Mitarbeiter eine Voraussetzung für Regierungsaufträge sein.

Alle betroffenen United-Beschäftigten könnten ihren Arbeitsplatz rettten, wenn sie sich vor dem Kündigungsgespräch doch noch impfen lassen, sagte Kirby.

Am Dienstag hatte Swiss angekündigt, ab Ende Januar 2022 Kündigungen gegen Impfverweigerer im Flugpersonal auszusprechen. Wer mehr Zeit für eine Entscheidung für oder gegen die Impfung braucht, kann sein Arbeitsverhältnis bis zu sechs Monate ruhen lassen.

Laut einer internen Mitarbeiterbefragung waren Stand August knapp zwei Drittel der Piloten und ein Drittel der Flugbegleiter bei Swiss vollständig geimpft.

"Gleichzeitig erlaubt nun beispielsweise Hongkong als erste Destination nur geimpftem Flugpersonal die Einreise", verteidigte Swiss-Chef Dieter Vrackx in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" die Notwendigkeit für Crew-Impfungen.

Mit der Maßnahme wirke Swiss auch Spannungen im Personalkörper entgegen - während geimpfte Crews auf "unangenehmeren Flügen nach Asien" die Zeit bis zum Rückflug im Hotelzimmer totschlagen, erhalten ungeimpfte Crews attraktivere Umläufe nach Florida, sagte Vranckx. "Damit hatten wir eine Diskriminierung geimpfter Mitarbeitender."

Aeropers: Impfpflicht "nachvollziehbar"

Die Schweizer Pilotengewerkschaft Aeropers bezeichnete die Impfpflicht in einer Stellungnahme vom Mittwoch als weiterhin "nachvollziehbar" - und signalisierte sogar für mögliche Kündigungen Verständnis.

"Uns ist bewusst, dass diese Situation für Pilotinnen und Piloten, welche sich nicht für eine Impfung entscheiden wollen oder können, sehr schwierig ist", sagte Aeropers-Sprecher Thomas Steffen. "Wir unterstützen unsere Mitglieder in der Wahrnehmung ihrer Rechte. Am Ende des im GAV festgelegten Prozesses sind, je nach Verlauf, Kündigungen jedoch möglich."
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: United | 29.09.2021 07:23


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