Sanktionsopfer
Älter als 7 Tage

Am Hahn gestrandete 747 verkauft

Boeing 747-400F der CargoLogicAir
Boeing 747-400F der CargoLogicAir, © CargoLogicAir (Archiv)

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HAHN - Ein einst von russischen Eigentümern zur Wartung zum Flughafen Hahn geschickter Jumbojet ist an diesem Sonntag seit genau einem Jahr am Hunsrück-Airport festgesetzt.

Damit ist laut dem insolventen Flughafen, an dem das Land Hessen noch einen Minderheitsanteil hält, ein Abstellentgelt von insgesamt mehr als 400.000 Euro aufgelaufen.

Zugleich ist die große Frachtmaschine, eine Boeing 747-400F, vom bisherigen Eigner Cargologicair UK inzwischen verkauft worden, wie das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage mitteilte. Der neue Eigentümer sei vorerst nicht bekannt - er habe sich noch nicht beim Ministerium gemeldet.

Laut dem Airport, der zum Verkauf steht, werden zunächst weiterhin jeden Tag rund 1.200 Euro Abstellentgelt für den Jumbojet kassiert: "Die Rechnungen des Flughafens in dieser Sache werden bezahlt."

Hintergrund ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die EU-Sanktionen verbieten laut Bundesverkehrsministerium "Flüge von Luftfahrzeugen, die von russischen Luftfahrtunternehmen betrieben werden". Der Jumbojet war nach früheren Angaben des Ministeriums einst Teil der Flotte der Fluggesellschaft Cargologicair UK unter der Kontrolle zweier Russen.

Wie das Bundesverkehrsministerium nun weiter mitteilte, ist die festgesetzte Maschine "laut Auskunft der örtlichen Luftaufsicht flugunfähig und steht auf einer Parkposition". Zur Aufhebung des Flugverbots müsse der neue Eigentümer "den Nachweis über sanktionskonforme Eigentumsverhältnisse" liefern.

Ein Ministeriumssprecher ergänzte: "Wir schauen dann sehr genau, wer das Flugzeug gekauft hat." Es werde geprüft, ob es irgendwelche Beziehungen zu den früheren russischen Eigentümern gebe.
© dpa-AFX | 10.03.2023 06:26

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Beitrag vom 11.03.2023 - 01:51 Uhr
Cargologicair UK war der UK-Ableger der Volga-Dnepr-Gruppe, die bis zum 24. Februar 2022 einer der großen globalen Player der Luftfracht-Branche war mit dem Mehrheitseigentümer Alexei Issaikin. Die Maschine trägt heute noch die entsprechende Livery.

Dieser Beitrag wurde am 11.03.2023 01:56 Uhr bearbeitet.


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