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Lufthansa richtet Vielfliegern ein Punktekonto ein

Miles & More
Miles & More, © Lufthansa

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FRANKFURT - Punkte statt Meilen: Lufthansa krempelt das Vielfliegerprogramm Miles & More um. Unter dem neuen System soll es einfacher werden, einen Status zu erreichen - und zu behalten. Besonders loyale Kunden will Lufthansa zu Frequent Flyern oder Senatoren "auf Lebenszeit" ernennen.

Die Pläne reifen seit 2019, nach der Krise setzt Lufthansa die Reform im Vielfliegerprogramm Miles & More um. Wichtigste Neuerung: statt mit Meilen füllt sich das Kundenkonto künftig mit "Points".

"Wir möchten das einfachste und attraktivste Loyalitätsprogramm am Markt anbieten", sagt Sebastian Riedle, der bei Lufthansa für die Kundenbindung verantwortlich ist. Wie viele Punkte ein Flug wert ist, soll künftig nur von zwei Faktoren abhängen: der Reiseklasse und ob es sich um einen kontinentalen oder interkontinentalen Flug handelt.

Die Statuslaufzeit wird laut Lufthansa im neuen Programm "mindestens ein Jahr" betragen. Die für einen Vielfliegerstatus erforderlichen Points müssen innerhalb eines Kalenderjahrs erflogen werden.

Langjährigen Vielfliegern will Lufthansa den Status Frequent Traveller order Senator auf Lebenszeit zuerkennen.
© aero.de | Abb.: Miles & More | 15.12.2022 16:56

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Beitrag vom 16.12.2022 - 10:08 Uhr
Ich bin kein Meilensammler und kenne mich daher mit den Gepflogenheiten nicht aus, aber beim Lesen der Kommentare habe ich den Eindruck bekommen, dass es jetzt bei Lufthansa viel schwieriger wird, irgendeinen Status oder Freiflüge oder sonst was zu bekommen.

Ich würde es anders formulieren. Es wird für eine bestimmte Gruppe schwieriger den Status zu erlangen, für eine andere wird es leichter. Da man jetzt quasi mit Flugsegmenten unabhängig des Preises, Senator (theoretisch auch HON) werden kann, was früher nicht ging. die 100.000 Meilen waren nahezu utopisch zu erreichen, wenn man nur innerhalb Deutschland geflogen ist.

Das sollte doch eigentlich zu weniger Statuskunden und entsprechend weniger Wachstum in diesem Segment führen, weil nur noch die den Mengenrabatt bekommen, die auch tatsächlich viel fliegen.

Ich glaube es wird mehr Senatoren geben, bei den FTL wird sich glaube ich nicht viel ändern. Am Ende wird man die Kunden nicht mehr mit Status sehen, die eh nur selten fliegen, aber teuer, fliegen. Wie sich das am Ende aber auf die Gesamtzahl auswirkt, ist glaube ich von außen ohne Details zu kennen, schwer zu sagen.

Oder ist zu erwarten, dass Masse der Meilensammler Extraflüge unternimmt, nur um die höhere Hürde zu erklimmen?

Ja. So wie es heute diese Leute gibt, wird es auch in Zukunft diese Leute geben. Es ist teilweise wirklich verrückt, was man da so in den Foren liest. Da verabreden sich Leute für ein Steak in Argentinien, weil es da gerade irgendeine gute Kombi gibt... Gern genommen war früher auch immer ein Flug von Düsseldorf nach Mailand über Zürich... morgen hin, abends zurck. Da ist man faktisch mit demselben Flieger nach Mailand und dann wieder zurück geflogen. Das soll aus irgendwelchen Gründen dann automatisch die Höchste Buchungsklasse gebracht haben; in Business waren dass dann mit dem Executive Bonus 10.000 Meilen an einem Tag.
Wenn man das verhindern kann, würde es sich sicher lohnen... ob das am Ende wirklich passiert oder am Ende der neue Lifetime Status dieses Verhalten sogar noch befeuert, weiß ich nicht.

Beitrag vom 16.12.2022 - 09:56 Uhr
Wir hatten vor einer Weile hier die Frage erörtert, warum ausgerechnet der Flugverkehr mit seinen "nur 3%" Anteil am weltweiten CO2 Anstieg medial of so im Vordergund steht.
Ich denke mit dieser Art wachstums- und nachfragefördernden Regelungen bringt sich die Luftfahrt selbst ganz automatisch immer wieder im Umweltkontext ins Gespräch.

Werbeversprechen: "Verschmutze mehr die Umwelt und spare dadurch Geld"

Nein, die Argumentation geht so nicht auf. Wenn das der Grund ist, warum die Luftfahrt mehr in der Kritik steht als andere Branchen, könnte das nur sein, wenn so etwas ein reines Luftfahrtthema wäre.
Sie können Punkte in Hotels, bei Mietwagen, ja selbst bei der Bahn sammeln. Sie sammeln beim Einkaufen, Tanken; sie können sogar bei Lego Punkte sammeln.
Also wenn das der Grund oder einer der Gründe ist, warum die Luftfahrt in die Kritik oder in den medialen Fokus rückt, dann müssten es die anderen Bereiche ja auch; nicht nur die Luftfahrt.

An dem Missverständnis ist die LH aber mit dran schuld. Das ganze "Senator" und "Status" Gehabe zielt über das Marketing mitten rein ins Status/Elite-Denken. Da kann man Kunden dann nicht vorwerfen, wenn sie drauf reinfallen und sich für was besseres halten, obwohl sie einfach nur einen schnöden Mengenrabatt bekommen :)

Das stimmt, aber genau so funktioniert ja das ganze Thema der Loyalty Programme. Das spielt nunmal genau auf diesen Punkt der menschlichen Psyche an. Ich glaube aber auch nicht, dass das jemand dem Kunden vorwirft. Nur ist es trotzdem verständlich, dass die Lufthansa genau das in Zukunft dann versucht stärker zu unterbinden.
Beitrag vom 16.12.2022 - 08:29 Uhr
Betriebswirtschaftlich ist es schon ein großer Vorteil, wenn der Status nur noch 1 Jahr gilt. Schauen Sie doch mal in die ganzen Vielfliegerforen, mit welchen Mustern da gearbeitet wird um dann alle 2 Jahre bei einem anderen Programm die Requalifikation zu erreichen und dann wieder 2 Jahre nur die günstigsten Flüge zu buchen, aber alle Vorteile zu nutzen. Gerne dann auch, wie ja auch 4UPilot auch, mit anderen Airlines, weil es da zahlreiche Beispiele für Milage-Runs gibt. Was hat die LH davon? Nichts. Das wird sich ändern. Wer einen Status haben will, muss jedes Jahr fliegen. Wer viel fliegt, wird belohnt.

Wir hatten vor einer Weile hier die Frage erörtert, warum ausgerechnet der Flugverkehr mit seinen "nur 3%" Anteil am weltweiten CO2 Anstieg medial of so im Vordergund steht.
Ich denke mit dieser Art wachstums- und nachfragefördernden Regelungen bringt sich die Luftfahrt selbst ganz automatisch immer wieder im Umweltkontext ins Gespräch.

Werbeversprechen: "Verschmutze mehr die Umwelt und spare dadurch Geld"
Ich bin kein Meilensammler und kenne mich daher mit den Gepflogenheiten nicht aus, aber beim Lesen der Kommentare habe ich den Eindruck bekommen, dass es jetzt bei Lufthansa viel schwieriger wird, irgendeinen Status oder Freiflüge oder sonst was zu bekommen.
Das sollte doch eigentlich zu weniger Statuskunden und entsprechend weniger Wachstum in diesem Segment führen, weil nur noch die den Mengenrabatt bekommen, die auch tatsächlich viel fliegen.
Oder ist zu erwarten, dass Masse der Meilensammler Extraflüge unternimmt, nur um die höhere Hürde zu erklimmen?

Das schafft Auslastung. Nur mit Ihnen und den 3 anderen, die ein 5.000 € Ticket kaufen, wird der Flug auch nicht rentabel.

An dem Missverständnis ist die LH aber mit dran schuld. Das ganze "Senator" und "Status" Gehabe zielt über das Marketing mitten rein ins Status/Elite-Denken. Da kann man Kunden dann nicht vorwerfen, wenn sie drauf reinfallen und sich für was besseres halten, obwohl sie einfach nur einen schnöden Mengenrabatt bekommen :)

Stimmt, der unmündige Bürger ist am CO2 Ausstoss überhaupt nicht schuld, die Marketingabteilung ist's!



Dieser Beitrag wurde am 16.12.2022 08:33 Uhr bearbeitet.


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