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Eine Verschmelzung mit Vistara und AirAsia India, ein Flottenausbau um bis zu 500 Flugzeuge, neue Allianzen mit Singapore Airlines und - eventuell - Lufthansa: Tata lässt bei Air India keinen Stein auf dem anderen. Zeitgleich nehmen im 2021 privatisierten Konzern die Spannungen zu.
Die beiden größten Pilotengewerkschaften fordern den Stopp einer aktuellen Einstellungswelle. Air India sucht weltweit nach Kapitänen für 36 Flugzeuge, die 2023 neu in Dienst gehen.
Weil Air India Bereederungen auf Vertragsbasis anstrebt, sieht sich die Stammbelegschaft bei Beförderungen übergangen.
Nach Rechnung der Gewerkschaften sind die Vertragsmodelle auf der 777 für Air India 80 Prozent teurer als der Einsatz "lang gedienter Piloten". Die Expats würden zudem mehr Benefits erhalten als das Stammpersonal. Die Airline hat darauf bislang nicht öffentlich reagiert.
Dass Air India mehr Cockpitpersonal braucht, ist unstrittig. In einem Brief an Air-India-Personalvorstand Suresh Dutt Tripathi, aus dem die "Economic Times" zitiert, weisen die Piloten auf akuten "Personalmangel" hin: "Wir können die Dienstpläne nicht einhalten, da im CMS Standby-Piloten fehlen."
Hohes Stundenpensum
In dem Schreiben weisen die Piloten auf eine hohe Arbeitsbelastung von "regelmäßig 90 Blockstunden pro Monat" hin. In der 777-Flotte ist die Bereederungslage demnach besonders angespannt. "Seit Anfang 2022 hat das Management den Flugplan stetig und stark ausgebaut."
Das hohe Pensum kollidiert nach Ansicht der Gewerkschaften zunehmend mit den gesetzlichen Limits. Wenn sich an der Situation nichts ändert, "werden wir gezwungen sein, dies unter Einschaltung der Aufsichtsbehörden zu beenden", drohen die Piloten.
© aero.de | Abb.: Airbus | 05.01.2023 07:55
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