Indigo spricht mit Boeing über 737 MAX und 787

NEU DELHI - Der steile Aufstieg von Indigo zur größten Fluglinie in Indien ist eng mit Airbus verknüpft. Bei einer Neubestellung von Hunderten Flugzeugen holt der Preisbrecher gleichwohl auch ein Angebot beim US-Konkurrenten Boeing ein - für Mittelstrecken- und für Großraumjets.

Noch kann Indigo aus dem Vollem schöpfen. Die indische Günstigairline hat bei Zeiten nicht weniger als 730 Flugzeuge der A320neo-Familie bestellt, die Lieferungen von 180 A320neo und 308 A321neo stehen aus diesen Aufträgen noch aus.

Ab Ende des Jahrzehnts Indigo braucht aber Nachschub. Seit Monaten kursieren Gerüchte über einen Auftrag, der alle bisherigen Orders in den Schatten stellen könnte. Laut Industriekreisen verhandelt Indigo über ein Paket aus 500 Mittel- und Langstreckenjets - und das nicht nur mit Airbus.

Bis auf einige ATR betreibt Indigo aktuell eine sortenreine Airbus-Flotte. Nach Informationen des Nachrichtenagentur "Reuters" zieht Indigo bei der Neubestellung neben den Airbus-Produkten A320neo und A330neo aber auch die 737 MAX und 787 von Boeing in Betracht. Die Airline will dies weder bestätigen noch dementieren.

Mit Großraumjets für Direktflüge nach Europa liebäugelt Indigo schon länger. In der Krise hatte die Airline die Expansionspläne zurückgestellt.

Indigo ist der größte Fluganbieter in Indien und vereint im Inlandsverkehr über 50 Prozent Marktanteil auf sich. Die Airline litt in den vergangenen Jahren stark unter Ausfällen der effizienten aber defektanfälligen Getriebefan-Triebwerke ihrer A320neo. Indigo hatte daher 2021 für 310 A320neo, A321neo und A321XLR CFM LEAP-1A Triebwerke spezifiziert.

Seit September 2022 wird Indigo vom früheren KLM-Vorstandschef Pieter Elbers geführt.