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Global Airlines mottet Airbus A380 in Kalifornien aus

Global Airlines Airbus A380
Global Airlines Airbus A380, © Global Airlines

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LONDON - Das A380-Start-up Global Airlines wird in Fachkreisen weiter belächelt. Aber jetzt macht Global Nägel mit Köpfen: In der Mojave-Wüste ließen die Briten einen Airbus A380 von China Southern wachküssen. Die Maschine hob jetzt zum ersten Testflug ab - unter der neuen Kennung 9H-GLOBL.

Superjumbo MSN 120 fliegt wieder. Nach über einem Jahr Zwangspause in der Mojave-Wüste Kaliforniens nahm der Airbus A380, der früher für China Southern flog, vergangene Woche endlich wieder Luft unter die Flügel.

Die Chinesen hatten ihre A380-Teilflotte, die aus fünf Flugzeugen bestand, Ende 2022 stillgelegt und eingemottet. Das betraf auch die A380 B-6140, die 2012 mit der eingangs erwähnten Seriennummer in Toulouse aus der Halle gerollt war - und Anfang 2013 ihren Dienst in Peking angetreten hatte.

Jetzt scheint es, als würde sich für die MSN 120 die Tür zu einer zweiten Karriere öffnen. Das Airline-Start-up Global Airlines hat sich den Doppelstock-Riesen geschnappt und in Malta als 9H-GLOBL neu registrieren lassen. Global Airlines will mit der A380 zeitnah ins kommerzielle Business einsteigen - und hat sich zu diesem Zweck mit der Wetlease- und Charter-Spezialistin HiFly verbündet.

HiFly soll sich um den Betrieb und die Bereederung der Global-Superjumbos kümmern. Erklärtes Fernziel sind A380-Linienflüge, für den Anfang will man sich aber auf Charter-Aufträge konzentrieren. Ein eigenes Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC) braucht Global Airlines vorerst nicht, da der Flugbetrieb von HiFly verantwortet wird.

Die 9H-GLOBL soll als erstes Flugzeug für die Global Airlines-Pläne herhalten – muss vorher aber noch gründlich auf Vordermann gebracht werden. In den vergangenen Wochen nahmen sich HiFly-Techniker auf dem Mojave Air & Space Port der Ex-China Southern-A380 an und begannen, den Jet auf links zu krempeln.

Global Airlines Airbus A380, © Global Airlines
 
So tauschten sie nach Angaben der Fluggesellschaft alle 22 Reifen aus, entstaubten die Triebwerke bei umfangreichen Boden-Testläufen und brachten sämtliche Systeme an Bord in einen flugbereiten Zustand.

Der zweite Jungfernflug

Der erfolgreiche Testflug der 9H-GLOBL - der erste Flug überhaupt unter der neuen Kennung - markierte am Morgen des 15. Februar den vorläufigen Höhepunkt der Arbeiten. Er dauerte 21 Minuten und zog einen zweiten Flug am Nachmittag desselben Tages nach sich, der laut Flightradar24 ebenfalls 21 Minuten währte.

Dabei sei alles zur vollsten Zufriedenheit verlaufen, teilten HiFly und Global Airlines im Nachgang übereinstimmend mit. "Unsere Kollegen von der Flugbesatzung von HiFly sagten, das Flugzeug sei traumhaft geflogen und sie könnten es kaum erwarten, für die nächste Reise wieder auf das Flugdeck zu kommen", schwärmte Global Airlines auf X (vormals Twitter).

Nun sollen die Wartungsarbeiten weiter fortgesetzt werden, um die 9H-GLOBL zeitnah einsatzbereit zu machen. Auch eine neue Lackierung soll die A380 noch erhalten. Einen fixen Termin für den Start des kommerziellen Flugbetriebs nennen die beteiligten Partner nach wie vor nicht. Global Airlines spricht derzeit – eher vage - von "Ende 2024".
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Global Airlines | 26.02.2024 06:24


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