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Delta fliegt wieder Gewinn ein

Delta Airbus A330-900
Delta Airbus A330-900, © Airbus

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ATLANTA - Nach einem tiefroten Jahresstart ist die US-Fluggesellschaft Delta im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt.

Dank einer Erholung der Nachfrage und höherer Ticketpreise stand unter dem Strich ein Gewinn von 735 Millionen US-Dollar (732 Mio Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch in Atlanta mitteilte. Das war rund halb so viel wie vor der Pandemie im zweiten Quartal 2019.

Sondereffekte herausgerechnet, verdiente Delta zudem weniger als von Analysten im Schnitt erwartet. Für das laufende Jahr peilt Konzernchef Ed Bastian zwar weiter eine "bedeutsame Profitabilität" an. Die Delta-Aktie verlor im vorbörslichen US-Handel aber rund drei Prozent an Wert.

Nach den ersten sechs Monaten steht bei dem Unternehmen immer noch ein Verlust von 205 Millionen Dollar zu Buche. Allein für Kerosin gab Delta in dieser Zeit eine Milliarde Dollar mehr aus als vor der Pandemie - obwohl immer noch deutlich weniger geflogen wurde. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz zwar im Vergleich zu 2019 um zehn Prozent auf 13,8 Milliarden Dollar. Das lag allerdings an dem konzerneigenen Raffineriegeschäft, dem auch hohe Mehrkosten gegenüberstanden.

Im Passagiergeschäft ging der Umsatz hingegen um vier Prozent zurück. Während das Flugangebot etwa 18 Prozent niedriger lag als 2019, sprangen die Durchschnittserlöse je geflogener Passagiermeile 18 Prozent in die Höhe. Allerdings musste Delta auch abseits des Kerosins einen deutlichen Anstieg der Kosten verkraften.

Im dritten Quartal soll das Flugangebot nach den Planungen des Managements nun noch 15 bis 17 Prozent unter dem Vorkrisenniveau liegen. Der Umsatz soll aber ein bis fünf Prozent höher ausfallen als im dritten Quartal 2019.
© dpa-AFX | 13.07.2022 14:18

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Beitrag vom 14.07.2022 - 13:08 Uhr
Unabhängig von der Entlohnungsfage, die Verhältnisse in USA sind ganz anders als im arg zerstückelten Europa. In den USA gibt es Inlands-Flugdistanzen bis ca. 4000 km. In D kaum mehr als 600 km.Zudem sind durch Pleiten und Fusionen nur noch relativ wenige Akteure übrig. In Europa dürfte es X-mal mehr geben. Zudem haben alle ungefähr das gleiche Lohnniveau zu tragen während in Europa die wirklich riesigen Lohnunterschiede alles noch erschweren.

Zuden sind die USA eine Nation und sehr Umzugsfreudig. Man hat oft Bekannte oder Verwandte am anderen Ende. Wer in D (außer Gastarbeiter) hat eine Tante in einer solch großen Entfernung. Kurz zusamengefaßt, US-Airlines haben allein mit dem Inlandsverkehr eine Basis von der LH nur träumen kann.

Dieser Verkehr wird derzeit noch durch gewaltige Abfertigungsprobleme erheblich beeinträchtigt. Wer traut sich denn noch einen Zubringerflug zu buchen ohne Gefahr zu laufen in der Sicherheitskontrolle hängen zu bleiben und den Fernflug zu verpassen. Gut für die Bahn schlecht für LH.

Beitrag vom 14.07.2022 - 12:09 Uhr
Hier ein ganz interessanter Artikel zu den Hintergründen der staatlichen Corona-Hilfen für US-Airlines. Die amerikanische Regierung hatte diese 2020/2021 mit über 50 Milliarden Dollar zugeschüttet. Weniger als ein Drittel davon müssen die US-Airlines dem Staat sehr langfristig zurückzahlen, teilweise auch nur über Aktienoptionen.

 https://www.washingtonpost.com/transportation/2021/12/14/airline-bailout-covid-flights/

Weitere Verpflichtungen aus diesen staatlichen Leistungen ergaben sich kaum. Eigentlich sollten so die Arbeitsplätze gesichert werden, es wurden bei den US-Airlines aber trotzdem über 50.000 Stellen auf freiwilliger Basis abgebaut. Das Steuergeld floss trotzdem, und das größtenteils geschenkt. So ein "Deal" hätte LH sicher auch gefallen.
Beitrag vom 14.07.2022 - 09:40 Uhr
zu 2. ist vieleicht anzumerken, auch die ALDI Verkäuferin hat in den USA einen deutlich höheren Lohn, aber Sie muss davon auch Ihre Krankenkasse und Ihre Altersversorgung selbst tragen. Die tatsächlichen Personalkosten dürften also eher auf der europäischen Seite höher sein.
zu 3. Dazu muss man auch Wissen ,das Delta natürlich mit höheren Rohölpreisen zu kämpfen hat, allerdings betreibt Delta auch eigene Raffinerien, der Kerosinpreis in den USA hat sich für Sie also nicht in dem Maße entwickelt wie für andere Airlines. Der Preis de die Raffinerien zur Zeit aufschlagen ist deutlich mehr als der Barrelpreis für das Rohöl, das sich immer noch auf einem relativ gleichmäßigen Niveau wie vor dem Ukrainekrieg!
zu1. die amerikanischen Airlines müssen die Staatsbeihilfen nicht zurückzahlen! In Deutschland hat sich der Staat mit der Rettung der Lufthansa eigentlich genau genommen eine goldene Nase verdient, das muss auch Mal so in aller deutlichkeit gesagt werden.
Das könnte man noch weiter ergänzen
- Reine Landegebühr A320 ATL 120,-, FRA 266,-€
- Durchschnitts Flugpreis USA domestic 160,-€ OW, in Europa haben die LCC einen Marktanteil von knapp 50% mit einem Durchschnittspreis von rund 50,-€ (leider keine Zahl von Durchschnittsflugpreis innerhalb Europas). Der wettbewerb ist ein ganz anderer.
- Kein Wettbewerb durch dichtes Bahnnetz
- Kernmarkt Nord- Süd Amerika ist weltweit der am besten performende Nach-Corona Markt. Traditioneller Europa - Asien Markt ist noch nicht wieder da.
Das eine US Airline Gewinn macht, lässt sich nicht mit Airlines in anderen Märkten vergleichen.

Ich würde gerne noch hinzufügen, dass sich die US Airlines fast alle durch Konsolidierungen und Insolvenzen zahlreicher Altlasten entledigt haben, was in Europa auch keine Airline gemacht hat.
Und da gab es meines Wissens in diesem Zuge auch unzählige Entlassungen, Schließungen und auch die Pensionsverpflichtungen blieben nicht unangetastet.

Also jetzt so zu tun, als wenn United alles viel besser und vor allem auch Mitarbeiterfreundlicher macht, ist stark an den Haaren herangezogen...


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