In den 24 Stunden bis Dienstagmorgen seien 91 Flugzeuge und zwölf Kriegsschiffe beobachtet worden. 54 Flugzeuge hätten die früher respektierte Mittellinie in der Meerenge der Taiwanstraße überquert und seien in die taiwanische Luftüberwachungszone (ADIZ) eingedrungen.
Taiwans Streitkräfte hätten die Lage beobachtet und als Reaktion Flugzeuge, Marineschiffe sowie landgestützte Raketensysteme mobilisiert.
Als Antwort auf die Visite von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA und ihre Gespräche mit dem Vorsitzenden des amerikanischen Abgeordnetenhauses, Kevin McCarthy, hatte China bis Montag drei Tage lang großangelegte Manöver um die demokratische Inselrepublik abgehalten.
Die Zahl der zuletzt dabei an einem Tag nahe Taiwan eingesetzten Flugzeuge überstieg noch den bisherigen Rekord von 71. Die Übungen dienten nach offiziellen Angaben aus Peking als Warnung an die Unabhängigkeitskräfte in Taiwan und ausländische Einmischung.
Die kommunistische Führung in Peking betrachtet das seit mehr als 70 Jahren unabhängig regierte Taiwan als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. China versucht, Taiwan international zu isolieren. Peking lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taipeh entschieden ab. Schon der Besuch von McCarthys Vorgängerin Nancy Pelosi im August in Taiwan hatte eine ähnliche Krise ausgelöst. Auch hielt China damals als Reaktion die größten Militärmanöver seit Mitte der 90er Jahre ab.
© dpa-AFX | 11.04.2023 06:51
Kommentare (1) Zur Startseite
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Und den auch durchhalten zu können...
Nur dann lässt sich vermutlich ein echter Krieg in dieser Ecke der Welt (und demzufolge auch der genannte Wirtschaftskrieg) in den nächsten 10 Jahren vermeiden.