Airbus siegessicher
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Nervenkrieg um A320neo-Hochlauf

Christian Scherer
Christian Scherer, © Andreas Spaeth

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BOSTON - Wer zuckt zuerst? Airbus und Zulieferer ringen weiter um die richtigen Raten für das Brot-und-Butter-Programm A320neo. Airbus-Marketingchef Christian Scherer zeigt sich überzeugt, dass die Partner letztlich "dem Ruf der Natur folgen" und die Airbus-Linie mittragen werden.

Airbus hat im Mai ein Nahziel 64 A320neo pro Monat ab 2023 ausgerufen. Von dort will der Hersteller zum nächsten Ratensprung auf 70 Flugzeuge pro Monat im ersten Quartal 2024 ansetzen. Ab 2025 will Airbus Tag um Tag rechnerisch sogar 2,5 A320neo produzieren - 75 pro Monat.

Bei den 70plus-Raten "handelt sich im Moment um ein Szenario", schränkte Airbus-Marketingchef Christian Scherer jetzt in einem Interview mit der Nachrichtenagentur "Reuters" ein. Die Zahl entspringe gleichwohl "einer verifizierten Nachfrage und nicht einer theoretischen Nachfragesituation".

Vor der Krise hatte Airbus im A320neo-Programm eine Haltelinie bei 63 Flugzeugen pro Monat eingezogen - auch, um die Lieferkette nicht zu überfordern.

Beim Blick auf die neuen Ratenwünsche aus Toulouse wird insbesondere den am A320neo-Programm beteiligten Triebwerkspartnern mulmig. Schon vor der Krise konnten Pratt & Whitney und CFM kaum Schritt halten - 2018 stauten sich wegen fehlender Triebwerke Dutzende A320neo vor den Werken.

Greg Hayes, Vorstandschef des Pratt-Konzerns Raytheon Technologies, nannte die Ratenideen von Airbus im Juli "ziemlich ambitioniert".

Airbus vertraut auf Wettbewerb

CFM warnte Airbus ebenfalls vor allzu ehrgeizigen Zielsetzungen. Bereits der aktuelle Hochlauf aus der Krisenrate von 40 Flugzeugen "verlangt unsere volle Aufmerksamkeit", sagte Safran-CEO Olivier Andries. Parallel arbeitet CFM an einem Upgrade des LEAP-1A für die 2023 erwartete A321XLR.

Scherer ist dennoch überzeugt, dass Airbus neue Höchstraten durchsetzen wird.
"Das ist das schöne an Triebwerkswettbewerb in einem Programm", sagte der Manager.  Am Ende werde "kein Triebwerkshersteller der Welt in der Lage sein, dem Ruf der Natur zu widerstehen."
© aero.de | Abb.: Airbus | 16.10.2021 13:49

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Beitrag vom 18.10.2021 - 09:14 Uhr
Dieser Hochlauf wird nicht so klappen. Viele Teile sind Single Source in der Lieferkette. Und auch beim Personal sieht es dünn aus. Wir haben mit Airbus 57% weniger Umsatz und unsere Lieferanten ähnlich. Das mal eben so zu steigern… Allein der Materialmangel ob Granulat für Gehäuse oder Stecker wo soll da diese Menge herkommen? Und wir brauchen halt diese Gehäuse und Stecker für Boxen die in der Kabine verbaut werden. Ähnlich sieht es bei Leiterplatten aus. Die meisten kommen aus China oder zumindest FR4 als Basismaterial.


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