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Polens Fluglotsen quittierten den Dienst. Neu gefasste Tariftabellen der klammen staatlichen Flugsicherung PANSA senken Gehälter um bis zu 70 Prozent. Allein in Warschau sollen unter diesen Vorzeichen 170 der 208 Fluglotsen ihre Kündigung eingereicht haben, die meisten zum 30. April.
Eurocontrol und LOT Polish Airlines hatten angesichts der Kündigungswelle in den vergangenen Tagen eindringlich vor einem Kollaps im polnischen Luftfahrtsystem gewarnt.
Ganz soweit will es die Regierung nicht kommen lassen. Das polnische Amt für Zivilluftfahrt hat am Dienstag einen Notfallplan erlassen. Die Verordnung ermöglicht es, ab dem 1. Mai die Zahl der Starts und Landungen auf den beiden Warschauer Flughäfen Chopin und Modlin auf maximal 180 zu begrenzen.
Erlaubt wären Ankünfte und Abflüge dann nur noch in der Zeit zwischen 9.30 Uhr und 17.00 Uhr. Sollte es nicht noch in letzter Minute zu einer Tarifeinigung kommen, will Polen den Flugbetrieb aus Warschau auf 32 Rumpfziele in Europa konzentrieren - und hat sich damit promt eine Beschwerde von Ryanair bei der EU-Kommission eingefangen.
Ryanair: Plan schanzt LOT Flüge zu
Die Airline sieht sich übervorteilt. "Premierminister Mateusz Morawiecki hat willkürlich 32 Ziele aus Warschau bestimmt, die bei Eintritt des erwarteten Kapazitätsengpasses vorrangig bedient werden", teilte Ryanair mit. "Diese diskriminierende Auswahl bedeutet, dass Ryanair im Mai nur zwei Strecken ab Warschau fliegen kann, während LOT 19 bedienen wird."
© aero.de | Abb.: Pansa | 28.04.2022 05:52
Kommentare (3) Zur Startseite
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Die Welt ist nicht schwarz/weiss. Betrachtet man die Auslastung der Flüge wird auch das zugunsten von Ryanair ausfallen.
Betrachtet man die Gebühreneinnahmen, wird das zugunsten von LOT ausfallen.
Was soll man also betrachten? :)