ITA-Einstieg
Älter als 7 Tage

Dieses Datum wird für Lufthansa im Herbst wichtig

ITA Airways Airbus A321neo
ITA Airways Airbus A321neo, © Airbus

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FRANKFURT - ITA Airways zieht unter das Lufthansa-Dach. Die EU-Kommission hat die Übernahmepläne Anfang Juli nach zähem Ringen und unter strengen Auflagen genehmigt. Lufthansa will den Einstieg bei ITA noch im vierten Quartal über die Bühne bringen. Ein Stichtag ist für Lufthansa und ITA wichtig.

Die Hürde in Brüssel ist genommen: Lufthansa darf mit 41 Prozent bei ITA Airways einsteigen. Das soll noch 2024 passieren. Bereits Anfang 2025 könnte Lufthansa eine Option auf weitere 49 Prozent ziehen, in einem dritten Schritt will Lufthansa auch alle übrigen ITA-Anteile von Italien übernehmen.

Die Freigabe der EU-Kommission datiert auf den 3. Juli 2024 - und löst bindende Fristen aus. Zentraler Stichtag ist der 4. November.

Bis dahin muss Lufthansa der Brüsseler Kartellbehörde einen konzern- und allianzfremden Wettbewerber nachweisen, der auf den Transatlantikstrecken aus Rom nach Washington D.C., San Francisco, Chicago und Toronto für Konkurrenz sorgt.

Direktflüge sind möglich, aber nicht zwingend. Verbindungen über europäische Drehkreuze mit maximal drei Stunden Umsteigezeit erfüllen die Vorgaben der EU-Kommission ebenso.

Parallel muss Lufthansa einen sogenannten "Remedy Taker" für 15 tägliche Slotpaare in Mailand-Linate nominieren. Die EU-Kommission fürchtet eine zu große Marktmacht von Lufthansa und ITA auf Linien aus Mailand an Lufthansa-Drehkreuze - eine andere Airline soll für Konkurrenzdruck sorgen, als heißer Anwärter gilt Easyjet.

Nach einem Bericht von "Milano FInanza" haben sich Lufthansa und ITA Airways die Arbeitspakete vor der Frist Anfang November aufgeteilt: Lufthansa kümmert sich um den Wettbewerber für die Nordamerika-Linien, ITA Airways konzentriert sich auf die Frei- und Weitergabe der Slots in Mailand-Linate.

Allianzwechsel wohl erst 2026

Erst nach dem Einstieg kann Lufthansa bei ITA Airways erste Weichenstellungen vornehmen. Ein Allianzwechsel von SkyTeam in die Star Alliance ist "fest geplant", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr der "FAZ" im Juli. "Er wird aber wohl erst 2026 gelingen, wenn alle Formalien erledigt sind."

Weit weniger komplex wird laut Spohr der Anschluss von ITA Airways an das Lufthansa-Vielfliegerprogramm. "Unser Ziel ist (...), dass am ersten Tag nach dem Vollzug der Transaktion ITA-Kunden bei Miles & More Meilen sammeln und nutzen können", sagte Spohr der Zeitung.

Lufthansa wird ITA Airways über die Star Alliance hinaus mit Partnern vernetzen - die Airline soll das Transatlantik-Joint-Venture A++ verstärken, in dem Lufthansa Fluglinien zwischen Nordamerika und Europa mit United Airlines und Air Canada steuert.

An diesem Punkt wäre der Deal fast an Brüssel gescheitert - die EU-Kommission fürchtete eine große Preissetzungmacht von Lufthansa und ihren Partnern im Transatlantikgeschäft.
© aero.de | Abb.: Airbus | 21.09.2024 07:58

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Beitrag vom 24.09.2024 - 15:45 Uhr
Vor kurzem noch von der Stütze gelebt und jetzt Konkurrentenübernehmer. Sind das jetzt jetzt ein oder zwei Gambling-Projekte?
Beitrag vom 23.09.2024 - 02:42 Uhr
Slotfreigabe ist ja das Eine, aber das Lufthansa jetzt selbst auch noch den Konkurrenten suchen muss...

Man kann froh sein, dass die Übernahme-Planung nicht wie die der IAG in Bezug auf Air Europa vor der Wand endete sondern "durchgekommen" ist. Es war klar, dass es Auflagen geben würde und die gemachten sind durchaus erfüllbar. Die Routen und Slots sind ja attraktiv, das dürfte mithin kein grundsätzliches Problem sein. Bezüglich der Slots liegt ja bereits die explizite Bewerbung von Easyjet vor.
Beitrag vom 21.09.2024 - 08:51 Uhr
Slotfreigabe ist ja das Eine, aber das Lufthansa jetzt selbst auch noch den Konkurrenten suchen muss...


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