Keine zweite Chance
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Betreiber geben Mondlander "Odysseus" auf

Odysseus trifft Landestelle
Odysseus trifft Landestelle, © Intuitive Machines

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HOUSTON - "Odysseus" schaffte die erste kommerzielle Mondlandung und sendete Daten zur Erde, bis die Batterien leer waren. Die Betreiber hofften auf eine zweite Chance - aber haben den Lander jetzt aufgegeben. Die eigentliche Mission auf dem Mond hat der Lander aber erfüllt.

Rund einen Monat nach der ersten erfolgreichen kommerziellen Mondlandung haben die Betreiber von "Odysseus" die Hoffnung auf eine zweite Chance für den Lander endgültig aufgegeben.

Das Stromversorgungssystem des Landers werde keine weitere Datenverbindung zur Erde ermöglichen, "Odysseus" sei "für immer verblasst", teilte das Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines am Wochenende über die Online-Plattform X, vormals Twitter, mit.

Nach der Landung im Februar hatten die Solarbatterien des Landers der Bauart "Nova-C", der den Spitznamen "Odysseus" oder "Odie" trägt, wie erhofft rund eine Woche lang die Datenübertragung zur Erde ermöglicht, bevor sie wie erwartet leer gegangen waren, weil die Sonne den Standort des Landers nicht mehr erreichte.

Auch wenn es nicht Teil des ursprünglichen Plans für die Mission gewesen war, hatten Intuitive Machines und die US-Raumfahrtbehörde NASA danach aber gehofft, den Lander möglicherweise wieder kontaktieren zu können, wenn die Sonnenstrahlen ihn wieder erreichen. Das gelang nun aber nicht.

Mit "Odysseus" war im Februar erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder ein US-Gerät auf dem Mond gelandet. Beim Aufsetzen kippte "Odysseus" etwas und bekam Schräglage. Daten konnten aber trotzdem gesammelt werden.

Die Mission ist Teil des Nasa-Programms "CLPS" (Commercial Lunar Payload Services). Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen sammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet.
© dpa-AFX | Abb.: Intuitive Machines | 30.03.2024 08:17

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Beitrag vom 31.03.2024 - 20:11 Uhr
Weshalb sind die Sensoren ausgefallen?
Das L in Lidar steht für Laser.
Das ist für die Augen nicht so gut, deswegen gibt es einen elektronisch nicht übersteuerbaren Safety Pin, um ein versehentliches Einschalten während der Montage und dem Stacking zu verhindern.
Offenbar hat der aber kein "Remove before Flight" Fähnchen dran, denn der Pin ist mit zum Mond geflogen und das Lidar blieb gemäß seiner Sicherheitsschaltung aus.
Also ein operativer Fehler während der Startvorbereitungen.

Dieser Beitrag wurde am 31.03.2024 20:12 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 31.03.2024 - 18:18 Uhr
M. E. muss man die Mondlandung an dem Erfullungsgrad der gestellten Aufgaben und der dabei genutzten Mittel messen.
Angeblich konnten die von der NASA geforderten Leistungen erfüllt werden.
Ob IM weitergehende Aufgaben vorgesehen hat, ist mir nicht bekannt.
Tatsache ist auch, dass nach dem Ausfall von IM-Sensoren ohne diese Zuladung eine relativ weiche Landung sehr unwahrscheinlich geworden wäre. Weshalb sind die Sensoren ausgefallen?
Damit konnte auch keine sichere Landung nachgewiesen werden.
IM wollte sicherlich nach Erfüllung der Aufgaben und der geplanten Abschaltung der Systeme, diese wieder neu starten. Woran lage es?
Wenn IM im Geschäft bleiben will, müssen beim nächten Male diese Fehler nicht mehr auftreten.
Als Kunde von IM fände ich es nicht prickelnd, wenn IM sich z. B. 3 Versuche für eine erfolgreiche Mondlandung vorbehalten würde. Soweit wird es wohl nicht kommen.
Beitrag vom 31.03.2024 - 15:02 Uhr
Soviel Überheblichkeit und Geringschätzung kombiniert mit Ignoranz und Miesepetrigkeit in so einem kurzen Post unterzubringen: "Respekt" ...

Immerhin war das die bisher südlichste weiche Landung auf dem Mond, nur 300km vom Pol entfernt.
Mit etwas Verständnis von Orbitalmechanik könnten Sie die damit verbundenen Schwierigkeiten eventuell besser abschätzen und die Leistung eher würdigen.
Nachdem schon vor ein paar Jahren sogar Menschen auf dem Mond gelandet, herumgehoppelt und sogar wieder zurück geflogen sind finde ich jetzt so eine one-way-mission nicht sonderlich prickelnd und auch technisch nicht mehr als anspruchsvoll.

Das Budget für Entwicklung und Betrieb von Odysseus macht nur einen Bruchteil dessen der Konkurrenz aus China, Indien und Russland aus. Von den inflationsbereinigt insgesamt 280Mrd $, die die NASA damals für Apollo zur Verfügung hatte, mal ganz zu schweigen.

Darüber hinaus existiert Apollo heute nicht mehr, weder die Werkzeuge noch die Materialien. Viele Chemikalien aus den 60ern sind nicht mal mehr zugelassen, die Wissenschaftler und Ingenieure von damals sind in Rente, die meisten bereits tot, etc.
Die private Raumfahrt der 2020er hat so ziemlich gar keinen praktischen Bezug mehr zu den 1960ern.

Überraschend ist dagegen, daß so etwas wie die erwartbare Schräglage des Landers die Mission bereits beendet.

Das ist der Punkt wo mMn Ignoranz ins Spiel kommt.
Es wurde ausführlich berichtet, dass bei der Landung eins der Landebeine gebrochen ist, da der Lander aufgund eines weitgehenden Instrumentenausfalls mit etw 4km/h Seitwärtsgeschwindigkeit aufsetzte. Der Landecomputer musste alleine aufgrund der Beschleunigungsmesser "schätzen", wie schnell er noch war.
Dafür sind 4km/h Restgeschwindigkeit hervorrangend.

Aber ja, machen Sie ruhig weiter alles mies, was Sie nicht verstehen...

Dieser Beitrag wurde am 31.03.2024 15:03 Uhr bearbeitet.


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