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Lufthansa greift nach ITA. Nach einem Zeitungsbericht über einen bevorstehenden Lufthansa-Einstieg bei der Airline vergangene Woche zeichnen sich Eckpunkte des möglichen Deals ab.
Laut Quellen der Tageszeitung "Il Messagero" verhandelt Lufthansa über 15 bis 20 Prozent an ITA mit einer Ausbauoption auf bis zu 40 Prozent. Lufthansa will das weder bestätigen noch dementieren. "Wie üblich kommentieren wir solche Spekulationen nicht", sagte ein Lufthansa-Sprecher aero.de am Freitag.
Lufthansa gilt als Favoritin der ITA-Spitze um Fabio Lazzerini und Alfredo Altavilla. Im Verbund mit Lufthansa will ITA die Drehkreuzfunktion des Flughafens Rom stärken - das Langstreckengeschäft gilt in der Strategie des Alitalia-Nachfolgers als Schlüssel zu schwarzen Zahlen.
"In Italien hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass ITA allein auf der Langstrecke erfolgreich sein kann", sagte ein Lufthansa-Insider aero.de am Dienstag. "Ryanair fliegt in Italien an jeder Ecke, dagegen ist auch ITA chancenlos." Ryanair hatte ihren Marktanteil in Italien 2021 zeitweise auf über 40 Prozent gesteigert.
Delta und IAG
Lufthansa hat bei ITA ernstzunehmende Konkurrenz. So soll ein groß angelegter Codeshare-Vertrag zwischen Delta Air Lines und ITA bei Lufthansa im Dezember für einige Nervosität gesorgt haben, ist aus dem Konzernumfeld zu vernehmen.
"Il Messaggero" berichtet zudem über ein mögliches Interesse des British-Airways-Konzerns IAG an ITA, der nach Wettbewerbseinwänden der Behörden die geplante Übnernahme von Air Europa abgebrochen hat.
Das rege Interesse verzerrt die Realität, in der ITA immer noch ein Risikogeschäft ist - Erfolg ist der Airline keineswegs sicher. Vorgängerin Alitalia hat systematisch Geld verbrannt, mal das der italienischen Steuerzahler, ein anderes Mal das von Etihad Airways, die rund zwei Milliarden Euro in einem Rettungsexperiment versenkt hatte und 2017 das Weite suchte.
Die italienischen Regierung unter Ministerpräsident Mario Draghi will es bei ITA gar nicht erst auf einen Versuch ankommen lassen - und drängt auf eine zügige Investorenlösung. Bis 2025 fließen 1,35 Milliarden Euro vom Staat an ITA, nach dieser Starthilfe soll sich die Airline selbst tragen. Basta.
© aero.de | Abb.: ITA | 12.01.2022 07:15
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