Konzernstrategie
Vor 6 Tagen

Lufthansa will etwas unabhängiger von "Lufthansa" werden

Lufthansa Airbus A350-900
Lufthansa Airbus A350-900, © Lufthansa

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FRANKFURT - Lufthansa ringt im Kernbereich 2024 noch um die schwarze Null. Lufthansa-Chef Carsten Spohr will das Blatt mit einer Premiumstrategie dauerhaft wenden. Im "immer wichtigeren" Zubringersystem tritt Lufthansa auf die Kostenbremse - und will die Produktionsanteile nicht-deutscher Drehkreuze erhöhen.

"Premium, Premium, Premium": Lufthansa-Chef Carsten Spohr trimmt Lufthansa Airlines auf das obere Segment im Flugmarkt.

Die Strategie ist mit enormen Investitionen unterlegt: Lufthansa lenkt Milliarden in eine moderne Interkont- und Zubringerflotte, das neue Langstreckenprodukt Allegris, die Überholung der Business Class in der Teilflotte A380 und auch in neu ausgestattete Loungeflächen.

Einer auch nur annäherend vergleichbaren Produktoffensive hat sich Lufthansa nie zuvor verschrieben.

Immerhin steht und fällt mit der namensgleichen Kernmarke der Lufthansa-Konzernerfolg. "Wir machen allein mit der Lufthansa Airlines 44 Prozent des Umsatzes der gesamten Gruppe", unterstrich Spohr am Montagabend vor Medienvertretern in der Lufthansa-Zentrale am Frankfurter Flughafen.

Frankfurt ist der größte Knotenpunkt in einem bereits heute ziemlich komplexen Lufthansa-System, das mit dem Einstieg bei ITA Airways - voraussichtlich noch im November - sechs Drehkreuze umspannen wird: Frankfurt, München, Zürich, Wien, Brüssel und Rom.

Im Interkontverkehr ist Lufthansa auf eine funktionierende "Verknüpfung der Drehkreuze untereinander" und stärker auf Zubringerverkehr angewiesen als Konkurrenten - Air France und British Airways schöpfen in den Großräumen Paris und London aus Einzugsbereichen mit mehr als 10 Millionen Einwohnern Passagiere für die Langstrecke.

Zwar laufen in Frankfurt und München weiter viele Lufthansa-Fäden zusammen, die Knäuel werden aber lockerer - zumal sich Lufthansa laut Spohr in Deutschland an demographische Trends, ein "verändertes Reiseverhalten", weniger Geschäftsreisende aber "Immer mehr touristische Ströme" anpassen muss - und das schnell.

Nur noch jeden vierten Euro erlöst Lufthansa mittlerweile in Deutschland. "Mehr als 75 Prozent unserer Umsätze kommen aus dem Ausland", sagte Spohr.

Im Kernbereich will Lufthansa produktiver fliegen. Der Ausbau der "immer wichtigeren Feederverkehre in Frankfurt und München" wird City Airlines übertragen. Die neue Tochter ersetzt mit einer schlankeren Kostenstruktur Cityline. "Cityline wird ab 2027 keine Flugzeuge mehr haben, die sie betreiben kann", stellte Spohr in Frankfurt klar.

Lufthansa dreht an den Hubschrauben

Parallel bricht Lufthansa die Produktionsverteilung im System auf. "Wir haben 800 Flugzeuge insgesamt und deutlich mehr als die Hälfte der 800 Flugzeuge, da ist ITA schon eingerechnet, fliegt aus Deutschland, die andere Hälfte aus dem europäischen Ausland", sagte Spohr. "Das wird sich Richtung europäisches Ausland weiter verschieben."

Im neu um Spohr aufgestellten Konzernvorstand wirft die Strategie mit dem neuen Ressort "Globale Märkte und kommerzielle Steuerung Hubs" ihre Schatten bereits voraus: Dieter Vrancks, zuletzt Vorstandschef von Swiss in Zürich, soll für Teamplay im Lufthansa-System aus Airlines und Drehkreuzen sorgen.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 02.10.2024 11:45
#22059
Beitrag vom 03.10.2024 - 11:44 Uhr
Lesenswerte Beiträge zum vorgegebenen Thema, betrachtet man den Thread-Verlauf, sind nicht mehr zu erwarten.
Der Thread wird auf -read-only- gesetzt.
Fly-away
Beitrag vom 03.10.2024 - 10:42 Uhr
Ach, meine Erfahrungen zählen also nicht. Ich fliege Ihrer Meinung nach zu wenig? Ist schon seltsam, dass mir das in 6von8 Flügen passiert. Eine absolute Ausnahme, Ihrer Meinung nach. Und deswegen werde ich - nicht von Ihnen, aber von anderen - als Klugscheiser bezeichnet.

Da scheinen Sie etwas falsch verstanden zu haben!
Hier nochmal die Passage zu meiner Definition vom Klugscheißer:

Die Frage war doch, wann LH Boeing Bestellungen in Frage stellt.
Und ich habe erklärt, dass Lufthansa Flugzeugbestellungen (und auch das Flugprogramm, um das es ja hier im Artikel geht) fortwährend in Frage stellt. Dann wird aufgrund der Informationslage, die man hat, eine Entscheidung getroffen.

Gibt es Ihrerseits da irgendein Missverständnis? Glauben Sie das nicht? Meinen Sie, die Lufthansa trifft Entscheidungen aus dem Bauch heraus?

Wenn jetzt aber ein Couch-CEO es im Nachhinein alles besser weiß, können Sie das gerne "Kritik" nennen. Ich nenne das Klugscheißen!

Es geht nicht um Ihre persönlichen Erfahrungen, es geht um Kritik an Entscheidungen und Entscheidern ohne Berücksichtigung der damaligen Faktenlage.
Beitrag vom 03.10.2024 - 07:59 Uhr
Ich frage mich immer was manche Leute erwarten wenn sie an Bord eines Flugzeugs gehen? Auf Händen getragen werden, weil sie für ein paar hundert Euro mehr ein Ticket im Kontverkehr in Business gekauft haben? Persönliche Begrüßung vom Kapitän, der fragt ob alles recht sei bevor er starte?

Ich habe auf meinen Flügen noch nie wirklich unmotiviertes Bordpersonal gehabt. Ich bin freundlich, lächle, die anderen sind freundlich, fertig. Es kommt aber auch hinzu dass meine Erwartung eher niedrig ist. Ich setze meine Kopfhörer auf, lese, arbeite, bin beschäftigt.

Man muss einfach mal die Kirche im Dorf lassen. Kont Fliegen ist wie Regionalbahn fahren.
Da manikürt mir auch niemand die Füße.

Was mich mittlerweile am Fliegen mit Abstand am meisten stört ist der gesamte Prozess am Flughafen. Hinfahren, parken, Sicherheitskontrolle, Gate, Warten, Flieger, warten usw. Und ich habe es noch „angenehm“ dank Goldener Star Alliance Karte und Zugang zur Senator Lounge.
Daher versuche ich alle Reisen zu vermeiden, fahre innerdeutsch wenn die Zeit es zulässt mit Auto oder Bahn.

Also, Erwartungshaltung anpassen, selbst freundlich sein, dann klappt das auch mit den Kont Flügen. Bei mir übrigens immer nur Eco, aus Überzeugung. Habe trotzdem nichts zu meckern.


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