Streik hat begonnen
Älter als 7 Tage

Eurowings droht Piloten mit Karriereknick

Eurowings
Eurowings, © Eurowings

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DÜSSELDORF - Eurowings-Piloten sind am Donnerstag in einen ganztägigen Streik getreten. Der Arbeitskampf habe wie geplant begonnen, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC). Eurowings geht davon aus, dass am Donnerstag etwa die Hälfte aller Flüge ausfallen wird - und droht den Piloten.

Durchschnittlich führt Eurowings täglich rund 500 Flüge durch und befördert dabei 50.000 bis 70.000 Passagiere zu Reisezielen in Deutschland und Europa. Die VC hat zum Ausstand bei der Lufthansa-Tochter aufgerufen, nachdem die Verhandlungen über einen Manteltarifvertrag scheiterten.

Eurowings plant am Donnerstag vor allem mit Maschinen der nicht bestreikten Tochter Eurowings Europe, aber auch mit Flugzeugen von Partnergesellschaften, die auch sonst einen Teil der Flüge durchführen. Die Situation sei je nach Flughafen sehr unterschiedlich, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch. Flughäfen wie Mallorca, Stockholm oder Prag, die häufig von Eurowings Europe angeflogen würden, seien weniger stark betroffen.

Überdurchschnittlich treffe es dagegen die deutschen Ziele. Allein in Düsseldorf, dem größten Standort von Eurowings, dürften nach Angaben des Flughafens 118 Flüge ausfallen. Weitere 60 sollen stattfinden. In Köln/Bonn wurden 61 der geplanten 90 Flüge gestrichen.

Eurowings bittet Kunden, sich über den Status ihres Fluges auf der Webseite www.eurowings.com oder über die Eurowings-App zu informieren. Den Passagieren sollten andere Reisemöglichkeiten - etwa der Umstieg auf die Bahn oder die Umbuchung auf einen anderen Flug - angeboten werden.

Die VC ruft ihre Mitglieder zur Arbeitsniederlegung auf, weil die Verhandlungen über einen Manteltarif gescheitert sind. Der Gewerkschaft geht es in dem Konflikt um bessere Arbeitsbedingungen. Eine zentrale Forderung ist die Entlastung der Mitarbeiter beispielsweise durch eine Verringerung der maximalen Flugdienstzeiten.

Eurowings kritisiert den Streik als unverhältnismäßig und unverantwortlich. Personalchef Kai Duve nannte die Forderungen "in Zeiten, in denen sich Millionen Menschen vor einem kalten Winter und der nächsten Heizkostenrechnung fürchten" maßlos und gefährlich für die Zukunftsfähigkeit des Flugbetriebs und die Arbeitsplätze.

Eurowings droht Piloten

In der Sache liegen Airline und Piloten weit auseinander. Die Piloten fordern eine Begrenzung der maximalen wöchentlichen Dienstzeit von 55 auf 50 Stunden - und einen elften Ruhetag pro Monat. Eurowings sieht in den Forderungen Grundpfeiler ihres Geschäftsmodells unterspült - und spricht eine unmissverständliche Drohnung aus.

In einem internen Rundschreiben, aus dem zunächst "Der Spiegel" zitierte, warnt die Airline die Pilotinnen und Piloten vor einer "Schrumpfung des deutschen Flugbetriebs" und "Einschränkung von Karriereperspektiven" - und damit einer Verlegung von Verkehren zu Eurowings Europe.
© dpa, aero.de | Abb.: Eurowings | 06.10.2022 05:33

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Beitrag vom 07.10.2022 - 12:42 Uhr
Das Ziel der VC ist es nicht das Geschäftsmodell der EW zu zerstören, sondern es für die Mitarbeiter verträglicher zu machen. Denn das Momentane Geschäft baut auf einer lächerlich niedrigen Personaldecke, in Planung, Cockpit und Kabine auf. Überstunden werden im Sommer erwartet und im Winter soll man am Liebsten weniger Gehalt bekommen. Es ist wirklich eine bodenlose Frechheit was das Management hier abzieht. Das man sich in Frankfurt nicht schämt diese Amatuere bei EW einzusetzen.
Easyjet und sogar Ryanair haben bessere Arbeitszeitbedingungen als die EW. Es kann einfach nicht sein, das Dienstpläne fünf mal und öfter geändert werden nur weil man permanent an den 100 Blockstunden in den letzten 28 Tagen hängt. Das ist keine Ausnahme, das ist Alltag.

man bekommt ja auch bezahlt für die arbeit....

so werden in zukunft neue flugzeuge zur ewe kommen und Ewd in zukunft schrumpfen.
gut gemacht vc.....

Dieser Beitrag wurde am 07.10.2022 12:44 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.10.2022 - 10:15 Uhr
"...sondern - wie Sie schreiben - an Angebot und Nachfrage hängen?".

Aber das sind doch die felsenfest stehenden Grundprinzipien eines 'funktionierenden Marktes':
Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.

Oder stimmt das etwa doch nicht?

Doch, ich bin davon überzeugt. Andere hingegen glauben, die Kosten sind für den Preis verantwortlich und das man höhere Kosten einfach über den Preis an den Kunde weitergeben kann.
Beitrag vom 07.10.2022 - 09:17 Uhr
"...sondern - wie Sie schreiben - an Angebot und Nachfrage hängen?".

Aber das sind doch die felsenfest stehenden Grundprinzipien eines 'funktionierenden Marktes':
Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.

Oder stimmt das etwa doch nicht?

Siehe "Die Anstalt" von letzen Dienstag in der ZDF Mediathek :).

Man könnte glatt von kapitalistischen Glauben abfallen und denken, es geht nur um exorbitante Gewinnmaximierung... ;).


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