Paris Air Show 2023
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ADAC Luftrettung will 150 Volocopter einsetzen

Volocopter für ADAC Luftrettung
Volocopter für ADAC Luftrettung, © ADAC

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PARIS - "Schneller Notarztzubringer": Die ADAC Luftrettung und Volocopter haben ihre Partnerschaft zum Einsatz elektrischer Multikopter im Rettungsdienst vertieft. Eine Studie attestiert eVTOLs Vorteile bei der Luftrettung im Nahbereich, 2024 soll ein Pilotprojekt die Basis für einen Regelbetrieb schaffen.

Die ADAC Luftrettung legt sich zwei VoloCity zu. Das teilten der ADAC und der  Bruchsaler Hersteller Volocopter auf der Paris Air Show mit.

Das Multikopter-Duo wird demnach für ein "Pilotprojekt zum bemannten Einsatz im Rettungsdienst" verwendet. Wenn der Test erfolgreich verläuft, will der ADAC die Technolgie schnell in einen Regelbetrieb überführen - auch dafür wurden in Paris erste Weichen gestellt.

Eine Vereinbarung sieht eine Option für bis zu 150 Multikopter der nächsten Volocopter-Generation für die ADAC Luftrettung vor.

"Wir waren von Anfang an überzeugt davon, dass diese Fluggeräte auch den Rettungsdienst der Zukunft prägen und verbessern können", erklärte ADAC-Geschäftsführer Frédéric Bruder "Mit höheren Reichweiten und Einsatzgeschwindigkeiten sowie deutlich mehr Zuladung der nächsten Multikopter-Generation können wir die Vorteile für die Notfallversorgung auch in der Praxis umsetzen."

Die ADAC Luftrettung befasst sich schon länger mit dem Einsatz von Multikoptern. In der weltweit ersten Machbarkeitsstudie hatte das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement der Ludwig-Maximilians-Universität München (INM) im Auftrag der gelben Luftretter konkrete Einsatzpotenziale herausgearbeitet.

Das INM simulierte für Modellregionen in Bayern und Rheinland-Pfalz 26.000 Einsätze am Computer.

"Einsatztaktischer Vorteil"

"Die Studie der ADAC Luftrettung konnte erstmals einen einsatztaktischen Vorteil von Multikoptern im Rettungsdienst theoretisch belegen", teilte die ADAC Luftrettung mit. "Deutliche Verbesserungen für die Notfallversorgung ergeben sich ab einem Einsatzradius von 25 bis 30 Kilometern."

Die optimale Fluggeschwindigkeit des Multikopters sollte in diesem Fall bei mehr als 150 Stundenkilometern, die Mindestreichweite bei rund 150 Kilometern liegen.

Die Besatzung besteht bei einem Multikopter-Einsatz nur aus einem Piloten und einem Notarzt - und nicht wie bei einem klassischen Rettungshubschrauber aus Pilot, Notarzt und Notfallsanitäter. Auch deswegen soll der Multikopter den Rettungshubschrauber "ausdrücklich nicht ersetzen", sondern die schnelle Hilfe aus der Luft ergänzen.

Testbetrieb ab Herbst 2024

Im Sommer 2024 will Volocopter den Startschuss für den ersten Regelbetrieb von Flugtaxis des Typs VoloCity bei den Olymischen Spielen in Paris geben. In Deutschland wird der erste VoloCity nach aktuellen Planungen im Herbst 2024 von der ADAC Luftrettung in Betrieb genommen.

Nach erfolgreichem Abschluss eines mindestens zweijährigen Forschungsbetriebs in den Modellregionen Idar-Oberstein und Dinkelsbühl könnte das Multikopter-Projekt dann mit einem Nachfolgemodell in den Rettungsdienst-Regelbetrieb gehen.

Die Luftrettung eröffnet Volocopter ein potenziell absatzstarkes Geschäftsfeld. "Ich kann mir keine bessere erste Anwendung für Volocopter in Deutschland vorstellen, als damit Leben zu retten", sagte Volocopter-Chef Dirk Hoke in Paris. "Wir haben bereits bewiesen, dass der Anwendungsfall Notfallrettung in der Theorie funktioniert, jetzt konzentrieren wir uns auf die erste Lieferung, um den Testbetrieb 2024 zu starten."

Die Notfallversorgung durch Multikopter als "schnelle Notarztzubringer" stieß laut ADAC der Paris Air Show auch auf Interesse des Assistance publique - Hôpitaux de Paris. Der Klinikverbund der Pariser Krankenhäuser kann sich zusammen mit dem Partner Groupe ADP (Aeroport de Paris) vorstellen, das Multikopter-Konzept der ADAC Luftrettung nach einem erfolgreichen Start in Deutschland auch in Frankreich zu testen.
© aero.de | Abb.: ADAC Luftrettung | 20.06.2023 11:27

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Beitrag vom 21.06.2023 - 17:25 Uhr
Ob kommerziell ein Markt vorhanden ist steht auch immer in Zusammenhang mit den Kosten der
Anschaffung und des laufenden Betriebes. Daraus leiten sich -jedenfalls ohne Subventionen-
die Erlöse ab. Was ein "Lufttaxi" erzielen kann dürfte kaum ausreichen für kommerzielle
Erfolge.

Gute Erlöse gibt es durchaus auch bei Verlustbringern, solange die Verluste die Erlöse nicht direkt schmälern, sondern - wie bei vielen Gebieten - von der öffentlichen Hand aufgefangen werden. Und das sind leider viel, viel mehr als man allgemein vermutet. Nur ein paar wahllos herausgegriffene Segmente: ÖPNV, Regionalverkehr, Wasserstraßen, Krankenhauswesen, und, last not least, auch die Luftrettung. Alles Gebiete, in denen die Einnahmen die Ausgaben bei weitem nicht decken und wo trotzdem prosperierende Firmen existieren. Selbst Großkatastrophen sind mittlerweile durch Spendensammelei und den dabei anfallenden Provisionen zum Big Business für Rotes Kreuz & Co. geworden, und wie man hört nagen auch FIFA, IOC u.ä. und nicht an den Kosten für ihre Spektakel. Fund Raising, also Geld unbeteiligter Dritter abzustauben, ist heutzutage reguläres Studienfach.

Es ist halt so, daß der Markt "gemacht" wird. Man bietet eine halbwegs begründbare Dienstleistung an und muß keinen privaten Geldgeber von einer Rendite überzeugen, sondern nur reputationsbedürftige Entscheidungsträger, die recht risikolos über das Geld Dritter verfügen. Notfalls errechnet man denen eine ideelle Rendite, bei Großprojekten fällt die erstaunlicherweise meist immer knapp über null aus.

Für den ADAC ist das eine simple Kalkulation: Fliegen die Dinger wie angekündigt, haben sie den Fuß in der Tür für weitere Ausschreibungen (man ist dann ja "modern" aufgestellt), stellt sich aber heraus, daß sie die versprochenen Leistungen bei weitem nicht erreichen, kann man sich immer noch dezent zurück ziehen, entsprechende Rücktrittsklauseln einzubauen fällt nur Dilettanten schwer, und schuld sind dann die anderen, nicht die, die entschieden haben.
Beitrag vom 21.06.2023 - 16:01 Uhr
Für den Luftransport von Kranken oder Verunfallten benötigt man eine grössere Kabine und
etwas mehr Aussatttung als im R44. Das macht Transportgerät aber teurer.
Ganz einfach: Ohne wesentlich bessere Batterien wird nicht umgesetzt werden können - leider!
Beitrag vom 21.06.2023 - 15:50 Uhr
Die Nutzlast enthält auch das Gewicht für den Piloten...
Ein Liegendtransport ist nicht vorgesehen.
Nur der Arzt soll transportiert werden.
Z. Z. ist das Einsammeln des Patienten nicht möglich.


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