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Lufthansa und Verdi vereinbaren Schlichtung

Lufthansa Technik
Lufthansa Technik, © Lufthansa Technik

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FRANKFURT - Im festgefahrenen Tarifkonflikt des Lufthansa-Bodenpersonals soll nach fünf Runden ohne Einigung eine Schlichtung eine Lösung bringen. Sowohl die Gewerkschaft Verdi als auf die Lufthansa visierten möglichst schnell ein Schlichtungsverfahren an, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Während der Schlichtung soll eine Friedenspflicht gelten. Auch eine Verdi-Sprecherin bestätigte der dpa den Willen zur Schlichtung.

Parallel dazu sollen aber Anfang oder Mitte kommender Woche Vorbereitungen für eine Urabstimmung beginnen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky am Donnerstagabend in Frankfurt. "Damit sind Erzwingungsstreiks auch zeitnah möglich."

Man wolle keine weitere Eskalation und keine zusätzlichen Belastungen für die Passagiere. "Wir wollen, dass die Passagiere in den Osterferien gut von A nach B kommen, dass die Familien in ihren wohlverdienten Urlaub kommen." Deswegen biete man der Lufthansa auch die Schlichtung an. Ein Ergebnis wolle man bis Ostersamstag erreichen. Die beiden Schlichter müssten noch benannt werden.

Zugleich werde man keine Schlichtung mitmachen, die mehrere Wochen oder Monate andauere. "Die Beschäftigten brauchen jetzt einen Schluck aus der Pulle", sagte Reschinsky. In den zwei Verhandlungstagen habe das Unternehmen kein verbessertes Angebot gemacht.

Mit Blick auf die Lufthansa sagte der Verdi-Verhandlungsführer: "Sie bleibt auf ihrem letzten Verhandlungsstand von Ende Februar stehen." Sollte die Lufthansa letztlich die Schlichtung nicht wollen oder das Ergebnis ablehnen beziehungsweise kein Ergebnis zustande kommen, sei man auch bereit, in den möglichen Erzwingungsstreik einzutreten.

Dieser könne nonstop erfolgen, "aber auch immer mal wieder mehrere Wochen lang. Damit wird die Lufthansa zu einem unsicheren Verkehrsmittel", so Reschinsky. Die Gewerkschaft habe "den Eindruck, dass das Management der Lufthansa überfordert ist mit dieser Tarifrunde". "Und deswegen befürworten wir es auch, dass Dritte mal auf diesen Tarifkonflikt schauen", so der Verdi-Verhandlungsführer.

Vom Unternehmen hieß es, man habe sich während der Verhandlungsrunde am Mittwoch und Donnerstag nicht auf einen neuen Tarifvertrag für die rund 20 000 Beschäftigten des Bodenpersonals, der Lufthansa Technik, der Lufthansa Cargo und weiterer Gesellschaften einigen können. Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann sagte laut einer Mitteilung, man sei einer Lösung näher gekommen, es habe aber noch nicht zum Abschluss gereicht. "Gemeinsam wollen wir nun mit Hilfe einer Schlichtung die offenen Punkte klären, um dann eine Einigung zu erzielen."

Vergangene Woche waren wegen eines von Verdi organisierten Warnstreiks des Bodenpersonals Hunderte Lufthansa-Flüge ausgefallen. Für Passagiere würde eine Einigung im Tarifstreit des Bodenpersonals allerdings nur eine kleine Entlastung bedeuten, denn nach wie vor sind mehrere Tarifkonflikte im deutschen Luftverkehr offen.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 14.03.2024 20:00

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Beitrag vom 17.03.2024 - 08:25 Uhr
Das ist ja eine Frage der Organisation. Ein Teil kann ich für den Weiterflug auf andere Airlines bzw im Inland Bahn umbuchen, ein Teil nehme ich dann für den Zubringer schon gar nicht mit.
Es wird ja auch so ein sehr kleines Rumpfprogramm aufrecht erhalten. Das leuchtet nicht ein, wieso es dann nicht größer sein könnte, wenn ja nur so wenig Personal organisiert und streikbereit ist.

In der Vergangenheit gab es ja auch schon solche Schlagzeilen  https://taz.de/Arbeitskampf-ohne-Folgen/!5178316/
Steht aber alles in Ihrem Artikel. Hohe Kosten, Alternativen und eine funktionierende OPS. Die Kosten werden jetzt nicht niedriger sein und die OPS ist ohnehin schon am Limit und andere Dienstleister, die damals eingesprungen sind, haben keine Kapazitäten oder gibt es nicht mehr.
Die werden schon das kleinste Übel gewählt haben.
Beitrag vom 17.03.2024 - 00:10 Uhr
>Und jetzt glauben Sie offenbar, dass Sie die Anmeldung zum WhatsApp-Infokanal von ver.di mit über 1.000 Mitgliedern zum beispiellosen „Profi“ macht…

Peinlich. 🤦‍♂️

Ein WhatsApp Kanal ist Ihre Quelle? Und das Aussprechen von Namensänderungen ist Ihre Strategie?

Ich kann es nur wiederholen: Amateur und ein bemitleidenswerter noch dazu.
Suchen Sie sich Hilfe. Dieser Rat ist ernst gemeint.

Dieser Beitrag wurde am 17.03.2024 00:10 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.03.2024 - 09:40 Uhr
Da der gewerkschaftliche Organisationsgrad am Boden sehr viel weniger als 100% beträgt, wird auch eine Urabstimmung unter den ver.di-Mitgliedern keine zuverlässige Beurteilung der Stimmung in der gesamten Belegschaft erlauben. Und das war ja der Ausgangspunkt ihres Beitrags.

Die sind nunmal aber die, die die GW auch befragen kann.
Und die GW ist diejenige, die die Verhandlungen führt und abschließt. So sind nunmal die Regeln. Wenn jeder dabei wäre wären alle Meinungen vertreten und es könnten sich reelle Mehrheiten bilden. So wird diese von denen gebildet die dabei sind. Es ist niemand gezwungen Trittbrett zu fahren. Aber die Regeln sind nunmal so festgelegt.


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