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Airbus A380 fliegt "gear down" über den Atlantik

Global Airlines Airbus A380
Global Airlines Airbus A380, © Global Airlines

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PRESTWICK - Das A380-Start-up Global Airlines hat seinen ersten Superjumbo nach Europa geholt. Die Ex-China Southern-Maschine, seit 2022 in der Mojave-Wüste abgestellt, landete am 1. Mai in Prestwick nahe Glasgow. Die Reise des Vierstrahlers über den Atlantik dauerte ein wenig länger.

Noch immer will kaum jemand wirklich an den Erfolg von Global Airlines glauben – auch wir tun uns damit weiter schwer. Dennoch arbeitet das Start-up unter seinem jungen Gründer James Asquith weiter daran, als europäische A380-Airline an den Start zu gehen.

Ihr erstes Flugzeug, die A380 mit der Seriennummer MSN 120, die bis 2022 für China Southern flog, hat Global Airlines am 1. Mai immerhin nach Europa überführt. Der Superjumbo mit dem neuen, maltesischen Kennzeichen 9H-GLOBL landete am Mittwoch um 17 Uhr Ortszeit auf dem Flughafen Glasgow-Prestwick.

Es war zugleich die erste A380-Landung überhaupt an Schottlands drittgrößtem Airport. Auf dem Pilotensitz saß Carlos Mirpuri, Chef der Charter-Airline Hi Fly, die den Betrieb der A380 für Global Airlines übernehmen soll.

Mit Tankstopp in Montreal

Die Reise aus der Mojave-Wüste in Kalifornien, wo sie seit Dezember 2022 residierte, traten Mirpuri und seine Crew mit der MSN 120 aber nicht nonstop an. Stattdessen flogen sie am 30. April in gut fünfeinhalb Stunden zunächst nach Montreal in Kanada, um von dort aus einen Tag später zu ihrer Atlantiküberquerung aufzubrechen.

Diese dauerte laut Aufzeichnungen der Tracking-App Flightradar24 bis zur Ankunft in Prestwick sieben Stunden und 44 Minuten. Die – nur zu Beginn des Reiseflugs zeitweise erreichte – Höchstgeschwindigkeit betrug mit Rückenwind gut 380 Knoten über Grund (rund 700 km/h). Außerdem war die A380 mit 27.000 Fuß (8.230 Meter) Reiseflughöhe auffallend niedrig unterwegs.

Fahrwerk blieb ausgefahren

Der Grund für diese ungewöhnlichen Flugparameter liegt darin begründet, dass die 9H-GLOBL mit ausgefahrenem Fahrwerk den Atlantik überquerte, wodurch sie in Höhe und Geschwindigkeit limitiert war und so viel mehr Sprit verbrauchte, dass sie die Strecke von Kalifornien nach Schottland nicht nonstop schaffte.

Ähnliches praktizierte etwa die Lufthansa in der jüngeren Vergangenheit mit ihren reaktivierten A380, die sie vom spanischen Flugzeugparkplatz Teruel zurück nach Deutschland holte. Da es in Teruel bis jetzt keine Möglichkeit gibt, das Ein- und Ausfahren des Fahrwerks am Boden zu testen, schickte die Lufthansa ihre Doppelstock-Riesen sicherheitshalber mit "steifen Beinen" auf die Reise.

Wohin als Nächstes?

Fraglich ist, wie lange die Global Airlines-A380 in Prestwick bleibt. Vermutlich wird der Aufenthalt nicht allzu lange dauern – die Gerüchteküche spricht von einem Start am Freitag. Die für eine Rückkehr in den Passagierdienst anstehenden Wartungsarbeiten dürfte Global Airlines eher an einem anderen Ort vornehmen lassen.

Denkbar wäre etwa Beja in Portugal, wo Partner Hi Fly seine Zentrale hat. Oder Tarbes in Frankreich. Dort steht sich auch die zweite (eigentlich erste) A380 die Räder platt, die Global Airlines in die Flotte übernehmen möchte.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Global Airlines | 08.05.2024 07:35


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