Finnair geht Allianz mit Qatar Airways ein

HELSINKI - Die Folgen des russischen Kriegs gegen die Ukraine stellen Finnair auf den Kopf. Die Airline sucht Alternativen zu blockierten Asienrouten - und geht dafür eine strategische Partnerschaft mit Qatar Airways ein. Finnair fliegt im November oder Dezember mit A330 das Qatar-Drehkreuz Doha an.

Finnair passt sich an die neue Weltlage an. Die Airline muss Asienrouten über Russland - bis zum Krieg die Spezialität der Finnen - kompensieren.

"Wir stehen vor größeren strategischen Änderungen bei Finnair, denn über unserem bisherigen Hauptmarkt Asien hängt ein großes Fragezeichen", kündigte Finnair-Chef Topi Manner im Juni in einem Interview mit aero.de einen radikalen Umbau des nach russischen Luftraumsperren überholten Finnair-Modells an.

Neben einem Ausbau des Transatlantikverkehrs setzt Manner dafür auf strategische Partnerschaften. Finnair wird ab November oder Dezember ihr System mit A330-Flügen an das Netz des Oneworld-Partners Qatar Airways in Doha anschließen. Die neuen Linien starten in Kopenhagen, Helsinki und Stockholm.

Komplett zieht sich Finnair nicht aus Fernost zurück - hat aber zehn von vorher insgesamt 21 Asienzielen ausgesetzt in Sekundärmärkten, etwa in Städte wie Sapporo. "Dafür sehen wir ganz neue Verkehrsflüsse, etwa von den USA via Helsinki nach Indien", sagte Topi Manner.

Finnair vermietet bereederte Flugzeuge

Überschüssige Flottenkapazitäten hat Finnair im Wet-Lease bei British Airways und der Lufthansa-Tochter Eurowings Discover untergebracht. Lufthansa hat den Deal mit Finnair über drei komplett bereederte Airbus A350-900 gerade in die Wintersaison verlängert. Eurowings Discover greift bis Ende des Sommerflugplans zudem auf zwei A321 von Finnair zurück.