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Lufthansa Cargo war bei Ausbruch der Pandemie im Dauereinsatz. "Unsere Frachter sind täglich über 17 Stunden unterwegs", beschrieb der Konzern im April 2020 die Lage. Weil selbst das nicht reichte, stapelte Lufthansa auf Sitzenreihen von 20 Passagierflugzeuge ebenfalls Pakete.
Aus einigen A330-300 baute Lufthansa kurz darauf sogar die Reihen komplett aus, um einen planen Boden zu gewinnen. Condor setzte zeitweise 14 ihrer 16 Boeing 767 als Frachter ein - und vercharterte 2021 Flugzeuge für den gleichen Zweck später an DHL.
Damit war eine neue Flugzeuggattung geboren: "Prachter" - Passagierflugzeuge im Frachteinsatz, die in der Frühphase der Pandemie dringend benötigte Masken und medizinische Schutzkleidung aus den Fabriken in Asien nach Europa flogen und später fehlende Belly-Kapazitäten im Luftfrachtsystem abfederten.
Inzwischen hat sich die Lage normalisiert, Lufthansa hat alle Großraumjets wieder von temporären Fracht- auf reguläre Passagierkabinen zurückgerüstet.
Auslaufmodell Prachter
Ohnehin neigt sich die Zeit der Prachter ihrem Ende entgegen. Die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA will nach einer "Überprüfung des betrieblichen Kontextes" die zuvor "auf Einzelfallbasis" und bis 31. Juli 2022 befristet erteilten Sondergehmigungen nicht verlängern, teilte die EASA am Montag mit.
Die EASA sieht schlicht keine Notwendigkeit mehr für eine Ausnahmeregelung. "Die logistischen Herausforderungen, die im Jahr 2020 infolge der Covid-19-Krise aufgetreten sind, bestehen nicht mehr in gleichem Maße", heißt es in der Mitteilung.
Standardlösung für A330-300
Die EASA hatte 2021 allerdings einen Umbaustandard von Lufthansa Technik und Airbus für eine temporäre Frachtkabine im A330-300 zertifiziert, der 86 Kubikmeter Frachtvolumen im Hauptdeck schafft und dort eine Beladung mit 14,6 Tonnen Fracht ermöglicht.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 12.04.2022 11:15
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