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Aushilfen nur in München und Nürnberg

Flughafen München
Zufahrt zum Flughafen München, © Flughafen München

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MÜNCHEN - An mehreren deutschen Flughäfen kam es zu Beginn der Feriensaison im Juni zu chaotischen Zuständen, weil Personal bei der Gepäckabfertigung fehlte.

Die Bundesregierung erlaubte daraufhin, 2.000 Aushilfskräfte aus der Türkei anzuheuern. Aber nun sind München und Nürnberg nach Angaben des Branchenverbandes BDL die beiden einzigen Flughäfen, die davon Gebrauch machen: Sie erwarten zusammen 60 bis 65 Aushilfen. Die ersten könnten in den kommenden Tagen eintreffen, sagten Flughafensprecher am Mittwoch.

Der zweitgrößte deutsche Flughafen in München erwartet 45 Aushilfen aus der Türkei. Jede helfende Hand werde gebraucht, sagte Sprecherin Corinna Born. Die Aushilfen sollen vor allem Koffer auf die Gepäckbänder legen und andere Aufgaben im Innendienst des Bodenverkehrsdienstes übernehmen, aber nicht direkt an den Flugzeugen arbeiten. Die Sicherheitsüberprüfung hätten sie bei der Einreise schon hinter sich. In München folgten ein Gesundheitscheck und zwei Tage Einarbeitung.

Vor dem Hintergrund erwarteter Verkehrszuwächse sucht die Flughafentochter Aeroground weitere feste Mitarbeiter. Sie müssen im Schichtbetrieb körperlich schwer arbeiten können und elementare Deutschkenntnisse nachweisen. Eine Hürde ist auch die Zuverlässigkeitsprüfung nach dem Luftsicherheitsgesetz. Der Einstiegslohn im Bodenverkehrsdienst liegt bei 14,38 Euro pro Stunde, plus Zuschläge, Weihnachtsgeld und Fahrtkostenzuschuss. Bewerber "rennen uns nicht die Bude ein", sagte Born. Die Aushilfen seien von einem Personaldienstleister in der Türkei vermittelt worden und müssten bis zum 6. November wieder ausreisen.

Der Flughafen Nürnberg erwartet 15 bis 20 Aushilfen aus der Türkei. Sie sollen nicht nur Koffer auf die Förderbänder laden, sondern eventuell auch Flugzeuge reinigen. Bezahlt werde nach Haustarif, sagte Flughafensprecher Christian Albrecht. Der Einstiegslohn beginne bei 12,50 Euro.

Mit Zusatzqualifikationen etwa für den Rollstuhlservice oder mit Führerschein für Flugzeugschlepper gebe es mehr. In Nürnberg seien zurzeit Stellen bei Gepäckabfertigung, Reinigung, Winterdienst, Check-in und Ladenverkauf offen, außerdem in den Bereichen IT, Technik und Bauzeichnung. Seit Dezember seien rund 150 Kollegen und Kolleginnen eingestellt worden.

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport verzichtet auf die Aushilfskräfte aus der Türkei, weil die angebotenen Kräfte nicht die erwarteten Qualifikationen hätten. Es fehle an Flughafenerfahrung und Deutschkenntnissen, hatte ein Sprecher gesagt. Seit Jahresbeginn habe Fraport bereits mehr als 1000 Leute eingestellt, die nach und nach in den benötigten Funktionen ankämen.

Die Branchenverbände hatten im Juni darauf gedrängt, 2000 Aushilfen aus der Türkei zu erleichterten Bedingungen etwa für die Gepäckdienste anheuern zu dürfen. Nach Abstimmung dreier Bundesministerien wird auf die eigentlich vorgeschriebene Prüfung verzichtet, ob für die Jobs deutsche Arbeitnehmer zur Verfügung stehen. In Bayern war die Zahl der Arbeitslosen im Juli auf 239 000 gestiegen und in Deutschland auf 2,47 Millionen.
© dpa-AFX | 17.08.2022 12:59

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Beitrag vom 18.08.2022 - 08:31 Uhr
@EricM
Ja und Ja und Ja.
Ich streite auch gar nicht ab, dass da viel Blödsinn gelaufen ist und dass die Idee, wie von vielen Forumsmitgliedern in anderen Treads vorhergesagt, von Anfang an nicht wie man es sich vorgestellt hat funktionieren kann. Ihr erster Post stellt es dennoch sehr verkürzt und einseitig dar. Ich bin sicher, die hätten auch 2.000 genommen, wenn alles gepasst hätte, wie man es sich erträumte.
Das bringt es auf den Punkt. Alle waren sozusagen in einem schwebenden Zustand und eine Lösung war kurzfristig Personal zu beschaffen. Für das geplante Programm waren eben diese 2000 Personen nötig. Da das nicht so schnell geklappt hat musste man das Flugprogramm zusammenstreichen. Das ist passiert und auch ein Grund, warum der Bedarf geschrumpft ist. Die Gründe, warum Personal fehlt sind vielschichtig und erst mal unerheblich. Der Sommer stand vor der Tüpr, es fehlte Personal und das musste man schnell lösen. Kurzfristige Fremdarbeiter von außerhalb der EU ging nur über die Bundesregierung. Das das Ganze wieder durch irgendwelche Spezis genutzt oder ausgeschlachtet wird, ändert ja nichts an dem Lösungsversuch.
Wo die Idee initiiert wurde (Politik, Verbände, Berater, Arbeitsvermittler o.a.), werden wir wohl nie erfahren. "Beantragen" muss diese Maßnahme auf jeden Fall der Nutzer, hier BDL/ADV. Einseitig jemanden die Schuld zuzuweisen, wo doch fast alle Mitgespielt haben (hier sind die GW definitiv mal raus), ist einfach falsch. Es ist dann wohl doch etwas komplexer.
So ist es.
Beitrag vom 18.08.2022 - 07:57 Uhr

Kann mir irgendwer weiterhelfen? Ich weiß nicht, was Jordi mir hier sagen will.

Gerne:

einfach meine Frage lesen und beantworten (und nicht wie bei erstenmal ingnorieren). Dann klappt das schon mit den verstehen.
Beitrag vom 18.08.2022 - 07:38 Uhr

Sie verwechseln Ursache und Wirkung!

Aus dem, von Ihnen verlinkten Artikel:

"Anfang Juni hatten Luftfahrtverbände die Bundesregierung gebeten, übergangsweise und möglichst unbürokratisch 2000 Arbeitskräfte im Ausland anzuwerben. Sie sollten das Chaos auf Deutschlands Flughäfen abmildern, das sich schon damals angesichts des wieder erstarkten Passagieraufkommens nach der Coronapause abzeichnete."

Frage:
Wer hat die MA entlassen bzw. wer ist verantwortlich dafür das sich viele einen anderen, angemessen und gut bezahlten Job gesucht haben?

Kleiner Tipp:
Die Bundesregierung nicht!

Ich verwechsele hier gar nichts. Ich habe weder eine Ursache noch eine Wirkung beschrieben, sondern nur klar machen wollen, dass auch hier die Welt nicht schwarz / weiß ist.
Dass du das wieder nicht verstehen willst (kannst?) war eigentlich klar.

Ursache:

Frage:
Wer hat die MA entlassen bzw. wer ist verantwortlich dafür das sich viele einen anderen, angemessen und gut bezahlten Job gesucht haben?

Kleiner Tipp:
Die Bundesregierung nicht!

Kann mir irgendwer weiterhelfen? Ich weiß nicht, was Jordi mir hier sagen will.


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