Streik
Älter als 7 Tage

Nervenkrieg zwischen SAS und Piloten

SAS Airbus A350-900
SAS Airbus A350-900, © Airbus

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STOCKHOLM - Eine neue Verhandlungsrunde zwischen der Fluggesellschaft SAS und Vertretern ihrer streikenden Piloten bleibt vorerst ohne Ergebnis. Die Piloten streiken für eine Wiedereinstellung von Kolleginnen und Kollegen. SAS hat der Streik inzwischen einen dreistelligen Millionenbetrag gekostet.

Roger Skogset von der norwegischen Pilotengewerkschaft macht SAS-Passagier nicht allzu viel Hoffnung.

"Das kann dauern. Das kann schnell gehen. Es hängt von SAS ab", sagte Skogset der schwedischen Nachrichtenagentur TT mit Blick auf den Streik. Er verwies darauf, dass das Unternehmen zu den neuen Verhandlungen eingeladen habe - ein Durchbruch steht aus, für Freitag ist aber ein weiteres Treffen angesetzt.

Die jüngste reguläre Verhandlungsrunde über einen neuen Tarifvertrag war am Montag vergangener Woche abgebrochen worden. Danach traten etwa 900 SAS-Piloten aus Dänemark, Norwegen und Schweden in den Streik. Seitdem sind zwischen 200 und 250 Flüge sowie etwa 30.000 Passagiere täglich von dem Streik betroffen gewesen.

SAS kostet all das nach Konzernangaben täglich etwa 90 Millionen Kronen (8,5 Mio Euro). Allein bis Donnerstag seien Streikkosten in Höhe von 122,5 Millionen Euro aufgelaufen, teilte SAS mit. Der Arbeitskampf drohe aktuelle Verhandlungen mit Investoren zu untergraben. SAS will sich mit milliardenschweren Kapitalmaßnahmen aus der Krise freischwimmen.

SAS sperrt sich gegen Wiedereinstellungen

Die Pilotenvereinigungen werfen dem Konzern vor, die Pandemie genutzt zu haben, um fast die Hälfte der Piloten mit einem vereinbarten Recht auf Wiedereinstellung zu entlassen, dieses Recht aber außer Kraft gesetzt zu haben.

Konkret wollen die Piloten eine Wiedereinstellung von 450 Kolleginnen und Kollegen zu Tarifbedingungen erwirken.

"Bei diesem Streik geht es weniger um Geld, als um die Einhaltung von Zusagen aus der Pandemie", sagte ein SAS-Pilot aero.de. Die Piloten hätten SAS ingesamt Einsparungen und Effizienzsteigerungen in einem Umfang von 30 Prozent der Kosten angeboten. "Das hätte SAS um 60 Millionen Euro pro Jahr entlastet, wurde vom Unternehmen abgelehnt."
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Airbus | 15.07.2022 07:20


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