Airline
Älter als 7 Tage

SAS beantragt Gläubigerschutz in den USA

SAS Airbus A350-900
SAS Airbus A350-900, © Airbus

Verwandte Themen

STOCKHOLM - Die strauchelnde skandinavische Fluggesellschaft SAS hat Gläubigerschutz in den Vereinigten Staaten beantragt. Der Antrag sei Teil eines Plans für den Geschäftsumbau und erfolge freiwillig nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Es handle sich um ein Verfahren zur finanziellen Restrukturierung unter gerichtlicher Aufsicht. Die SAS-Aktien gerieten am Dienstagvormittag unter Druck.

Betrieb und Flugpläne seien nicht betroffen, erklärte das Unternehmen. Allerdings streiken bei SAS nach gescheiterten Tarifverhandlungen die Piloten, wodurch die Hälfte der Flüge gestrichen werden muss. Täglich sind nach SAS-Angaben 30.000 Passagiere betroffen.

"In den vergangenen Monaten haben wir hart daran gearbeitet, unsere Kostenstruktur zu verbessern und unsere finanzielle Position zu stärken. Wir machen Fortschritte, aber es bleibt viel zu tun, und der andauernde Streik hat die ohnehin schwierige Situation verschärft", sagte Unternehmenschef Anko van der Werff laut Mitteilung.

Der Pilotenstreik habe die Entscheidung zum Einstieg in das Gläubigerschutzverfahren "beschleunigt", sagte van der Werff später gegenüber Medienvertretern. Der Manager forderte ein Ende des Streiks. Unterdessen hat SAS nach Angaben von Gewerkschaften ihre Flugbegleiter in Norwegen beurlaubt.

SAS hatte Anfang des Jahres ein Sparprogramm angekündigt. Das Unternehmen geht nach eigenen Angaben davon aus, seinen Verpflichtungen aus dem laufenden Geschäft in naher Zukunft nachkommen zu können. Der Kassenbestand der Fluggesellschaft habe sich zum 30. Juni auf 7,8 Milliarden schwedische Kronen (724 Mio Euro) belaufen. Zudem liefen Gespräche mit mehreren potenziellen Kreditgebern.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus | 05.07.2022 09:48

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 06.07.2022 - 10:11 Uhr
Das Thema ist doch eher dort weil man mit LCCs nicht konkurrieren kann.

Die 3 grossen schauen da genau hin, den analog zu ITA wird SAS und TAP wohl nicht selbstständig bleiben können.

IAG hat gerade analog zu LH und AF-KLM viel mit sich selbst zu tun und zu kämpfen.
Dazu sind wir gerade in einer Rezession oder auf dem besten Weg dahin.

Die Lage in der Branche bleibt spannend, so komplex war sie noch nie.

Grundsätzlich ist auch ein Problem das die Wettbewerbskomission der EU eine vernünftige konsolidierung wie sie in den USA passiert ist verhindert.
Neben den 3 grossen Gruppen braucht es vlt. noch 2-3 LCC und die eine oder andere kleine Airline,
aber ansonsten wird der Rest nicht selbstständig bleiben können.
Das ist einfach nicht effzient.
Beitrag vom 06.07.2022 - 09:49 Uhr
Genau. Weil ja das "absichtlich an die Wand fahren, um dann noch mehr billigere Strukturen und MA einzustellen ( und die alten ohne Kosten abservieren) " das Problem lösen wird mehr Dividende und Boni zu bekommen.

Als wenn das Abservieren der erfahrenen MA und das ewige ausquetschen des Systems nicht gerade der Ursprung der gegenwärtigen Probleme sind.

Aber ja ich traue einigen Managern dieses suizidale Vorgehen durchaus zu. Meine Prognose ist aber es wird scheitern weil war soll einer noch billiger arbeiten, wenn man zu den heutigen Konditionen niemanden mehr findet... Man sollte ggf mal 3 Ecken weiter denken bei dem Pay Grade
Das ist die spannende Gretchenfrage, wie geht das aus? Auf der einen Seite eine SAS mit etablierten und teuren Strukturen und auf der anderen Seite der Rest. Im Heimatmarkt knabbern schlanke Wettbewerber wie Norwegian, Ryan, EW und bald Norse an der Erträgen und von außen kommt der Rest. Der muss noch nicht einmal in Skandinavien stationiert sein, er macht das mit den Kosten und Strukturen im Ausland. Der letzte nenneswerte Gewinn liegt schon eine Weile zurück, 2018 war die EBIT Marge 5,5%(11,0% LHA) und 2019 2,6% (7,6% LHA).
Das kann man natürlich einfach so weiterlaufen lassen, dochwie lange soll das gutgehen? Darauf habe ich hier noch keine Antwort gefunden.
Der Manager geht nach ein paar Versuchen, ob mit oder ohne Bonus spielt da keine Rolle, aber die Mitarbeiter arbeiten immer noch in einem nicht meher wettbewerbsfähigen Unternehmen. Ideen?

Dieser Beitrag wurde am 06.07.2022 09:50 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.07.2022 - 04:48 Uhr
Genau. Weil ja das "absichtlich an die Wand fahren, um dann noch mehr billigere Strukturen und MA einzustellen ( und die alten ohne Kosten abservieren) " das Problem lösen wird mehr Dividende und Boni zu bekommen.

Als wenn das Abservieren der erfahrenen MA und das ewige ausquetschen des Systems nicht gerade der Ursprung der gegenwärtigen Probleme sind.

Aber ja ich traue einigen Managern dieses suizidale Vorgehen durchaus zu. Meine Prognose ist aber es wird scheitern weil war soll einer noch billiger arbeiten, wenn man zu den heutigen Konditionen niemanden mehr findet... Man sollte ggf mal 3 Ecken weiter denken bei dem Pay Grade


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden