Pistenverlängerung
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Baden-Württemberg misstraut Zusagen aus Zürich

Pistenverlängerung am Flughafen Zürich
Pistenverlängerung am Flughafen Zürich, © Flughafen Zürich

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KLOTEN - Am Flughafen Zürich sollen zwei Start- und Landebahnen verlängert werden - eine davon Richtung deutsche Grenze. Am Montag stimmt das Kantonsparlament in Zürich über das Projekt ab. Das Swiss-Drehkreuz sieht nur Vorteile, auf deutscher Seite gibt es weiter Vorbehalte.

400 Meter Extrapiste an 28 nach Westen und 280 Meter Plus an 32 nach Norden: Am Flughafen Zürich hat man konkrete Vorstellungen über einen Ausbau von zwei der drei vorhandenen Start- und Landebahnen.

Im April hatte sich die einflussreiche Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt (KEVU) hinter den Pistenausbau gestellt.

Das Swiss-Drehkreuz sieht in dem Projekt zur Vorteile. "Durch die Verlängerungen der Pisten steht Pilotinnen und Piloten mehr Bremsweg bei einem Startabbruch und bei Landungen zur Verfügung", wirbt der Flughafen. "Weiter ergibt sich eine Reduktion von Kreuzungspunkten am Boden und in der Luft."

Die Verlängerungen führen laut Flughafen nicht zu einer Kapazitätserhöhung, "da kein Zusammenhang zwischen Pistenlänge und Anzahl Flugbewegungen besteht". Doch daran will man auf deutscher Seite nicht so recht glauben.

Genau in der Einflugschneise von Runway 32 liegt die deutsche Ortschaft Hohentengen am Hochrhein, etwa 13 Kilometer vom Ende der Piste entfernt. Auf der Piste sollen morgens und abends mehr Langstreckenmaschinen starten können. Tagsüber wird sie überwiegend für Landungen benutzt.

Die Landesregierung Baden-Württembergs ist gegen das Projekt. "Wir befürchten, dass die Zahl der Starts und Landungen pro Stunde zunimmt", sagte der Sprecher des Ministeriums für Verkehr in Stuttgart, Edgar Neumann, auf Anfrage.

Pistenverlängerung am Flughafen Zürich, © Flughafen Zürich
 
Nach aktuellen Planungen soll Start- und Landebahn 28 von 2.500 auf 2.900 Meter wachsen und zur "Vermeidung allfälliger Overruns" eine Notbremszone erhalten. Die "Häufigkeit der Betriebskonzeptumstellungen" bei wechselnden Wetterlagen und die "Komplexität des Flugbetriebs" werden reduziert, weist der Flughafen auf einen weiteren Vorteil hin.

Gefährliche Pistenkreuze

Mit der Verlängerung von Piste 32 von 3.300 auf 3.580 Meter geht laut den Planern ein handfester Sicherheitsvorteil am Boden einher.

"Schwere Langstreckenflugzeuge, die am Dock E abgefertigt werden, können heute die nahegelegene kürzere Startpiste 32 nicht nutzen und müssen auf die längere Piste 34 ausweichen", erklärt der Flughafen.

"Dabei müssen sie jedoch die Hauptlandepiste 28 gleich zweimal kreuzen: Einmal auf dem Weg zu Piste 34 und einmal beim Start selbst. Hinzu kommen zwei Kreuzungspunkte mit den Abrollwegen der Piste 28."

Bei einer Genehmigung rechnet das Swiss-Drehkreuz mit einem Baubeginn gegen 2030. Die Gesamtkosten setzt der Flughafen mit 250 Millionen Schweizer Franken an.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Flughafen Zürich | 28.08.2023 08:35

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Beitrag vom 29.08.2023 - 22:32 Uhr
Wie war das nochmal als die Piste in STR verlängert wurde? 1996 wurde die Piste von 2550 auf 3345 Meter verlängert. Da hatte die Regierung offensichtlich kein Problem mit der Erhöhung der Sicherheit die aber einigen Bürgern rund um den STR mehr Lärm gebracht hat.

Übrigens war die Swissair 1948 die erste Airline die in STR gelandet war.
Beitrag vom 28.08.2023 - 14:11 Uhr
Dann sollten mal die "Ministerialbeamten" des Flughafens Stuttgart durch ihre Parkhäuser gehen und schauen, wieviele Autos mit Nummernschildern aus der Schweiz hier stehen.


Nur beschweren sich die Schweizer nicht über Fluglärm aus Stuttgart :-)
Beitrag vom 28.08.2023 - 13:55 Uhr
Das sind doch nur unsere Zweitwagen für komplikationsreduzierten Schnellzugang zu unseren Nummernkonten drüben.


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