Lufthansa
Vor 7 Tagen

"Wir müssen uns mehr Richtung Süden orientieren"

ITA Airways Airbus A330-900
ITA Airways Airbus A330-900, © Airbus

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FRANKFURT - Überangebot und Umwege verleiden europäischen Airlines Linien nach Fernost. Viel Flugangebot ballt sich über dem Nordatlantik. Südlich des Äquator sieht Lufthansa noch lukrative Netzlücken. Die will der Frankfurter Airlinekonzern auch über sein neues Drehkreuz in Rom mit ITA Airways schließen.

"Kommerziell sehr erfreulich": Lufthansa hatte laut Konzernchef Carsten Spohr einen starken Sommer - und "erstmals in der Geschichte der Lufthansa einen August mit mehr als 88 Prozent Auslastung" quer über das gesamte Konzernnetz.

Die Entwicklung führt Spohr auf eine immer besser funktionierende "Verknüpfung der Drehkreuze untereinander" zurück - die Lufthansa-Hubs spielen sich Passagiere zu, 40 Prozent der Umsteiger nutzen auf ihren Flügen laut Spohr inzwischen "mehr als zwei Marken" aus dem Lufthansa-Airlineverbund.

In der Netzstrategie muss Lufthansa hingegen auf neue Marktrealitäten reagieren - die vom Konzern für 2024 erwartete Erholung in Asien blieb zwar nicht aus, geht an europäischen Flugkonzernen aber vorbei.

Chinesische Airlines fliegen weiter über Russland. Die Streckenführung spart nicht nur bis zu drei Stunden Flugzeit auf dem Weg nach Europa, sondern auch Kosten.

Der tägliche Umlauf Frankfurt-Peking, einst eine A380-Strecke, rechnet sich für Lufthansa bereits nicht mehr. Lufthansa will die Linie auf Eis legen - und folgt damit dem Beispiel von British Airways, die London-Peking ab Ende Oktober für zunächst ein Jahr aussetzt.

Ab in den Süden

Spohr will jetzt mehr Lufthansa-Metall "in die Südhalbkugel dieses Planeten" schicken. "Wir müssen uns mehr Richtung Süden orientieren", sagte Spohr am Montagabend vor Medienvertretern in Frankfurt. Im Winterflugplan 2024/2025 testet Lufthansa in München mit Johannesburg und Sao Paulo zwei neue Ziele jenseits des Äquator.

Auch vom Frankfurter Drehkreuz könnten 2025 neue Linien Richtung Süden starten - sofern Lufthansa rechtzeitig zusätzliche Boeing 787-9 erhält.

"Wir würden unser (Südamerika-)Netzwerk gerne ausbauen, aber dafür brauchen wir mehr 787", hatte Spohr schon im März gesagt. "Die großen Widebodies sind zu groß, kleinere Langstreckenflugzeuge wie die A340 für so lange Strecken aus Frankfurt und München nicht effizient genug."

Derzeit stauen sich bei Boeing 15 787-9, die wegen fehlender Zulassungen aktuell nicht ausgeliefert werden können.

Die stärkere Südausrichtung des Lufthansa-Flugplans lässt sich laut Spohr aber auch über den Zukauf ITA Airways gut abbilden. ITA Airways und ihr Drehkreuz Rom haben laut Spohr auf diesen Strecken einen "geographischen Vorteil".

Aktuell lotet Lufthansa zudem eine Beteiligung am Südamerika-Spezialisten TAP Air Portugal aus - nach Medienberichten hatte Spohr zuletzt persönlich in Lissabon Bereitschaft zu einem Lufthansa-Engagement bei TAP signalisiert.
© aero.de | Abb.: AIrbus | 01.10.2024 10:00


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