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Zeitfracht greift nach Flughafen Rostock-Laage

Silkway Boeing 747 in Rostock-Laage
Silkway Boeing 747 in Rostock-Laage, © Rostock-Laage

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BERLIN - Der zivile Teil des Flughafens Rostock-Laage soll privatisiert werden. Die Berliner Zeitfracht-Gruppe will ihn in mehreren Teilprojekten als zusätzlichen Logistikstandort weiterentwickeln, wie die drei kommunalen Gesellschafter des Flughafens sowie Zeitfracht am Dienstag mitteilten.

Zeitfracht will am Flughafen Rostock-Laage investieren. Die Gespräche zwischen kommunalen Gesellschaftern und dem Logistikkonzern aus Berlin stehen nach Medieninformationen kurz vor dem Abschluss.

"Zeitfracht wird die Diversifizierung des Unternehmens und die Transformation des Regionalflughafens zu einem Innovations- und Technologiestandort im Bereich Luft- und Raumfahrt sowie der erneuerbaren Energien sehr aktiv weiter vorantreiben", sagte Zeitfracht-Chef Wolfram Simon-Schröter.

Das Unternehmen könne den Flughafen sehr gut in die Aktivitäten einbinden und einen Ort für Wachstum schaffen. Zeitfracht sei sehr daran interessiert, dem Flughafen und den Mitarbeitern eine Zukunftsperspektive zu bieten.

Konkret sei der Bau eines Logistikzentrums vorgesehen, in dem Luftfracht und der Transport über die Straße eng verzahnt werden können. Die Entscheidung über den Verkauf des Flughafens müssen nun die Gesellschafter - die Städte Rostock und Laage sowie der Landkreis Rostock - treffen.

Von den Gesellschaftern erhält der Flughafen bisher jährlich 1,8 Millionen Euro. Eine Million Euro kommt vom Land.

Die Landesregierung unterstütze die Privatisierung, sagte Verkehrsminister Christian Pegel. Der Investor sei ein seriöses Familienunternehmen, das bereits bei anderen Projekten den Willen und die Fähigkeit zu nachhaltigem Wirtschaften bewiesen habe. "Wir versprechen uns von dem Verkauf eine langfristige Zukunft für Rostock-Laage", betonte der SPD-Politiker.

"Die Zeitfracht Gruppe hat sehr konkrete Planungen für den Standort vorgestellt und verpflichtet sich zum Weiterbetrieb des Flughafens", sagte Yvette Hartmann, Geschäftsführer der städtischen Beteiligungsgesellschaft RVV, die das Verfahren stellvertretend für die anderen kommunalen Gesellschafter des Flughafens führt.

In Laage ist das Luftwaffengeschwader 73 beheimatet. Die Luftwaffe ist Eigentümer des Flughafens. Die Flughafen Rostock-Laage-Güstrow GmbH kann die Infrastruktur mitnutzen und den zivilen Flugverkehr abwickeln. Wie ein Sprecher der Luftwaffe sagte, gab es in der Vergangenheit ein partnerschaftliches Miteinander.

"Wir gehen davon aus, dass es auch in Zukunft mit einem möglicherweise anderen Partner gut und partnerschaftlich weiterlaufen wird." Auf dem Fliegerhorst werden Piloten der Luftwaffe ausgebildet. Derzeit sind dort rund 30 "Eurofighter"-Kampfjets stationiert.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Flughafen Rostock | 12.10.2021 12:08

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Beitrag vom 13.10.2021 - 11:57 Uhr
Zeitfracht hat sich mit dem Kauf der LGW übernommen. Gemeinsam mit WDL unter der Marke German Airways einen europaweit agierenden Wetlease-Anbieter aufzubauen war schlichtweg zu ambitioniert. Flugbetrieblich hätte man das bei LGW mit einer gewissen Vorlaufzeit sicherlich hinbekommen, aber die neuen Inhaber haben das ja quasi sofort verlangt und waren vollkommen überrascht, dass das mit den vorhandenen Strukturen, Handbüchern, etc. kaum möglich ist. Als dann EW die Anzahl der eingesetzten Q400 weiter reduzierte, wurde man nervös, da man nicht imstande waren die restlichen Flieger woanders am Markt zu platzieren - von ein paar kleineren Aufträgen abgesehen. LGW war eine tolle Truppe, die im Rahmen der ihr gegebenen Möglichkeiten immer verlässlich abgeliefert hat. Die Pandemie hat ihr dann leider den Rest gegeben, wobei man sagen muss, dass Zeitfracht schon einen großen Anteil daran hatte, dass es keine Zukunft gegeben hat bzw. nicht hat geben sollen.
Beitrag vom 12.10.2021 - 22:15 Uhr
Wenn man etwas mehr Einblick hatte, könnte einem eher der Eindruck entstanden sein, dass der Verkauf an Zeitfracht sowieso nur mit dem Hintergedanken der Schließung der LGW verbunden war.
Mir tut es einfach nur leid um die vielen Kollegen bei LGW. War ein gutes Team.
Beitrag vom 12.10.2021 - 17:06 Uhr
Hat is zeitfracht Gruppe genauso konkrete Planungen für RLG wie damals für LGW?


Letztendlich war die Stimmung bei LGW und auch bei LH/EW als Wetlease-Kunde auf dem absoluten Tiefpunkt angekommen. LH/EW war froh, mit Covid-19 einen Grund gefunden zu haben um die neuen Eigentümer der LGW loszuwerden. Ein klassischer Fall, wie man ein Unternehmen (in diesem Fall LGW) vor die Wand fährt.


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