Insolventer E-Flug-Pionier
Älter als 7 Tage
Lilium setzt Investorensuche fort
MÜNCHEN - Lilium kann seine Arbeit vorerst fortführen. Das Amtsgericht Weilheim gab dem Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung statt und bestellte den Rechtsanwalt Ivo-Meinert Willrodt zum vorläufigen Sachwalter.
Lilium-Vorstandschef Klaus Roewe sagte, das Unternehmen wolle nach der Restrukturierung mit neuen Investitionen den Elektroflieger zertifizieren lassen und in Betrieb nehmen.
Die Unternehmensberatung KPMG sei mit der Suche nach Käufern oder Investoren beauftragt worden - die ersten Investorengespräche sollen in Kürze beginnen, teilte das Unternehmen mit. Die US-Börse Nasdaq habe den Handel mit Lilium-Aktien und -Optionsscheinen ab Mittwoch ausgesetzt.
Zwei Rechtsanwälte, Gerrit Hölzle und Thorsten Bieg, wurden für das Insolvenz- und Sanierungsverfahren neu in die Geschäftsführung berufen.
Endmontage läuftDie ersten beiden Lilium-Jets seien in der Endmontage. Die mehr als 1.000 Mitarbeiter arbeiteten auf den ersten bemannten Flug hin. Das Unternehmen habe Bestellungen, Reservierungen, Optionen und Absichtserklärungen für mehr als 780 Lilium-Jets aus den USA, Südamerika, Europa, Asien und dem Nahen Osten.
Die Grünen in der Ampel-Koalition hatten eine Bürgschaft des Bundes für die Hälfte eines 100-Millionen-Euro-Kredits für Lilium im Oktober abgelehnt. "Wir hatten uns bereits unter Vorbehalt zusätzliches privates Kapital gesichert, um das KfW-Darlehen zu ergänzen", hatte Roewe damals beklagt.
Gespräche über eine Bürgschaft Frankreichs für einen Kredit über 219 Millionen Euro zum Bau einer Batteriefabrik und einer Montagelinie im Südwesten Frankreichs seien fortgeschritten gewesen.
Das Start-up-Unternehmen hat in den vergangenen Jahren ein elektrisch betriebenes Kleinflugzeug entwickelt, das senkrecht startet und landet. Der erste bemannte Flug war zuletzt für Anfang 2025, die erste Auslieferung an Kunden für 2026 geplant. Kunden und Kapitalanleger haben in das Unternehmen bereits 1,5 Milliarden Euro investiert.
© dpa-AFX | 05.11.2024 13:49
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Beitrag vom 06.11.2024 - 17:56 Uhr
Was verstehe ich hier falsch:
"Gespräche über eine Bürgschaft Frankreichs für einen Kredit über 219 Millionen Euro zum Bau einer Batteriefabrik und einer Montagelinie im Südwesten Frankreichs seien fortgeschritten gewesen."!?
Fortgeschrittene Gespräche haben oft die Eigenschaft, an einem kritischen Punkt angelangt und hängen geblieben zu sein. Hätte sich eine Einigung abgezeichnet, wäre dies sicher auch so formuliert worden. Wenn der Sohnemann fortwährend nach einem neuen Spielzeug quängelt, dann sind das für ihne auch fortgeschrittene Gespräche, auch wenn er noch nicht weiß, daß er's nicht kriegt :-)
Warum hat Lilium das denn nicht finalisiert und die Fabrik dort gebaut?
219 Mio. sind doch besser als 100 Mio.🤔.
Vermutlich weil die 219 Mio an Bedingungen geknüpft wurden, die derzeit nicht erfüllt werden können.
Und wenn es 780 feste Bestellungen/Vorordern gibt, sollte das doch für viele Investoren interessant sein.
Eines Festbestellung, die z.B. eine Reichweite von 300 km zusichert, ist das Papier nicht wert, wenn bloß 200 geschafft werden können. Der Kunde würde ja übernehmen, wenn die vereinarten Eigenschaften wenigstends weitgehend erfüllt werden können, aber bei erheblicher Unterschreitung nutzt dann auch eine feste Bestellung nichts, im Gegenteil könnte dadurch evtl. sogar eine Regressforderung aufkommen.
Und es ist auch nicht auszuschließen, daß diese potentiellen Einnahmen bereits an Gläubiger abgetreten wurden, dann müssten sie bauen, ohne dafür Liquidität zu erhalten.
Wegen solcher und ähnlicher Gründe geht man ja in einen Vergleich und verschenkt seine Schulden.
Beitrag vom 05.11.2024 - 20:03 Uhr
Die mehr als 1.000 Mitarbeiter arbeiteten auf den ersten bemannten Flug hin.
Ich frage mich was die 1.000 Mitarbeiter den ganzen Tag machen? Mir ist bewusst dass es viel Arbeit im Engineering gibt, Komponententest, Flight Test, Software usw. Aber trotzdem hoert sich das fuer mit aufgeblasen an.
Kaffetrinken war wohl auch eine Beschäftigung. In Strausberg gibt es ein Projekt der Firma APUS. Die haben eine Zweimot mit Wasserstoffantrieb seit 2020 in Entwicklung from scratch on. EASA-Part 21J zertifizierter Betrieb mit 70 Mitarbeitern, bisher 42 MIO EU benötigt, Erstflug soll demnächst sein.
Wie Lilium unglaubhaft mit den Zahlen umgeht kann man aus den aero Berichten der letzten Tage entnehmen, mal sind es 1000, dann 1100 Angestellte zwischen 09:09 - 13:49 heute, mal sind es 700 Festbestellungen, mal 780. Wer soll denn glauben es hätte in den letzten10 Tagen 80 weitere Bestellungen gegeben.
17.10.2024 12:15
Welche Folgen das für das Münchner Unternehmen mit 1.100 Mitarbeitern und für den Hightech-Standort hat, ist völlig offen. Lilium äußerte sich zunächst nicht.
25.10.2024 14:16Uhr
Das Unternehmen unter Leitung des früheren Airbus-Managers Roewe hat rund 700 Fest- und Vorbestellungen aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Saudi-Arabien und anderen Ländern.
05.11.2024 09:09Uhr
Lilium mit Sitz in Gauting bei München beschäftigte zuletzt rund 1.100 Mitarbeiter
05.11.24 13:49Uhr
Die ersten beiden Lilium-Jets seien in der Endmontage. Die mehr als 1.000 Mitarbeiter arbeiteten auf den
ersten bemannten Flug hin. Das Unternehmen habe Bestellungen, Reservierungen, Optionen und
Absichtserklärungen für mehr als 780 Lilium-Jets aus den USA, Südamerika, Europa, Asien und dem Nahen Osten.
Beitrag vom 05.11.2024 - 17:59 Uhr
Die mehr als 1.000 Mitarbeiter arbeiteten auf den ersten bemannten Flug hin.
Ich frage mich was die 1.000 Mitarbeiter den ganzen Tag machen? Mir ist bewusst dass es viel Arbeit im Engineering gibt, Komponententest, Flight Test, Software usw. Aber trotzdem hoert sich das fuer mit aufgeblasen an.
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"Gespräche über eine Bürgschaft Frankreichs für einen Kredit über 219 Millionen Euro zum Bau einer Batteriefabrik und einer Montagelinie im Südwesten Frankreichs seien fortgeschritten gewesen."!?
Fortgeschrittene Gespräche haben oft die Eigenschaft, an einem kritischen Punkt angelangt und hängen geblieben zu sein. Hätte sich eine Einigung abgezeichnet, wäre dies sicher auch so formuliert worden. Wenn der Sohnemann fortwährend nach einem neuen Spielzeug quängelt, dann sind das für ihne auch fortgeschrittene Gespräche, auch wenn er noch nicht weiß, daß er's nicht kriegt :-)
Warum hat Lilium das denn nicht finalisiert und die Fabrik dort gebaut?
219 Mio. sind doch besser als 100 Mio.🤔.
Vermutlich weil die 219 Mio an Bedingungen geknüpft wurden, die derzeit nicht erfüllt werden können.
Und wenn es 780 feste Bestellungen/Vorordern gibt, sollte das doch für viele Investoren interessant sein.
Eines Festbestellung, die z.B. eine Reichweite von 300 km zusichert, ist das Papier nicht wert, wenn bloß 200 geschafft werden können. Der Kunde würde ja übernehmen, wenn die vereinarten Eigenschaften wenigstends weitgehend erfüllt werden können, aber bei erheblicher Unterschreitung nutzt dann auch eine feste Bestellung nichts, im Gegenteil könnte dadurch evtl. sogar eine Regressforderung aufkommen.
Und es ist auch nicht auszuschließen, daß diese potentiellen Einnahmen bereits an Gläubiger abgetreten wurden, dann müssten sie bauen, ohne dafür Liquidität zu erhalten.
Wegen solcher und ähnlicher Gründe geht man ja in einen Vergleich und verschenkt seine Schulden.
Ich frage mich was die 1.000 Mitarbeiter den ganzen Tag machen? Mir ist bewusst dass es viel Arbeit im Engineering gibt, Komponententest, Flight Test, Software usw. Aber trotzdem hoert sich das fuer mit aufgeblasen an.
Kaffetrinken war wohl auch eine Beschäftigung. In Strausberg gibt es ein Projekt der Firma APUS. Die haben eine Zweimot mit Wasserstoffantrieb seit 2020 in Entwicklung from scratch on. EASA-Part 21J zertifizierter Betrieb mit 70 Mitarbeitern, bisher 42 MIO EU benötigt, Erstflug soll demnächst sein.
Wie Lilium unglaubhaft mit den Zahlen umgeht kann man aus den aero Berichten der letzten Tage entnehmen, mal sind es 1000, dann 1100 Angestellte zwischen 09:09 - 13:49 heute, mal sind es 700 Festbestellungen, mal 780. Wer soll denn glauben es hätte in den letzten10 Tagen 80 weitere Bestellungen gegeben.
17.10.2024 12:15
Welche Folgen das für das Münchner Unternehmen mit 1.100 Mitarbeitern und für den Hightech-Standort hat, ist völlig offen. Lilium äußerte sich zunächst nicht.
25.10.2024 14:16Uhr
Das Unternehmen unter Leitung des früheren Airbus-Managers Roewe hat rund 700 Fest- und Vorbestellungen aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Saudi-Arabien und anderen Ländern.
05.11.2024 09:09Uhr
Lilium mit Sitz in Gauting bei München beschäftigte zuletzt rund 1.100 Mitarbeiter
05.11.24 13:49Uhr
Die ersten beiden Lilium-Jets seien in der Endmontage. Die mehr als 1.000 Mitarbeiter arbeiteten auf den
ersten bemannten Flug hin. Das Unternehmen habe Bestellungen, Reservierungen, Optionen und
Absichtserklärungen für mehr als 780 Lilium-Jets aus den USA, Südamerika, Europa, Asien und dem Nahen Osten.
Ich frage mich was die 1.000 Mitarbeiter den ganzen Tag machen? Mir ist bewusst dass es viel Arbeit im Engineering gibt, Komponententest, Flight Test, Software usw. Aber trotzdem hoert sich das fuer mit aufgeblasen an.