Ex-Astronaut Ulrich Walter
Älter als 7 Tage

Bemannte Landung auf Mars Ende der 2030er möglich

Marsoberfläche
Marsoberfläche, © NASA

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BERLIN -  Der frühere Astronaut Ulrich Walter rechnet mit einer Landung von Menschen auf dem Mars gegen Ende der 2030er-Jahre. Die nächste optimale Konstellation mit der schnellsten Flugroute wäre 2033. Bis dahin seien aber die Vorbereitungen laut US-Raumfahrtagentur NASA nicht zu schaffen-

Das sagte der Münchner Professor für Raumfahrttechnik der Deutschen Presse-Agentur anlässlich seines 70. Geburtstags. Diese Konstellation trete nur alle 15 Jahre ein. Die nächste gute Chance sei also 2048. So lange wiederum werde die NASA nicht warten wollen.

"Wenn man dazwischen fliegen will, geht das theoretisch etwa alle zwei Jahre. Also werden sie vielleicht Ende 2035 oder 2037/38 oder Anfang 2040 fliegen", sagte Walter. "Das bedeutet aber, dass sie mehr Treibstoff brauchen und eine entsprechend größere Rakete haben müssen."

Die Tanks könnten auf dem Mars zurückgelassen werden - als erste Bausteine für Habitate, in denen Menschen leben sollen, längerfristig in mit Regolith - zerbröseltem Gestein - bedeckten Behausungen zum Schutz vor kosmischer Strahlung.

Zunächst aber müsse das auf dem Mond erreicht werden. "Der Weg zum Mars geht nur über den Mond, allerdings nicht räumlich." Bei den Plänen der großen Raumfahrt-Nationen - neben den USA vor allem China - gehe es nicht darum, noch einmal auf den Mond zu fliegen, "um zu zeigen, wir schaffen es, dort zu landen. Sondern: Wir haben die Technik so weit im Griff, um eine zweieinhalbjährige Mission zum Mars zu überstehen."

Denn: "Wenn da was schiefgeht, muss man sich retten können. Man muss selber reparieren können, man muss sich medizinisch versorgen können. All das muss funktionieren. Den Beweis dafür, dass man das kann, kann man nur auf dem Mond antreten. Denn zum Mond kann man in drei Tagen hin und in drei Tagen wieder zurück fliegen", sagte Walter.

Bemannte Mondlandung 2027

Mit einer ersten bemannten Mondlandung der NASA im Zuge des "Artemis"-Programms werde derzeit für 2027 gerechnet, sagte Walter. "Und dann brauchen sie mindestens acht Jahre, um Habitate aufzubauen und zu zeigen, dass sie das alles im Griff haben." China hat angekündigt, bis 2030 bemannt auf dem Mond landen und danach eine Station errichten zu wollen.

Russland sei außen vor, es habe weder das Wissen noch das Geld, so Walter. Auch nicht mit im Rennen um die erste bemannte Landung auf den Mond seit "Apollo 17" ist demnach die europäische Raumfahrtagentur Esa. "Die Europäer spielen da überhaupt keine Rolle." Die Esa leiste Beiträge zum "Artemis"-Programm der NASAin der Hoffnung, dafür eigene Astronauten mitschicken zu können.
© dpa | Abb.: NASA | 04.02.2024 14:42

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Beitrag vom 04.02.2024 - 16:30 Uhr
Möglich ist vieles.

Ob es besonders sinnvoll und innovativ ist mit riesigem Aufwand 150g Gehirn auf den Mars zu transportieren um mit dem dort Dinge welche 150g Computer besser könnten zu tun ist eine andere Frage.

Dieses "New-Spacerace" oder was auch immer ist im wesentlichen Marketing um den Leuten weiszumachen sie würden in ach so goldenen Zeiten leben während um sie herum Stagnation herrscht und teilweise die grundlegendsten Dinge nicht mehr funktionieren.

Insofern ist es auch wenig überraschend dass diese Nummer aus der Ecke Trump-Musk kommt aber auch unsere Eliten sind bei dem Thema inzwischen gut mit dabei.
Beitrag vom 04.02.2024 - 15:25 Uhr
Auch nicht mit im Rennen um die erste bemannte Landung auf den Mond seit "Apollo 17" ist demnach die europäische Raumfahrtagentur Esa. "Die Europäer spielen da überhaupt keine Rolle."

Solange die ESA primär als Geldkanal zu hunderten von eifersüchtig national austarierten Empfänger-Firmen in paarundzwanzig Mitgliedsstaaten zu funktionieren hat, wird sich das trotz des doch eigentlich recht umfangreichen Budgets nicht ändern.
Siehe Diskussion zu Ariane 6...


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