Niederlande
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Klima-Aktivisten blockieren Privatjets auf Flughafen Schiphol

Protestaktion am Flughafen Amsterdam-Schiphol
Protestaktion am Flughafen Amsterdam-Schiphol, © Marten van Dijl / Greenpeace Netherlands
AMSTERDAM - Nach einem Protest von Klima-Aktivisten auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol hat die niederländische Polizei mehr als 100 Menschen festgenommen. Die Aktivisten der Gruppierungen Greenpeace und Extinction Rebellion hatten am Samstag nach Angaben der Polizei Privatjets auf dem Flughafengelände blockiert.

Dies berichtete die Nachrichtenagentur ANP. Einige ketteten sich auch an Flugzeugen fest. Die Linienflüge von und nach Schiphol wurden durch den Protest nicht behindert.

Die Polizei nahm auch Demonstranten fest, die mit Fahrrädern auf dem Flughafen unterwegs waren. Einige mussten von Spezialkräften weggeschleift werden, dabei wurde nach Angaben der Aktivisten ein Demonstrant verletzt.

Rund 500 Aktivisten war es gelungen, einen Zaun an einem Parkplatz zu durchbrechen und so auf das Flughafengelände zu gelangen, während andere im Flughafengebäude für weniger Flüge ab Schiphol und insbesondere gegen Privatjets demonstrierten. Auch Anlieger des Airports, die sich gegen Fluglärm wehren, schlossen sich dem Protest im Flughafen an.

Wie Greenpeace mitteilte, hinderten die Demonstranten Privatjets am Start in Schiphol. Mit einer Sitzblockade unter einem Flieger etwa blockierten rund zwei Dutzend Aktivisten einen auf seiner Parkposition stehenden Jet. "Wir fordern weniger Flüge, mehr Züge und ein Verbot von unnötigen Kurzstreckenflügen und Privatjets", sagte Dewi Zloch von Greenpeace in den Niederlanden. 
© dpa, aero.de | Abb.: Marten van Dijl / Greenpeace Netherlands | 05.11.2022 16:13

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Beitrag vom 17.11.2022 - 08:40 Uhr
Sie können doch nicht allen ernstes eine Studie aus dem Jahr 2002 nehmen
Hab ich auch nicht. Die 95 g kommen aus dem 2. Link und sind die aktuell gültige Regulierung. Also der für eine Typzulassung benötigte Wert.

Zusätzlich hat die DUH den NEFZ Zyklus stets als nicht repräsentativ kritisiert, weil Realwerte in der Regel deutlich über den offiziellen Angaben liegen

Richtig: Jedes Standard-Verfahren hat Abweichungen zum tatsächlichen individuellen Verbrauch. NEFZ stärker als WLTP.
Diese Abweichungen gelten aber gleichermaßen für die Werte von 1990 und von heute, so dass man durchaus von einem den Werten entsprechenden prozentualen Rückgang über die Zeit ausgehen kann.

Mir fehlt die Zeit und auch Muße auf ihre Aussagen zu E-Fuels einzugehen.

Schade. Ich lerne immer wieder gerne, warum ich falsch liege.

Natürlich gibt es nicht nur E-Fuels sondern viele ganz verschiedene alternative Kraftstoffe

Biosprit, Restfett-Verwertung, was noch?
Entweder Homöopathische Mengen (Fett) oder Konkurrenz zur Nahrungmittelversorgung begrenzt durch die Anbaufläche und den zusätzlichen hohen Wasserverbrauch.
Um sich die Dimension klar zu machen, in der wir heute immer noch Öl nutzen, finde ich
 https://www.marinetraffic.com/en/ais/home/centerx:-8.0/centery:45.6/zoom:4
ganz hilfreich. Jedes rote Symbol ist ein Öltanker.


während die Industrie (keine Wärme) für ihre CO2-Emissionen nahezu 100% CO2 Verschmutzungszertifikate umsonst bekommt.

Als ob das beim Flugverkehr anders wäre ...

Regelungen Flugverkehr seit 2017
Das Einbeziehen folgender Flüge bleibt weiterhin bis zum 31.12.2023 verbindlich ausgesetzt:
Flüge von oder nach Flugplätzen in Ländern außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums
Flüge von, zu und innerhalb von bestimmten Gebieten in äußerster Randlage der Europäischen Union (EU)
Luftfahrzeugbetreiber erhalten bis 2020 eine kostenlose Zuteilung, die der des Jahres 2016 entspricht
(Antwort Nummer LV 035).

 https://www.dehst.de/SharedDocs/antworten/DE/Luftverkehr/LV_035_Anpassung_Zuteilung.html;jsessionid=DD74B336BF865D2653B32B7251792164.intranet222

Das nimmt von vorneherein etwa 80-90% des Kerosinverbrauchs vom Emissionshandel aus.
Für die wenigen tatsächlich betroffenen Strecken werden Zertifikate im Umfang von 2016 kostenfrei gestellt.

Der Vergleich mit Boeing und dem EICAS ist kein guter Vergleich.

EICAS ist eine Regelung von der alle Beteiligten 25 Jahre lang wussten, dass sie kommen würde und gegen die 6 Monate on Inkrafttreten dann massiv lobbyiert wird.
Unabhängig von allen technischen Schwierigkeiten ist das ein guter Datenpunkt für genrelle Probleme für Regulierungen mit extrem langen "Übergangszeiten".
Die werden abgelegt unter "erst mal kein Problem, weiter wie bisher".

Kerosin und CO2-Steuer-frei??

Das hatten wir weiter oben schon.
LH verbrauchte im Jahr 2021 4,4 Mio t Kerosin.
Die Gesellschaften der Lufthansa Group emittierten im Berichtsjahr unter EU-ETS sowie CH-EHS und UK-ETS rund 3,97 Mio. Tonnen CO₂. Für 2021 erwartet die Lufthansa Group für ihre Gesellschaften von nationalen Registerbehörden (inklusive UK-ETS) Zuteilungen in Höhe von circa 3,87 Mio. Emissionszertifikaten, die 3,87 Mio. Tonnen CO₂-Emissionen entsprechen.
[...]
Bestände in Höhe von 172 Mio. EUR (Vorjahr: 275 Mio. EUR) an CO₂-Emissionszertifikaten wurden im Rahmen von sogenannten Repo-Geschäften am Markt veräußert

Quelle  https://investor-relations.lufthansagroup.com/fileadmin/downloads/de/finanzberichte/geschaeftsberichte/LH-GB-2021-d.pdf

Im Klartext: Nicht nur CO2-Steuer-frei. Die LH hat sogar 172 Mio € mit den ihr kostenlos zugeteilten Zertifikaten verdient.

Wir werden uns in vielen Sachen natürlich nicht einig werden, außer vielleicht in dem Punkt, dass alle Sektoren einen Beitrag leisten müssen.

Stimmt da sind wir uns einig. Der Luftverkehr müsste damit nur mal wirklich anfangen anstatt lediglich PR Kampagnen zu fahren...

Dieser Beitrag wurde am 17.11.2022 23:32 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.11.2022 - 21:56 Uhr
Die Verbrauch und damit der CO2 Ausstoß von Kraftfahrzeugen sank seit 1990 um 60%, der Schadstoffausstoß durch Vorschriften zur Abgasreinigung um bis zu 90%.
Welche Vorschriften der Luftfahrt haben da ähnliche Verbesserungen erreicht?
Wenn man den Angaben des Verkehrs- und Umweltministeriums glauben darf, dann wurde der Durchschnittsverbrauch für PKW von 8,8 ltr in 1995 auf 7,4 ltr in 2020 reduziert. Das sind gerade mal 16% und nicht 60%, wie sie angeben. Was meinen sie konkret mit -60% und welche Quelle können sie hier angeben?

Ich bezog mich auf die gemittelten CO2 Flotten-Emissionen:
Ist Stand 1990 : 210g CO2/km :


 https://elib.dlr.de/6728/1/Flottenverbrauch_2010.pdf
Seite 20



Regulierung 2021: 95g CO2/km :

 https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Luft/zusammenfassung_co2_flottengrenzwerte.pdf
Seite 2

Auf der anderen Seite hat der Luftverkehr zwischen 1968 und 2014 seinen Durchschnittsverbrauch um 45% reduziert (ICCT Angaben).

1968? OK, wenn ich jetzt bis 1889 zurückgehe, bekomme ich auch im Fahrzeugbereich noch größere Reduktionen :)

Wo soll ich anfangen..??
Sie haben geschrieben "Verbrauch und damit der CO2 Ausstoß von Kraftfahrzeugen sank seit 1990 um 60%" und haben als Quelle einen Bericht vom IFEU angegeben, mit Flottendurchschnittsemissionsangaben für 1990 : 210g CO2/km und 2010: 95g CO2/km95 angegeben (Seite 20), richtig?
Sie können doch nicht allen ernstes eine Studie aus dem Jahr 2002 nehmen, in der Wunschprognosen für das Jahr 2010 formuliert wurden, die selbst heute nicht erreicht werden? Ich hoffe sie kennen den Unterschied zwischen Prognose und gemessenen Werten.
Mal ganz zu schweigen, dass in die Angaben auf Seite 20, auf die sie sich beziehen, zukünftige Wunschangaben der Autolobby mit Angaben u.a. des VDA auf NEFZ Basis sind und in Bezug auf 2010 genau keine gemessenen Werte! Zusätzlich hat die DUH den NEFZ Zyklus stets als nicht repräsentativ kritisiert, weil Realwerte in der Regel deutlich über den offiziellen Angaben liegen, wie jeder aus eigener Erfahrung weiß. Weil die NEFZ Werte quasi für die Tonne sind, wurde ja auch ein neuer Standard, der WLTP, entwickelt.
Kurzum, die Aussage "Verbrauch und damit der CO2 Ausstoß von Kraftfahrzeugen sank seit 1990 um 60%" ist leider komplett falsch.

In beiden Fällen (Auto & Flugzeug) sind die Reduktionen jedoch nicht nur aufgrund von Vorschriften erreicht worden, wie sie fälschlicherweise andeuten, sondern das Ergebnis mehrerer Faktoren. Ihnen die Unterschiedlichen Vorschriften zu erläutern würde meinen Zeitrahmen sprengen.

Informationen zu den Vorgaben der CO2 Reduktion bei Fahrzeugen durch die EU sind in meinen Quellen enthalten.

Ihre Aussage, dass bis 2035 "die komplette Umrüstung auf elektrisch seitens der EU vorgegeben" sei, ist leider auch falsch oder eine sehr einseitige Interpretation! Die EU Staaten und das EU Parlament haben lediglich beschlossen, dass ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge in der EU zugelassen werden sollen. In dem folgenden Tagesschau Artikel können sie nachlesen, was das bedeutet und vor allem, was das nicht bedeutet:
 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/verbrenner-verbot-eu-verbraucher-101.html

Es bedeutet absehbar, dass keine Verbrenner mehr neu verkauft werden. Nicht mehr und nicht weniger.
Auch hier: Welche vergleichbaren Regulierung der Luftfahrt gibt es?
Das ist leider wieder nicht richtig oder ihre einseitige Interpretation. Selbstverständlich können und werden auch danach Verbrenner gebaut und verkauft und können z.B. mit alternativen nicht fossilen Kraftstoffen oder e-fuels "emissionsfrei" fahren. Genauso wie Frankreich in der EU durchgesetzt hat, dass Atomkraft in der EU als grün und nachhaltig eingestuft wird (gegen den Widerstand aus Deutschland und Österreich), genauso sind emissionsfreie Verbrenner natürlich auch nach 2035 weiterhin möglich, auch wenn sie das nicht gut finden. Von einem "Verbrenner" Verbot, wie sie schreiben, steht meines Wissens überhaupt nichts in den Entwürfen.

Unterstellen Sie mir bitte nichts. Von einem Verbrenner Verbot hatte ich nichts geschrieben. Das Wort "Verbot" haben Sie selbst in diese Diskussion eingführt. Das Verfahren zur Herstellung von E-Fuels mittels grünem Strom aus der Umgebungsluft ist jedoch so aufwendig, dass es - selbst wenn es zugelassen werden sollte, was noch nicht sicher ist - bis auf ein paar Exoten in der Luxusklasse ab 2035 absehbar keine neuen Vebrenner mehr geben wird.

Ein paar Zeilen drüber schreiben sie noch, es bedeute absehbar, dass keine Verbrenner mehr neu verkauft werden. Das ist doch gar nicht beschlossen worden, sondern nur ihre persönliche Interpretation oder vielleicht ihr Wunsch. Mir fehlt die Zeit und auch Muße auf ihre Aussagen zu E-Fuels einzugehen. Natürlich gibt es nicht nur E-Fuels sondern viele ganz verschiedene alternative Kraftstoffe, die anders als E-Fuels bereits zugelassen sind (anders als sie behaupten) und in der Luftfahrt auch schon verwendet werden und auch für KFZ-Fahrzeuge verwendet werden können, um emissionsfrei (wie politisch gefordert) mit Verbrenner zu fahren!


Zu ihrer Auflistung mit Einzelmaßnahmen der Bauindustrie, Stahlwerken und Energie könnte ich und andere hier im Forum mindestens genau so viele Maßnahmen für den Luftverkehr aufzählen (EU Clean Sky, geared Turbofan, CDO, etc.etc.). Dies wäre jedoch keine zielführende Diskussion.


Wir einnern uns: Sie haben sich in Ihrem Eingangspost beschwert, ausschließlich die Luftfahrt würde drangsaliert, von anderen Industrien würde man nichts hören.
Dem ist schlicht nicht so.

Genauso wenig hilfreich finde ich ihre Behauptung, die Luftfahrt mache umplausible Versprechen.

Das glaub ich :-)
Macht sie aber. 3% Beimischung e-fuels bis 2030 ist ein Witz.
1. Sie nennen leider wieder falsche Zahlen: Bis 2030 ist für die EU eine Beimischquote von 5% geplant, die bis 2050 auf 63% steigen soll. Ich schätze, das gibt es für PKW nicht, oder?

Wir haben oben gerade geklärt, dass PKW-Verbrenner ab 2035 ganz vom Markt verschwinden. Da macht eine E-Fuel Quote bis 2050 wenig Sinn, da die neuesten klassischen Verbrenner bis dahin auch 15 Jahre alt sein werden.
Und hypothetische E-Fuel-Vebrenner müssten ab 2035 zu 100% ausschließlich mit E-Fuels betankt werden um emissionsfrei und damit zulassungsfähig zu sein.

Das ist auch kein Versprechen der Luftfahrt, wie sie schreiben, sondern Teil des geplanten Fit for 55 Pakets der EU!
Die 5% sind eine Vorgabe _ab_ 2030.
Die LH plant mit etwas unter 3% _bis_ 2030.
 https://www.lufthansagroup.com/en/newsroom/releases/lufthansa-and-shell-form-future-oriented-cooperation-on-sustainable-aviation-fuels.html

Nochmal: Dafür, dass der innerdeutsche Luftverkehr weniger als 1% ausmacht, macht er im Vergleich zu anderen Sektoren schon vergleichsweise viel.

Ja, man sollte eher der Interkontverkehr einschränken, ich weiß...

Ich hab verstanden, dass sie den Luftverkehr einschränken wollen, obwohl er geringere Verkehrsemissionen hat, als der PKW Verkehr. Das sehen aber differenzierter, nicht zuletzt, da es meiner Meinung falsch ist, die Sektoren mit geringsten Emissionen zuerst hart zu regulieren oder einzuschränken wie sie sagen, während die Industrie (keine Wärme) für ihre CO2-Emissionen nahezu 100% CO2 Verschmutzungszertifikate umsonst bekommt. Teilweise hatte die Industrie tatsächlich mehr kostenlose Zertifikate bekommen, als sie verursacht hat!


Um bei den Zahlen zu bleiben: Laut Umweltministerium betragen die absoluten Emissionen Deutschlands rund 739 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2020. Die Energiewirtschaft ist mit 30 % für den größten Anteil der Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Industriesektor war für rund 24 % der Gesamtemissionen verantwortlich. Der Verkehr emittierte 20 % der CO2. Von den 20% Verkehr macht der innerdeutsche Luftverkehr 1,4% aus. Diese 2 Mio t CO2 machen deutlich weniger als 1% der absoluten Emissionen in Deutschland aus. Alles nachlesbar beim Umweltministerium.

Weiter oben waren wir noch beim Flugverkehr im allgemeinen.
Warum jetzt nur noch innerdeutsch?

Exemplarisch, weil die Politik und hier allen voran die Grünen innerdeutsche Flüge regulieren wollen und das sinnfreier Aktionismus ohne große Klimawirkung aber mit viel PR ist (Vergleich mit Haarföhn siehe nächste Zeile).

Mein Punkt war und ist: Wer ernsthaft CO2 einsparen will, muss doch nicht anfangen über Verbote und Maßnahmen zu diskutieren, die in der Summe einen Bruchteil eines Prozents ausmachen! Wenn ich zu Hause Strom einsparen will, ersetze ich Stromfressende Großverbraucher wie Kühlschrank, Waschmaschine und Geschirrspüler. Aber ich fang doch nicht zuerst an, meiner Frau den elektrischen Haarföhn zu verbieten.

Nochmal: Der Luftverkehr, nicht nur der innerdeutsche mus ran wie alle anderen auch.

Vielleicht eher: Alle müssen einen Beitrag leisten und dazu gehören alle Sektoren, auch die die Industrie und Energie.


Ihr Hinweis, dass "Energie-Unternehmen müssen große Mengen an CO2-Zertifikaten kaufen" ist zwar richtig, aber auch hier scheinen sie (evtl. ideologisch) versehentlich vergessen zu haben, zu erwähnen, dass Fluggesellschaften das auch und sogar in größerem Umfang als die Industrie machen muss.

Klar, Ihr Statement war aber: Nur der Luftverkehr wird drangsaliert.
Mein Statement war: Der CO2 Ausstoß der anderen Sektoren wird viel stärker gesenkt, reguliert, als der der Luftfahrt.
Auch die Demos gegen Automobil- oder Energieunternehmen oder gegen den Strassenverkehr als solches können Ihnen eigentlich nicht entgangen sein.
Es gibt keinen Grund den Luftvekehr komplett von einer geforderten CO2 Reduktion auszunehmen.
Ebenso gibt es keinen Grund, den Luftverkehr hier zu einem besonderen Opfer der Öffentlichkeit oder der Regulierung erklären zu wollen.
Das geht aktuell allen so.
Es hat gar keiner behauptet oder gefordert, wie sie schon wieder schreiben, den Luftverkehr auszunehmen.

15 Zeilen weiter oben schreiben Sie noch, das macht keinen SInn (Föhn und so ... )
Sie haben meine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen. Ich weiß, warum sie das machen, aber es hilft nicht. Das geht schon aus dem nächsten Satz hervor, den ich zuvor gepostet hatte oder aus den anderen Zeilen.

Natürlich muss jede Branche Anstrengungen unternehmen

Mehr verlangt ja auch niemand, aber 63% bis 2050, um dann 2049 festzustellen : Ups, das wird wohl nix, wir brauchen Verlängerung - also so, wie Boeing gerade versucht, die 25-Jährige Übergangsfrist für die Implementierung von EICAS nochmals zu dehenen - das geht halt auch nicht.
Der Vergleich mit Boeing und dem EICAS ist kein guter Vergleich. Das Thema ist viel zu komplex als das man es hier auch nur ansatzweise als Argument anführen kann. Da geht es u.a. um fleet communality Aspekte und andere Zulassungsaspekte, die bei einer Umrüstung nicht von heute auf morgen gemacht werden können. Es gibt viele andere Faktoren - die ich nicht aufzählen will.

aber die ständige Anprangerung des Luftverkehrs ist völlig unverhältnismäßig und maßlos übertrieben.
Während Klima-Kleber & Grüne ein flightshaming für innerdeutsche Flüge mit weniger als 1% CO2 Emissionen fordern, scheint die Produktion von Eisen und Stahl, die in den letzten Jahren für die größten CO2-Emissionen verantwortlich sind und dafür kostenlose CO2-Zertifikate in der Höhe ihres Ausstoßes bekommen hatten, völlig in Ordnung zu sein (Energiewirtschaft ist mit 30 % für den größten Anteil der Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Industriesektor war für rund 24 % der Gesamtemissionen)?

Jeder braucht Strom und Wärme als Grundversorgung - im Gegensatz zum Luftverkehr, der nur einer Minderheit nützt.
Flugreisen sind durch weniger klimaschädliche Produkte in vielen Fällen substituierbar.
Es wäre daher mMn schon sinnvoll, den Flugverkehr zukünftig zumindest ähnlich nachhaltig zu regulieren wie die Fahrzeugproduktion, Energieerzeugung und Industrie.
Stattdessen zahlt jeder Einzelne für seine Grundversorgung an Strom, Gas, Heizöl, Benzin seit 2021 die CO2 Abgabe - und darauf natürlich nochmal Umsatzsteuer - Tendenz steigend - während des Kerosin, das LH, Condor & Co verbrennen, immer noch CO2-Steuer-frei und in vielen Fällen sogar Umsatzsteuer-frei ist.

Also für mich sieht das eher so aus, als hätte der Flugverkehr starke Vorteile und staatliche Förderung, gerade wenn man ihn mit anderen Wirtschaftszeigen vergleicht.
Komische Welt, oder?
Kerosin und CO2-Steuer-frei?? Ich vermute, sie verwechseln die Steuerbefreiung für Kerosin, die international geregelt ist und daher nicht ohne Zustimmung aller Beteiligten aus dem Ausland geändert werden kann mit CO2-Zertifikaten, die Fluggesellschaften selbstverständlich auch bezahlen müssen - und zwar in größerem Umfang als andere Teilnehmer der Industrie, die diese in der Vergangenheit fast kostenlos bekommen hatten!!!

Wie ich eingangs geschrieben hatte: Wir werden uns in vielen Sachen natürlich nicht einig werden, außer vielleicht in dem Punkt, dass alle Sektoren einen Beitrag leisten müssen.
Beitrag vom 13.11.2022 - 00:26 Uhr
Die Verbrauch und damit der CO2 Ausstoß von Kraftfahrzeugen sank seit 1990 um 60%, der Schadstoffausstoß durch Vorschriften zur Abgasreinigung um bis zu 90%.
Welche Vorschriften der Luftfahrt haben da ähnliche Verbesserungen erreicht?
Wenn man den Angaben des Verkehrs- und Umweltministeriums glauben darf, dann wurde der Durchschnittsverbrauch für PKW von 8,8 ltr in 1995 auf 7,4 ltr in 2020 reduziert. Das sind gerade mal 16% und nicht 60%, wie sie angeben. Was meinen sie konkret mit -60% und welche Quelle können sie hier angeben?

Ich bezog mich auf die gemittelten CO2 Flotten-Emissionen:
Ist Stand 1990 : 210g CO2/km :


 https://elib.dlr.de/6728/1/Flottenverbrauch_2010.pdf
Seite 20



Regulierung 2021: 95g CO2/km :

 https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Luft/zusammenfassung_co2_flottengrenzwerte.pdf
Seite 2

Auf der anderen Seite hat der Luftverkehr zwischen 1968 und 2014 seinen Durchschnittsverbrauch um 45% reduziert (ICCT Angaben).

1968? OK, wenn ich jetzt bis 1889 zurückgehe, bekomme ich auch im Fahrzeugbereich noch größere Reduktionen :)

In beiden Fällen (Auto & Flugzeug) sind die Reduktionen jedoch nicht nur aufgrund von Vorschriften erreicht worden, wie sie fälschlicherweise andeuten, sondern das Ergebnis mehrerer Faktoren. Ihnen die Unterschiedlichen Vorschriften zu erläutern würde meinen Zeitrahmen sprengen.

Informationen zu den Vorgaben der CO2 Reduktion bei Fahrzeugen durch die EU sind in meinen Quellen enthalten.

Ihre Aussage, dass bis 2035 "die komplette Umrüstung auf elektrisch seitens der EU vorgegeben" sei, ist leider auch falsch oder eine sehr einseitige Interpretation! Die EU Staaten und das EU Parlament haben lediglich beschlossen, dass ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge in der EU zugelassen werden sollen. In dem folgenden Tagesschau Artikel können sie nachlesen, was das bedeutet und vor allem, was das nicht bedeutet:
 https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/verbrenner-verbot-eu-verbraucher-101.html

Es bedeutet absehbar, dass keine Verbrenner mehr neu verkauft werden. Nicht mehr und nicht weniger.
Auch hier: Welche vergleichbaren Regulierung der Luftfahrt gibt es?
Das ist leider wieder nicht richtig oder ihre einseitige Interpretation. Selbstverständlich können und werden auch danach Verbrenner gebaut und verkauft und können z.B. mit alternativen nicht fossilen Kraftstoffen oder e-fuels "emissionsfrei" fahren. Genauso wie Frankreich in der EU durchgesetzt hat, dass Atomkraft in der EU als grün und nachhaltig eingestuft wird (gegen den Widerstand aus Deutschland und Österreich), genauso sind emissionsfreie Verbrenner natürlich auch nach 2035 weiterhin möglich, auch wenn sie das nicht gut finden. Von einem "Verbrenner" Verbot, wie sie schreiben, steht meines Wissens überhaupt nichts in den Entwürfen.

Unterstellen Sie mir bitte nichts. Von einem Verbrenner Verbot hatte ich nichts geschrieben. Das Wort "Verbot" haben Sie selbst in diese Diskussion eingführt. Das Verfahren zur Herstellung von E-Fuels mittels grünem Strom aus der Umgebungsluft ist jedoch so aufwendig, dass es - selbst wenn es zugelassen werden sollte, was noch nicht sicher ist - bis auf ein paar Exoten in der Luxusklasse ab 2035 absehbar keine neuen Vebrenner mehr geben wird.

Zu ihrer Auflistung mit Einzelmaßnahmen der Bauindustrie, Stahlwerken und Energie könnte ich und andere hier im Forum mindestens genau so viele Maßnahmen für den Luftverkehr aufzählen (EU Clean Sky, geared Turbofan, CDO, etc.etc.). Dies wäre jedoch keine zielführende Diskussion.


Wir einnern uns: Sie haben sich in Ihrem Eingangspost beschwert, ausschließlich die Luftfahrt würde drangsaliert, von anderen Industrien würde man nichts hören.
Dem ist schlicht nicht so.

Genauso wenig hilfreich finde ich ihre Behauptung, die Luftfahrt mache umplausible Versprechen.

Das glaub ich :-)
Macht sie aber. 3% Beimischung e-fuels bis 2030 ist ein Witz.
1. Sie nennen leider wieder falsche Zahlen: Bis 2030 ist für die EU eine Beimischquote von 5% geplant, die bis 2050 auf 63% steigen soll. Ich schätze, das gibt es für PKW nicht, oder?

Wir haben oben gerade geklärt, dass PKW-Verbrenner ab 2035 ganz vom Markt verschwinden. Da macht eine E-Fuel Quote bis 2050 wenig Sinn, da die neuesten klassischen Verbrenner bis dahin auch 15 Jahre alt sein werden.
Und hypothetische E-Fuel-Vebrenner müssten ab 2035 zu 100% ausschließlich mit E-Fuels betankt werden um emissionsfrei und damit zulassungsfähig zu sein.

Das ist auch kein Versprechen der Luftfahrt, wie sie schreiben, sondern Teil des geplanten Fit for 55 Pakets der EU!
Die 5% sind eine Vorgabe _ab_ 2030.
Die LH plant mit etwas unter 3% _bis_ 2030.
 https://www.lufthansagroup.com/en/newsroom/releases/lufthansa-and-shell-form-future-oriented-cooperation-on-sustainable-aviation-fuels.html

Nochmal: Dafür, dass der innerdeutsche Luftverkehr weniger als 1% ausmacht, macht er im Vergleich zu anderen Sektoren schon vergleichsweise viel.

Ja, man sollte eher der Interkontverkehr einschränken, ich weiß...

Um bei den Zahlen zu bleiben: Laut Umweltministerium betragen die absoluten Emissionen Deutschlands rund 739 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2020. Die Energiewirtschaft ist mit 30 % für den größten Anteil der Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Industriesektor war für rund 24 % der Gesamtemissionen verantwortlich. Der Verkehr emittierte 20 % der CO2. Von den 20% Verkehr macht der innerdeutsche Luftverkehr 1,4% aus. Diese 2 Mio t CO2 machen deutlich weniger als 1% der absoluten Emissionen in Deutschland aus. Alles nachlesbar beim Umweltministerium.

Weiter oben waren wir noch beim Flugverkehr im allgemeinen.
Warum jetzt nur noch innerdeutsch?

Mein Punkt war und ist: Wer ernsthaft CO2 einsparen will, muss doch nicht anfangen über Verbote und Maßnahmen zu diskutieren, die in der Summe einen Bruchteil eines Prozents ausmachen! Wenn ich zu Hause Strom einsparen will, ersetze ich Stromfressende Großverbraucher wie Kühlschrank, Waschmaschine und Geschirrspüler. Aber ich fang doch nicht zuerst an, meiner Frau den elektrischen Haarföhn zu verbieten.

Nochmal: Der Luftverkehr, nicht nur der innerdeutsche mus ran wie alle anderen auch.

Ihr Hinweis, dass "Energie-Unternehmen müssen große Mengen an CO2-Zertifikaten kaufen" ist zwar richtig, aber auch hier scheinen sie (evtl. ideologisch) versehentlich vergessen zu haben, zu erwähnen, dass Fluggesellschaften das auch und sogar in größerem Umfang als die Industrie machen muss.

Klar, Ihr Statement war aber: Nur der Luftverkehr wird drangsaliert.
Mein Statement war: Der CO2 Ausstoß der anderen Sektoren wird viel stärker gesenkt, reguliert, als der der Luftfahrt.
Auch die Demos gegen Automobil- oder Energieunternehmen oder gegen den Strassenverkehr als solches können Ihnen eigentlich nicht entgangen sein.
Es gibt keinen Grund den Luftvekehr komplett von einer geforderten CO2 Reduktion auszunehmen.
Ebenso gibt es keinen Grund, den Luftverkehr hier zu einem besonderen Opfer der Öffentlichkeit oder der Regulierung erklären zu wollen.
Das geht aktuell allen so.
Es hat gar keiner behauptet oder gefordert, wie sie schon wieder schreiben, den Luftverkehr auszunehmen.

15 Zeilen weiter oben schreiben Sie noch, das macht keinen SInn (Föhn und so ... )

Natürlich muss jede Branche Anstrengungen unternehmen

Mehr verlangt ja auch niemand, aber 63% bis 2050, um dann 2049 festzustellen : Ups, das wird wohl nix, wir brauchen Verlängerung - also so, wie Boeing gerade versucht, die 25-Jährige Übergangsfrist für die Implementierung von EICAS nochmals zu dehenen - das geht halt auch nicht.

aber die ständige Anprangerung des Luftverkehrs ist völlig unverhältnismäßig und maßlos übertrieben.
Während Klima-Kleber & Grüne ein flightshaming für innerdeutsche Flüge mit weniger als 1% CO2 Emissionen fordern, scheint die Produktion von Eisen und Stahl, die in den letzten Jahren für die größten CO2-Emissionen verantwortlich sind und dafür kostenlose CO2-Zertifikate in der Höhe ihres Ausstoßes bekommen hatten, völlig in Ordnung zu sein (Energiewirtschaft ist mit 30 % für den größten Anteil der Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Industriesektor war für rund 24 % der Gesamtemissionen)?

Jeder braucht Strom und Wärme als Grundversorgung - im Gegensatz zum Luftverkehr, der nur einer Minderheit nützt.
Flugreisen sind durch weniger klimaschädliche Produkte in vielen Fällen substituierbar.
Es wäre daher mMn schon sinnvoll, den Flugverkehr zukünftig zumindest ähnlich nachhaltig zu regulieren wie die Fahrzeugproduktion, Energieerzeugung und Industrie.
Stattdessen zahlt jeder Einzelne für seine Grundversorgung an Strom, Gas, Heizöl, Benzin seit 2021 die CO2 Abgabe - und darauf natürlich nochmal Umsatzsteuer - Tendenz steigend - während des Kerosin, das LH, Condor & Co verbrennen, immer noch CO2-Steuer-frei und in vielen Fällen sogar Umsatzsteuer-frei ist.

Also für mich sieht das eher so aus, als hätte der Flugverkehr starke Vorteile und staatliche Förderung, gerade wenn man ihn mit anderen Wirtschaftszeigen vergleicht.
Komische Welt, oder?

Dieser Beitrag wurde am 13.11.2022 12:56 Uhr bearbeitet.


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