DLR-Studie
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Billigflieger ziehen sich aus innerdeutschem Markt zurück

Günstigflüge aus Deutschland
Günstigstrecken aus Deutschland, © DLR

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KÖLN - Fliegen ist teurer geworden und die Billigfluggesellschaften bilden dabei keine Ausnahme. Das zeigt der neueste "Low Cost Monitor" des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Der Günstigverkehr auf innerdeutschen Strecken ist nach Daten des DLR im Sommer 2022 regelrecht eingebrochen.

Billigfliegen wird teurer. Bei den betrachteten Airlines Ryanair, Easyjet, Eurowings und Wizz liege die ermittelte Spanne bei den Durchschnittspreisen im Herbst 2022 auf einem Niveau "von rund 68 bis 119 Euro", sagte DLR-Studienleiter Peter Berster. Im Herbst 2019 - vor Ausbruch der Corona-Pandemie - hat die Spanne demnach bei rund 44 bis 111 Euro gelegen.

Was die DLR-Analyse bestätigt: Früher Flüge zu buchen, kann kräftig Geld sparen. Der Preis für einen Flug am nächsten Tag kann auch bei den Billigfliegern mehr als 300 Euro betragen. Bucht man indes mit drei Monaten Vorlauf, bezahlt man für ein Ticket im Schnitt etwa 61 bis 75 Euro.

Generell haben sich die Preise gerade bei kurzfristigen Buchungen erhöht, während es bei längerfristigen Ticketkäufen kaum Veränderungen gibt, hieß es weiter.

Zur Methodik erklärt das Forschungszentrum, dass die angegebene Preisspanne die durchschnittlichen Brutto-Flugpreise (also inklusive aller Steuern und Gebühren) für eine repräsentative Auswahl an Flugstrecken der in Deutschland bedeutenden "Low-Cost-Airlines" Ryanair, Easyjet, Eurowings und Wizz zusammenfasse.

Die Durchschnittspreise wurden demnach für einen Buchungstag auf Grundlage verschiedener Vorausbuchungszeiträume von einem Tag bis zu drei Monaten ermittelt. Das DLR veröffentlicht den Low Cost Monitor halbjährlich. Darin werden auch Marktanteile und Streckenangebote analysiert.

Ryanair an der Spitze

Europaweit ist die größte Low-Cost-Fluggesellschaft Ryanair mit rund 20.000 geplanten Starts in einer Juliwoche 2022. Damit steigert Ryanair sein Angebot, das mittlerweile sogar mehr als zehn Prozent über dem Flugangebot von 2019 liegt. Es folgen die Flüge der Gesellschaften Easyjet mit 11.000 geplanten Starts pro Woche und Wizz mit 6.000 Starts.

Insgesamt liegt das europaweite Angebot im Low-Cost-Segment noch rund zehn Prozent unter dem Flugangebot von 2019. Spanien und Großbritannien sind jeweils mit rund 10.000 Starts pro Woche die bedeutendsten Länder für Low Cost Flüge.

Laut DLR bietet Eurowings mit 322 angebotenen Strecken ab Deutschland die meisten Günstigflüge an. Angebotsstärkster Standort der Lufthansa-Tochter ist dabei der Flughafen Düsseldorf mit fast 100 Strecken und 583 Starts pro Woche vor Köln mit knapp 70 Strecken und 312 Starts gefolgt von Hamburg und Stuttgart.

Im Ranking folgt auf Platz zwei Ryanair mit 246 angebotenen Strecken. Bei Ryanair war nach einem starken Wachstum seit Sommer 2019 ein starker Rückgang bei den Flugangeboten festzustellen.

"Easyjet agiert deutlich verhaltener und bietet im Sommer 2022 nur noch rund 30 Prozent des Flugangebots im Vergleich zu 2019", teilte das DLR mit.

Nur noch 24 innerdeutsche Strecken

Lieferten sich Eurowings und Ryanair auf der Rennstrecke Köln/Bonn - Berlin noch vor wenigen Jahren einen harten Preiswettbewerb, spielen innerdeutsche Flüge in der Strategie von Günstigairlines heute kaum noch eine Rolle.

"Nachdem es im Jahr 2010 noch einen Spitzenwert von rund 120 innerdeutschen Strecken gab, folgte ein langanhaltender Rückgang", erklärte das DLR. "Aktuell sind noch 24 Strecken verblieben." Dieser Wert ist sogar noch kleiner als das krisengedämpfte innerdeutsche Streckenangebot aus dem Vorjahr 2021.

Insgesamt liege der Anteil von Günstigflügen am Flugverkehr von deutschen Flughäfen bei nur noch rund 28 Prozent. Der BER biete dabei das größte Flugangebot in diesem Bereich mit über 770 geplanten Starts pro Woche gefolgt von Düsseldorf mit rund 700.
© dpa-AFX, aero.de | 21.12.2022 07:10


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